Bei Lackieranlagen für die Autoindustrie ist Dürr [WKN: 556520, ISIN: DE0005565204] laut Börse Online (Ausgabe 40/2025) der Weltmarktführer. Vor einigen Jahren hat Deutz mit der Übernahme des Spezialisten für Holzverarbeitungsmaschinen versucht, das eigene Know-how im Maschinenbau auf andere Bereiche auszuweiten. Doch das habe sich bislang nicht ausgezahlt, weil Synergieeffekte ausblieben.
Auch sei es nicht gelungen, mit der Ausweitung des Geschäftsmodells für einen Ausgleich der Zyklen in der Autoindustrie zu sorgen. Deutz habe sich nun einer kompletten Neuordnung des Konzerns verschrieben.
Neuordnung des Unternehmens sorgt für Kosteneffizienz und freie Mittel für den Schuldenabbau
Zunächst einmal sei der Bereich Umwelttechnik veräußert worden, aus fünf Segmenten seien nur noch drei geworden: Lackieranlagen und Auto-Automation, Industrie-Automation und Holzmaschinen.
Ein erster positiver Effekt dieser Verschlankung: Die Kosten der Obergesellschaft seien deutlich gesunken. Im kommenden Geschäftsjahr dürfe das für eine Entlastung der Gruppe von rund 50 Mio. Euro sorgen. Die Marge könne damit um mehr als 1 % zulegen.
Parallel zur Neuaufstellung und Verschlankung des Konzerns erfolge dadurch auch ein Schuldenabbau. Auch durch die sinkenden Zinskosten werde sich ein positiver Effekt auf das Finanzergebnis ergeben.
Ende der Kundenzurückhaltung öffnet Fantasie für deutlich steigende Gewinnmargen
Operativ könne sich die Auftragszurückhaltung der Kunden bald wieder ändern. Nachdem Order aufgrund der Zollstreitigkeiten zurückgestellt wurden, dürfe nun einziehende Klarheit über die Auswirkungen für neue Aufträge ab dem 3. Quartal sorgen.
Bemerkenswert für Anleger sei, dass es Dürr auch in den Zeiten der Auftragsflaute gelinge, die Gewinnmarge zu halten bzw. sogar auszubauen. Von aktuell rund 4,5 % solle die Marge in den nächsten Jahren auf bis zu 8 % steigen.
Sollte die Auftragszurückhaltung der Kunden enden, bestehe damit ein Gewinnturbo. Deutliche zweistellige Zuwachsraten beim Ertrag seien dann denkbar. Dieses Szenario werde vom Kurs noch nicht abgebildet. Die aktuelle Notierung signalisiere eher eine Bewertung mit einer operativen Marge von rund 3 %. Sollte Dürr tatsächlich eine Gewinnmarge von mehr als 4,5 % realisieren, wären Kurssteigerungen von rund 30 % gerechtfertigt. Komme der Konzern der avisierten Marge von 8 % näher, sei auch eine Kursverdopplung möglich. Börse Online rät mit einem Kursziel von 30 Euro zum Kauf (47 % Potenzial).