Der Handel mit Devisen erfolgt über den Devisenmarkt. Der Devisenmarkt, auch bekannt als Forex (Abkürzung für engl. Terminus „Foreign Exchance“), ist der globale Marktplatz für den Handel mit der Währung eines Landes gegen eine andere. Der Wechselkurs schwankt ständig in Abhängigkeit von Angebot und Nachfrage.
Der Devisenmarkt ist der größte und liquideste Markt der Welt, auf dem jeden Tag mehrere Billionen Dollar den Besitzer wechseln. Zudem gibt es keine zentrale Stelle und keine staatliche Behörde, die den FX-Markt überwacht. Vielmehr ist der Devisenmarkt ein Netzwerk von Banken, Brokern, institutionellen Anlegern und einzelnen Tradern.
Im Vergleich zu anderen Anlageformen bietet der Devisenhandel einzigartige Chancen, aber auch spezifische Risiken. Durch die hohe Liquidität, den Einsatz von Hebel und die Möglichkeit, 24 Stunden am Tag zu handeln, können erfahrene Trader von den vielfältigen Bewegungen der Währungskurse profitieren. Gleichzeitig erfordert der Devisenhandel ein tiefes Verständnis der globalen Märkte und eine sorgfältige Risikomanagementstrategie.
Jede Währung der Welt hat einen aus drei Buchstaben bestehenden Code. Diese ähneln den Symbolen, die an den Börsen zur Kennzeichnung eines bestimmten Unternehmens verwendet werden, wie z. B. SIE für Siemens.
Die weltweit am meisten gehandelte Währung ist der US-Dollar mit dem Tickersymbol USD. Die zweitbeliebteste Währung ist der Euro (EUR), gefolgt vom japanischen Yen (JPY), dem britischen Pfund (GBP), dem australischen Dollar (AUD), dem kanadischen Dollar (CAD), dem Schweizer Franken (CHF) und dem neuseeländischen Dollar (NZD). Insgesamt gibt es weltweit mehr als 170 Währungen.
Devisen werden in Paaren gehandelt, z.B. EUR/USD (Euro/US-Dollar). Der Preis eines Währungspaares gibt an, wie viel die Basiswährung (die erste im Paar, z.B. EUR) in der Gegenwährung (die zweite im Paar, z.B. USD) wert ist. Steigt der Kurs des Währungspaares, bedeutet dies also, dass die Basiswährung im Vergleich zur Gegenwährung an Wert gewonnen hat.
Das Ziel des Devisenhandels besteht vor allem darin, zu erkennen, ob der Wert einer Währung im Vergleich zu einer anderen steigen oder fallen wird.
Ein Trader könnte eine Basiswährung kaufen und die Gegenwährung verkaufen, in der Erwartung, dass der Kurs steigt – dies wird als „long gehen“ bezeichnet. Alternativ könnte ein Händler eine Basiswährung verkaufen und die Gegenwährung kaufen, weil er davon ausgeht, dass der Kurs fallen wird – dies wird als „short gehen“ bezeichnet.
Forex-Broker bieten oft Hebel an, die es ermöglichen, mit einem Bruchteil des Handelswertes zu handeln. Zum Beispiel bedeutet ein Hebel von 1:100, dass Sie mit 1.000 Euro ein Volumen von 100.000 Euro handeln können. Dies kann Gewinne vervielfachen, aber auch Verluste erhöhen.
Die folgenden Währungspaare gehören zu den am meist gehandelten und machen ca. 75% des gesamten Handels auf dem Devisenmarkt aus:
Es gibt zahlreiche Faktoren, die sich auf die Kurse der Währungspaare auswirken. Trader, die in Devisen investieren möchten, sollten daher über profunde Marktkenntnisse verfügen und genau analysieren bevor sie eine Entscheidung treffen. Die folgenden Punkte sind Beispiele, welche Marktfaktoren sich auf die Kurse auswirken können und sollen Ihnen eine Vorstellung davon geben, wie Komplex und umfassend der Devisenhandel werden kann.
Der Devisenmarkt ist der größte Finanzmarkt der Welt mit einem durchschnittlichen täglichen Handelsvolumen von über 6 Billionen US-Dollar. Diese hohe Liquidität bedeutet, dass Trader nahezu jederzeit in der Lage sind, Währungen zu kaufen oder zu verkaufen, ohne große Preisschwankungen befürchten zu müssen. Im Vergleich dazu können andere Märkte, wie der Aktienmarkt oder Immobilienmarkt, weniger liquide sein, was zu Schwierigkeiten beim schnellen Ein- oder Ausstieg aus Positionen führen kann.
Im Devisenhandel wird häufig mit Hebel gearbeitet, was bedeutet, dass Trader nur einen Bruchteil des gesamten Handelswertes als Sicherheit hinterlegen müssen. Dies ermöglicht es ihnen, größere Positionen zu handeln und potenziell höhere Gewinne zu erzielen, als es mit dem ursprünglich investierten Kapital möglich wäre. Andere Anlageformen wie Aktien erfordern oft den vollständigen Betrag der Investition, um eine Position zu eröffnen, was die potenziellen Gewinne pro eingesetztem Kapital begrenzen kann.
Der Devisenmarkt ist 24 Stunden am Tag, fünf Tage die Woche geöffnet. Dies liegt daran, dass der Handel global stattfindet und verschiedene Märkte zu unterschiedlichen Zeiten geöffnet sind. Diese durchgehende Handelsmöglichkeit bietet Flexibilität für Trader, die in verschiedenen Zeitzonen leben oder nebenberuflich handeln möchten. Im Vergleich dazu haben viele andere Märkte, wie Aktienmärkte, spezifische Öffnungszeiten und sind an Wochenenden und Feiertagen geschlossen, was die Handelsmöglichkeiten einschränkt.
Diese Chancen machen den Devisenhandel besonders attraktiv für Trader, die nach flexiblen, liquiden und potenziell gewinnbringenden Handelsmöglichkeiten suchen.
Der Devisenmarkt ist bekannt für seine hohe Volatilität. Währungskurse können sich aufgrund von politischen Ereignissen, wirtschaftlichen Datenveröffentlichungen oder plötzlichen Marktbewegungen schnell und stark ändern. Diese hohen Schwankungen können zu erheblichen Verlusten führen, insbesondere wenn Hebel eingesetzt wird. Im Vergleich dazu können andere Anlageformen wie Anleihen oder Immobilien eine stabilere Wertentwicklung aufweisen, da sie weniger anfällig für kurzfristige Marktschwankungen sind.
Während der Hebeleffekt eine Chance für höhere Gewinne bietet, erhöht er auch das Risiko für größere Verluste. Ein kleiner Kursrückgang kann bei einem hohen Hebel zu einem vollständigen Verlust des eingesetzten Kapitals führen. Andere Anlageformen, wie Aktien oder festverzinsliche Wertpapiere, erlauben in der Regel keinen so hohen Hebel und sind daher weniger riskant in Bezug auf das eingesetzte Kapital.
Der Devisenhandel erfordert ein tiefes Verständnis der globalen Finanzmärkte, wirtschaftlicher Indikatoren und politischer Entwicklungen. Ohne ausreichende Marktkenntnisse und Analysen kann es leicht zu Fehlentscheidungen kommen. Andere Anlageformen, wie breit diversifizierte Investmentfonds oder ETFs, können einfacher zu verstehen und zu verwalten sein, da sie oft weniger spezialisierte Kenntnisse erfordern und eine breitere Risikostreuung bieten.
Diese Risiken machen den Devisenhandel besonders anspruchsvoll und erfordern eine gründliche Vorbereitung sowie kontinuierliches Lernen, um erfolgreich zu sein.
Der Devisenhandel bietet sowohl einzigartige Chancen als auch erhebliche Risiken. Durch die hohe Liquidität und die Möglichkeit, rund um die Uhr zu handeln, können erfahrene Trader von kurzfristigen Marktbewegungen profitieren und attraktive Renditen erzielen. Der Einsatz von Hebel ermöglicht es, mit einem vergleichsweise kleinen Kapitaleinsatz große Positionen zu handeln, was das Gewinnpotenzial erhöht.
Jedoch bringt der Devisenhandel auch hohe Volatilität und Komplexität mit sich. Ohne fundierte Marktkenntnisse und eine solide Risikomanagementstrategie können die Verluste schnell die Gewinne übersteigen. Der Devisenmarkt erfordert daher eine intensive Vorbereitung, kontinuierliches Lernen und eine disziplinierte Herangehensweise.
Für langfristige Anleger, die nach stabilen und weniger riskanten Anlageformen suchen, könnten traditionelle Investments wie Aktien, Anleihen oder Immobilien eine bessere Wahl sein. Für risikobewusste und gut informierte Trader hingegen, die bereit sind, die Dynamik und Risiken des Marktes zu akzeptieren, kann der Devisenhandel eine lohnende Ergänzung zu einem diversifizierten Anlageportfolio sein.
Letztlich hängt die Eignung des Devisenhandels als Investment von den individuellen Zielen, der Risikobereitschaft und der Bereitschaft ab, sich intensiv mit den Märkten auseinanderzusetzen.