Das Essener Spezialchemieunternehmen Evonik [WKN: EVNK01, ISIN: DE000EVNK013] produziert laut Focus Money (Ausgabe 31/2025) Zusatzstoffe für Beschichtungen, Kleb- und Dichtstoffe, Inhaltsstoffe für Kosmetika, Hochleistungskunststoffe und für Tierfutter. In einem herausfordernden Marktumfeld könne der Konzern jetzt zum Profiteur der geplanten Preissenkung für Industriestrom werden.
Im zurückliegenden Geschäftsjahr 2024 habe Evonik nach roten Zahlen im Vorjahr einen Konzerngewinn von 222 Mio. Euro realisiert. Allerdings habe der Gewinn noch längst nicht wieder das Niveau der frühen 20-Jahre erreichen können.
Dividende seit 2021 stabil und mit Potenzial für Steigerung
Jedoch habe Evonik die Dividende seit 2021 stabil halten können. Für 2024 habe es wieder 1,17 Euro je Aktie gegeben für die Anleger (6,6 % Dividendenrendite). Angesichts der Industriestrompläne der Bundesregierung könne die Dividende künftig sogar noch zulegen.
Evonik zähle als Chemiekonzern zu den Profiteuren eines günstigeren Industriestroms. Im gesamten energieintensiven deutschen Chemiesektor habe sich die Stimmung seit Bekanntgabe der Pläne jedenfalls spürbar aufgehellt. Nach einem Minus von 16,2 Zählern im Mai habe das Stimmungsbarometer für das Geschäftsklima im Juni nur noch bei minus 8,9 Punkten gelegen.
Zollstreitigkeiten sind kein Faktor für Evonik, weil Produktion in den USA umfangreich ist
Im Fall von Evonik gebe es außerdem einen weiteren Vorteil, der nicht zu vernachlässigen sei. Der Konzern könne von der Zollpolitik der Regierung Trump sogar profitieren, denn Evonik stelle rund 80 % aller in den USA verkauften Produkte bereits vor Ort her.
Laut Vorstandschef Christian Kullmann sei Evonik nicht von Handelshemmnissen mit den USA betroffen, "weil wir bereits hinter den Schutzzöllen sind und nahe bei unseren Kunden" präsent seien. Focus Money rät insbesondere angesichts der hohen Dividendenrendite langfristigen Anlegern mit einem Kursziel von 21 Euro zum Einstieg (16 % Potenzial).