Ein Derivat ist ein Finanzinstrument, dessen Wert sich von einem oder mehreren zugrunde liegenden Vermögenswerten ableitet. Diese Vermögenswerte können verschiedene Formen annehmen, darunter Aktien, Anleihen, Rohstoffe, Währungen, Zinssätze oder Marktindizes. Derivate werden häufig zu Absicherungszwecken, für Spekulationen oder zum Erzielen von Arbitragegewinnen verwendet.
Ein Futures-Kontrakt ist eine Vereinbarung, einen bestimmten Vermögenswert zu einem festgelegten Preis an einem bestimmten zukünftigen Datum zu kaufen oder zu verkaufen.
Der Einsatz von Futures-Kontrakten dient dazu, das Risiko von Preisschwankungen eines Vermögenswerts zu reduzieren, sodass keine der Parteien einem erheblichen Verlust ausgesetzt ist oder einen übermäßigen Aufschlag zahlen muss.
Zwei Parteien gehen eine Verpflichtung ein. Eine Partei verpflichtet sich, den zugrunde liegenden Vermögenswert zu kaufen, die andere, ihn zu verkaufen, zu einem festgelegten Preis an einem zukünftigen Datum.
Futures werden an Börsen gehandelt und sind standardisiert, was bedeutet, dass sie in Bezug auf Kontraktgröße, Laufzeit und Lieferbedingungen festgelegt sind.
Ein Landwirt könnte einen Weizen-Futures-Kontrakt verkaufen, um sich gegen Preisrückgänge abzusichern. Ein Bäcker könnte den Kontrakt kaufen, um sich gegen Preissteigerungen abzusichern.
Optionen geben dem Inhaber das Recht, aber nicht die Pflicht, einen Vermögenswert zu einem festgelegten Preis innerhalb eines bestimmten Zeitraums zu kaufen (Call-Option) oder zu verkaufen (Put-Option).
Sie sind sozusagen unverbindliche Versionen von Futures, bei denen eine Vereinbarung existiert, etwas zu einem bestimmten Preis und zu einem bestimmten Zeitpunkt zu kaufen. Die Partei, die den Vertrag kauft, ist jedoch nicht verpflichtet, ihn zu nutzen.
Der Käufer der Option zahlt eine Prämie für das Recht, die Option auszuüben. Der Verkäufer der Option erhält die Prämie und muss den Vermögenswert verkaufen oder kaufen, wenn die Option ausgeübt wird.
Ein Investor kauft eine Call-Option auf eine Aktie mit einem Strike-Preis von 50 USD und einer Laufzeit von drei Monaten. Wenn der Aktienkurs auf 60 USD steigt, kann der Investor die Option ausüben und die Aktie für 50 USD kaufen, was ihm einen Gewinn von 10 USD pro Aktie (abzüglich der Prämie) bringt.
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Zertifikate repräsentieren Schuldverschreibungen, die von Banken ausgegeben werden. Im Unterschied zu beispielsweise Optionen verfügen Zertifikate über einen klaren Emittenten, nämlich die Bank. Somit besteht ein spezifisches Emittentenrisiko.
Zertifikate werden an Börsen oder außerbörslich (OTC) gehandelt. Der Preis des Zertifikats wird durch die Wertentwicklung des zugrunde liegenden Vermögenswerts bestimmt, sei es eine Aktie, ein gesamter Aktienindex, eine Anleihe oder ein Rohstoff. Bei Indexzertifikaten, Partizipationszertifikaten und ähnlichen Produkten entspricht der Wert nahezu direkt der Entwicklung des Basiswerts.
Zertifikate haben in der Regel eine feste Laufzeit. Am Ende der Laufzeit wird das Zertifikat zum aktuellen Wert des Basiswerts zurückgezahlt, wobei bestimmte Zertifikate wie Bonus- oder Discount-Zertifikate spezifische Bedingungen haben können, die die Rückzahlung beeinflussen.
Ein Investor möchte breit diversifiziert in den deutschen Markt investieren und entscheidet sich für ein Indexzertifikat mit unbegrenzter Laufzeit das von einer renommierten Bank ausgegeben wird und den DAX als Basiswert hat.
Ein Swap ist ein Vertrag, bei dem zwei Parteien Zahlungsströme austauschen. Ein häufiger Typ ist der Zins-Swap, bei dem eine Partei feste Zinszahlungen gegen variable Zinszahlungen tauscht. Swaps können verwendet werden, um das Risiko von Zinsänderungen oder Währungsschwankungen zu managen.
Ein Forward-Kontrakt ist ähnlich wie ein Futures-Kontrakt, aber er wird außerbörslich (over-the-counter, OTC) gehandelt und ist nicht standardisiert. Forward-Kontrakte können individuell angepasst werden, um den spezifischen Bedürfnissen der Vertragsparteien gerecht zu werden.
Derivate sind für ihre Komplexität bekannt und werden nicht als einfache „Buy-and-Hold“ Investition angesehen. Handeln ist erforderlich. Hier sind einige Anwendungsfälle des Derivatehandels:
Derivate ermöglichen es Anlegern, eine größere Position einzunehmen, als sie Kapital haben. Dies wird als Hebelwirkung bezeichnet und kann zu höheren Renditen führen, wenn sich der Markt zugunsten des Anlegers bewegt.
Der Einsatz von Derivaten ermöglicht es, sich vor Preisschwankungen und Risiken abzusichern. Allerdings erfordert dies einen erheblichen Kapitaleinsatz, um die Rentabilität dieses Vorhabens sicherzustellen.
Erfahrene Investoren können Derivate geschickt einsetzen, um Risiken zu
minimieren und durch gezielte Strategien u.a. ein halbpassives Einkommen
zu generieren.
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Der Handel mit derivativen Finanzprodukten ist durch hohe Kosten, einschließlich Transaktionsgebühren und Handelsplattformkosten, sowie durch breite Preisunterschiede zwischen Ankaufs- und Verkaufspreisen (Spreads) gekennzeichnet.
Derivate, die Sie vertraglich an bestimmte Preise binden, können zu Reichtum führen - oder zum Ruin. Wenn Sie Termingeschäfte abschließen, könnten Sie gezwungen sein, erhebliche Verluste zu erleiden, die durch die von Ihnen eingegangene Hebelwirkung noch verstärkt werden können.
Für die meisten Anleger, insbesondere für diejenigen, die an einfache Anlagestrategien gewöhnt sind, kann die Komplexität von Derivaten entmutigend sein. Diese Finanzinstrumente erfordern oft ein tiefes Verständnis des Marktes und ein aktives Management, das sich deutlich von traditionellen passiven Anlageansätzen unterscheidet.