Die Aktienmärkte bleiben unter Druck, insbesondere aufgrund von Gewinnmitnahmen im Technologiesektor und Unsicherheiten über die nächsten Schritte der US-Notenbank. Selbst die starken NVIDIA-Zahlen konnten die Korrektur nicht aufhalten. Insgesamt sehen Experten in der Schwächephase aber noch keinen Grund zur Panik.
Um Markttrends frühzeitig zu identifizieren und von starken Kursbewegungen zu profitieren, solltet ihr als Trader jedoch regelmäßig auch nach den größten Verliereraktien screenen und deren Kursverhalten analysieren. Insbesondere die Verliereraktien bekommen von aktiven Marktteilnehmern häufig nur wenig Aufmerksamkeit. Daher stellen wir euch in diesem Artikel ein Screening vor, welches euch mit wenig Aufwand einen Überblick über die schwächsten Aktien am Markt verschafft, um rechtzeitig mögliche Warnsignale zu erkennen.
So findet ihr die größten Börsen-Verlierer der letzten Tage
Für unsere Suche nach den schwächsten Aktien der letzten Tage verwenden wir den Screener im TraderFox Trading-Desk auf desk.traderfox.com. Ihr findet alle TraderFox Screener mit einem Klick auf die obere Menüleiste. Nachdem sich das Fenster mit der Übersicht geöffnet hat, wählen wir den Screener "Fallende-Aktien-mit-steigendem-Volumen" für die 2.000 volumenstärksten US-Aktien.

Screening für fallende Akten mit steigendem Volumen auf desk.traderfox.com
Das Template verwendet folgende Filter:
- Volumenindikator (langer GD: 50, kurzer GD 2): > 100 % (Das durchschnittliche Handelsvolumen in den letzten 2 Tagen ist um 100 % höher als das durchschnittliche Handelsvolumen der letzten 50 Tage)
- Performance 10 Tage < -5 %
- Performance 2 Tage < -5 %

Diese Aktien werden mit steigendem Handelsvolumen kräftig abverkauft
Um alle Screening-Funktionen des TraderFox Trading-Desk nutzen zu können, empfehlen wir das Abo "TraderFox Börsensoftware". Eine Übersicht aller Produkte findet ihr auf traderfox.com. Nachfolgend schauen wir uns für die Aktien von T1 Energy, Strategy und Hudson Pacific an, welche Gründe für den Abverkauf vorliegen.
T1 Energy enttäuscht mit hohen Verlusten und Projektverzögerungen
T1 Energy Inc. (ISIN: US35834F1049) ist ein Hersteller von Solarmodulen. Das Unternehmen verfolgt das Ziel, eine vollständige US-Wertschöpfungskette für Solarzellen und Energiespeicherung aufzubauen. Neben einer Fabrik in Texas plant T1 Energy den Ausbau weiterer Zellproduktionen, um sowohl Module als auch Batterien zu liefern. Das Unternehmen wurde 2018 in Norwegen gegründet, verlegte seinen Hauptsitz später nach Texas und heißt seit 2025 T1 Energy. Der Börsengang erfolgte 2021 per SPAC an der NYSE.
Am 14.11.2025 stellte T1 Energy die Ergebnisse für das Q3 2025 vor. Die Einnahmen wurden mit 210,5 Mio. USD angegeben, darunter 50 Mio. USD von Encompass Capital. Der Nettoverlust belief sich auf 0,87 USD je Aktie und stieg damit gegenüber dem Vorjahr deutlich um 435 % an. Analysten hatten lediglich mit einem Verlust von 0,15 USD je Aktie gerechnet.
Ein Grund für die hohen Verluste waren nicht-zahlungswirksame Wertminderungen auf bestimmte Vermögenswerte, was jedoch Zweifel an der Werthaltigkeit bestimmter Assets aufkommen lässt. Verzögerungen bei Abnahmeverträgen und der erhebliche Investitionsbedarf für den Ausbau erhöhen zudem das Ausführungs- und Finanzierungsrisiko, was Investoren zunehmend an der Profitabilität des Geschäftsmodells zweifeln lässt.

Tageschart der T1 Energy Aktie (Quelle: TraderFox Trading-Desk)
Fazit: T1 Energy hat einen hohen Investitionsbedarf, was die Verluste treibt und den Erwartungen des Marktes nicht gerecht wird. Die hohen Wertminderungen und Verzögerungen bei Abnahmeverträgen belasten zusätzlich das Vertrauen in die zukünftige Profitabilität. Investoren sorgen sich um die Wirtschaftlichkeit und reduzieren ihre Anteile an der spekulativen Energie-Aktie.
Strategy berichtet Rekordergebnis – aber gerät nach Bitcoin-Korrektur unter Druck
Strategy Inc. (ISIN: US5949724083) ist ursprünglich ein Softwareunternehmen für Business-Intelligence-Lösungen. Gleichzeitig betreibt das Unternehmen eine sehr aggressive Bitcoin-Treasury-Strategie. Hierbei werden die Cashflows sowie Kapitalaufnahmen über Wandelanleihen genutzt, um Bitcoins zu akkumulieren. Gegründet wurde das Unternehmen als MicroStrategy im Jahr 1989 von Michael Saylor. Der Börsengang erfolgte 1998 an der Nasdaq.
Die Zahlen für das Q3 2025 wurden am 30.10.2025 veröffentlicht. Der Umsatz stieg um 11 % auf 128,7 Mio. USD im Vergleich zum Vorjahr. Der Gewinn wuchs auf 8,42 USD je Aktie, während im Vorjahr noch ein Nettoverlust von 1,72 USD je Aktie gemeldet wurde. Treiber des Gewinnanstiegs ist der gestiegene Bitcoin-Preis und die damit verbundene Bewertung des eigenen Bitcoin-Bestands.
Im Bitcoin-Hype nutzten viele Anleger die Strategy-Aktie, um gehebelt vom steigenden Bitcoin-Preis zu profitieren. Die starke Abhängigkeit führte in den letzten Wochen jedoch zu einem deutlichen Kursrückgang, da die Kryptowährung von ihrem Hoch bei rund 126.000 USD um zwischenzeitlich mehr als 35 % korrigierte. Gleichzeitig steigen die Sorgen der Investoren über weitere Verwässerungen, da Strategy nun neue Aktien und Finanzierungsinstrumente ausgeben könnte, um noch mehr Bitcoin zu kaufen.

Tageschart der Strategy Aktie (Quelle: TraderFox Trading-Desk)
Fazit: Strategy profitierte in den letzten Jahren stark vom Bitcoin-Preis, doch die fundamentale Abhängigkeit macht das Unternehmen extrem volatil. Die jüngste Korrektur beim Bitcoin hat die Aktie deutlich unter Druck gesetzt und zeigt, wie sensibel das Geschäftsmodell auf Marktbewegungen reagiert. Damit verbunden wächst die Sorge, dass weitere Kapitalerhöhungen zu zusätzlicher Verwässerung führen und die finanzielle Stabilität des Unternehmens bei einer weiteren Bitcoin-Korrektur in Gefahr geraten könnte.
Hudson Pacific Properties verfehlt Erwartungen und reagiert mit Reverse-Split
Hudson Pacific Properties Inc. (ISIN: US4440971095) ist ein Real-Estate-Investment-Trust (REIT), der Büroflächen und Unterhaltungsimmobilien an der US-Westküste betreibt. Das Unternehmen schafft Mehrwert, indem Projekte entwickelt und aufgewertet werden. Die Gründung erfolgte im Jahr 2009. Seit 2010 ist die Aktie an der NYSE handelbar.
Am 05.11.2025 legte Hudson Pacific die Zahlen für das Q3 2025 vor. Der Umsatz ging um 7 % auf 186,6 Mio. USD zurück, was vor allem auf Asset-Verkäufe und niedrigere Büroauslastungen zurückzuführen ist. Der Nettoverlust konnte von 0,69 USD auf 0,30 USD je Aktie gegenüber dem Vorjahr deutlich reduziert werden. Das Ergebnis verfehlte die Analystenschätzungen jedoch um mehr als 30 %.
Aufgrund des inzwischen drastischen Kursverfalls wurde jüngst ein Reverse-Aktiensplit von 1:7 angekündigt, der am 02.12.2025 realisiert werden soll. Neben den weiter hohen Verlusten, der fehlenden Rentabilität und laufender Asset-Verkäufe signalisiert der Aktiensplit, dass das Management keine weiteren Möglichkeiten sieht, um den Aktienkurs zu stützen. An der Börse wird dies als Zeichen fundamentaler Schwäche gewertet.

Tageschart der Hudson Pacific Aktie (Quelle: TraderFox Trading-Desk)
Fazit: Hudson Pacific steckt weiterhin in einem schwierigen Marktumfeld aus schwacher Nachfrage und sinkenden Mieteinnahmen, was sich im rückläufigen Umsatz widerspiegelt. Zwar konnte der Nettoverlust reduziert werden, doch das verfehlte Quartalsergebnis und die Ankündigung eines Reverse-Splits verstärken die Sorgen über die finanzielle Stabilität. Anleger stoßen die spekulative Aktie ab, um ihr Portfolio zu de-risken.
Wir wünschen euch viel Erfolg für euer Handeln an den Kapitalmärkten!






