Kurz gesagt, ist Ein ETF (Exchange Traded Funds) ein passiv verwalteter, börsengehandelter Indexfond. Das beudeutet:
Ein ETF wird durch den sogenannten Emittenten verwaltet, in der Regel Finanzinstitute oder Fondsgesellschaften wie BlackRock oder Vanguard. Diese erstellen und registrieren den ETF bei den Börsen, an denen er gehandelt wird, und sorgen dafür, dass der ETF jederzeit entsprechend dem zugrunde liegenden Index oder der Anlagestrategie zusammengesetzt ist.
Mit ETFs können Sie in verschiedene Anlageklassen und Marktsegmente investieren. Zu den wichtigsten investierbaren Anlageklassen gehören Aktien, Anleihen und Rohstoffe. Anleger haben die Möglichkeit, zwischen ETFs auf breite Marktindizes und speziellen Marktsegmenten wie Länder, Branchen oder Themen zu wählen. Breite Aktien-ETFs bilden beispielsweise Indizes ab, die zahlreiche Unternehmen mit unterschiedlichen Geschäftsmodellen umfassen. Durch die Kombination mehrerer ETFs lässt sich ein individuelles Portfolio kostengünstig zusammenstellen.
Breite Indizes eignen sich besonders gut als Grundlage oder Kern für ein langfristiges Portfolio. Mit nur einem ETF können Sie beispielsweise in die Aktienmärkte von Industrieländern (z.B. ETFs auf den MSCI World Index) oder Schwellenländern (z.B. ETFs azf den MSCI Emerging Markets) investieren. Solche ETFs bieten Zugang zu mehreren tausend Aktien aus der ganzen Welt. Sie als Anleger profitieren somit vom globalen Wirtschaftswachstum.
Die Gewichtung der einzelnen Positionen in einem ETF hängt von der Methode ab, mit der der zugrunde liegende Index gewichtet wird. Die meisten Indizes sind nach Marktkapitalisierung gewichtet, was bedeutet, dass Unternehmen mit einem höheren Börsenwert ein größeres Gewicht im Index und damit im ETF haben. Dies kann dazu führen, dass wenige große Titel einen erheblichen Einfluss auf die Wertentwicklung des ETFs haben.
Es gibt verschiedene Arten von ETFs, die auf unterschiedliche Anlagebedürfnisse zugeschnitten sind. Der Großteil von ihnen basiert auf Aktien. Hier sind einige der wichtigsten Typen:
Wie Sie bereits gelesen haben, ist die Welt der ETFs vielfältig doch seit einigen Jahren haben vor allem sogenannte Welt-ETFs an Beliebtheit gewonnen. Gerade diese World-ETFs, die ein breites Spektrum globaler Märkte abdecken, werden zunehmend als eine attraktive All-In-One Lösung betrachtet. Doch ist diese Art der Investition wirklich die perfekte Wahl für Anleger?
World-ETFs zeichnen sich durch eine bemerkenswerte Diversifikation aus. Diese Fonds investieren in eine breite Palette von Unternehmen aus verschiedenen Ländern und Branchen, was das Investitionsrisiko erheblich reduziert. Anstatt sich auf einzelne Unternehmen oder Sektoren zu konzentrieren, bietet ein World-ETF eine weltweite Streuung und schützt somit besser vor regionalen Wirtschaftskrisen oder Problemen in spezifischen Branchen. Diese globale Streuung ist ein wesentlicher Vorteil, da sie die Anfälligkeit für wirtschaftliche Schwankungen in einem bestimmten Land verringert.
Ein weiterer Vorteil von World-ETFs ist ihre einfache Handhabung. Sie ermöglichen es, mit einem einzigen Investment in eine Vielzahl von Unternehmen weltweit zu investieren. Dies ist besonders für unerfahrene Anleger von Vorteil, die von der Komplexität der Finanzmärkte überwältigt sein könnten.
Neben vielen weiteren Vorteilen gibt es auch einige Nachteile, die bei der Investition in World-ETFs berücksichtigt werden sollten. Einer der Hauptnachteile ist, dass World-ETFs keine maßgeschneiderte Anlagestrategie bieten. Während sie eine breite Diversifikation ermöglichen, berücksichtigen sie nicht die individuellen Bedürfnisse und Ziele eines Anlegers. Eine maßgeschneiderte Anlagestrategie kann spezifische Anforderungen besser erfüllen, wie zum Beispiel ethische Investitionen oder eine bestimmte Risikobereitschaft.
Ein weiteres potenzielles Problem ist die eingeschränkte Rendite. Während die breite Diversifikation das Risiko reduziert, schränkt sie auch die Renditemöglichkeiten ein. Potenziell renditestarke Investitionen werden oft zugunsten einer sichereren, aber möglicherweise weniger ertragreichen Anlage vernachlässigt. Für Anleger, die höhere Renditen anstreben, könnten spezialisiertere Investments vorteilhafter sein. Als Alternative bieten sich Themen-ETFs oder direkt das Investieren in Einzelaktien an.
Bei der hohen Anzahl an verschiedenen ETF-Anbietern verlieren Börsenneulinge schnell den Überblick. Um nun den besten ETF für ihre Bedürfnisse ausfindig zu machen, bedarf es der Beleuchtung folgender Merkmale:
Die Aufgabe eines ETFs ist es den zugrundeliegenden Index bestmöglich nachzubilden. Dabei gibt es zwei Hauptmethoden: physische und synthetische Replikation. Bei der physischen Replikation wird direkt in alle im Index enthaltenen Wertpapiere investiert. Bei großen internationalen Indizes ist dies oft schwierig, weshalb Fondsgesellschaften häufig "optimiertes Sampling" verwenden. Hierbei wird nur in diejenigen Wertpapiere investiert, die die Wertentwicklung des Index bestmöglich repräsentieren, was Kosten und Risiken reduziert.
Die synthetische Replikation unterscheidet sich davon grundlegend. Hierbei investiert der ETF nicht direkt in die Indexwerte, sondern geht ein Tauschgeschäft („Swap“) mit einer großen Investmentbank ein. Der ETF erhält die Wertentwicklung des Index, während die Bank Sicherheiten hinterlegt. Synthetische ETFs können, abhängig von der Anlageklasse und dem Marktsegment, Vorteile bieten, beispielsweise steuerliche Vorteile bei amerikanischen Aktien, die zu einer besseren Wertentwicklung führen können. Aufgrund strenger Regulierung und Besicherung gelten synthetische ETFs als ebenso sicher wie physische ETFs.
Bei ETFs gibt es ausschüttende und thesaurierende Varianten. Ausschüttende ETFs zahlen Dividenden regelmäßig an die Anleger aus, während thesaurierende ETFs die Erträge reinvestieren, was den Zinseszinseffekt fördert.
Die laufenden jährlichen Kosten eines ETFs werden als Total Expense Ratio (TER) angegeben und beinhalten Verwaltungsgebühren, Lizenzkosten und Depotbankgebühren. Nicht enthalten sind Transaktionskosten und Hedging-Kosten. Die TER wird direkt vom Fondsvermögen abgezogen und beeinflusst die Marktpreise. Dies wird meist von den Brokern automatisch geregelt und erfordert kein Eingreifen des Anlegers.
Das Fondsvolumen gibt Auskunft über die Größe des Fonds. Ab etwa 100 Millionen Euro wird ein ETF als wirtschaftlich tragfähig betrachtet. Bei thematischen ETFs mit höherer TER kann diese Schwelle niedriger sein. Im Falle einer Schließung eines ETFs können Anleger ihre Anteile in der Regel problemlos verkaufen.
Das Domizil des Fonds ist das Land, in dem er aufgelegt wurde. Viele ETFs sind in Luxemburg oder Irland beheimatet, aufgrund vorteilhafter Finanzgesetzgebung und steuerlicher Vorteile. In bestimmten Situationen, wie bei Quellensteuern auf US-Aktien, können sich Unterschiede ergeben, die die Wertentwicklung beeinflussen. So zahlt man in Irland nur 15% Quellensteuer auf Ausschüttungen von US-Aktien, während die Quellensteuer in Luxemburg bei 30% liegt.
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Bankberater empfehlen häufig eigene oder Partnerprodukte, die höhere Provisionen bieten. ETFs sind kostengünstiger und bieten weniger Anreize für hohe Provisionszahlungen.
ETFs sind relativ sicher, da sie ein diversifiziertes Portfolio bieten. Sie unterliegen jedoch den allgemeinen Marktbedingungen und können im Wert schwanken.
Achten Sie auf Faktoren wie die Gesamtkostenquote (TER), die Nachbildungsgenauigkeit des Index, die Liquidität und die Zusammensetzung des ETFs, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.
ETFs bieten steuerliche Vorteile durch die Möglichkeit der steuerfreien Thesaurierung und niedrigere Transaktionskosten, was zu einer höheren Nettorendite führen kann.
Ja, viele ETFs schütten Dividenden aus. Es gibt auch thesaurierende ETFs, die Dividenden reinvestieren, was zu einem Zinseszinseffekt führen kann.
Die meisten ETFs sind passiv verwaltet, es gibt jedoch auch aktive ETFs, die versuchen, den Markt durch aktive Managementstrategien zu übertreffen.
Sie können ETFs über ein Depot bei einer Bank oder einem Online-Broker kaufen und verkaufen. Achten Sie auf die anfallenden Transaktionskosten und wählen Sie einen Broker, der Ihren Bedürfnissen entspricht. Welche Broker wir empfehlen, erfahren Sie hier: Das Broker-Dream-Team 2025
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