Die Norma Group [WKN: A1H8BV, ISIN: DE000A1H8BV3] hat laut Focus Money (Ausgabe 41/2025) am 23. September den Verkauf ihrer Wassersparte an das US-Unternehmen Advanced Drainage Systems gemeldet und wird mit einem Verkaufserlös von rund 1 Mrd. USD auf einen Schlag schuldenfrei und verfügt über ein prall gefülltes Konto. Mit einem Closing des Deals sei im 1. Quartal 2026 zu rechnen.
In Euro umgerechnet werde Norma Group durch den Verkauf der Wasser-Sparte rund 850 Mio. Euro einnehmen. Damit würden auch die schon länger bekannten Spekulationen bezüglich dieses Schritts beendet.
Spezialist für Verbindungselemente wird auf einen Schlag schuldenfrei
Anders als zu erwarten, sei dieser Verkauf jedoch nicht ein Grund zur Freude gewesen an der Börse. Nach Bekanntgabe habe der Aktienkurs erst einmal kräftig von Notierungen um 18 auf 14 Euro nachgegeben und den Börsenwert auf knapp 471 Mio. Euro gedrückt.
Nach Steuern und Transaktionskosten werde Norma Group durch den Deal jedoch einen Nettomittelzufluss zwischen 620 und 640 Mio. Euro verzeichnen. 300 Mio. Euro davon werde der Konzern für den Abbau der 334,6 Mio. Euro an Schulden verwenden.
Mit weiteren 70 Mio. Euro wolle Norma "wertsteigernde Zukäufe" tätigen. Und den verbliebenen Rest könnte der Konzern für ein Aktienrückkaufprogramm heranziehen. Das sollte den Aktionären im Prinzip gefallen.
Rechne man den verbliebenen Wert von 260 Mio. Euro nach Schuldenabbau und Investitionsrücklage auf die ausgegebenen Aktien um, dann entspreche das 8,16 Euro je Aktie – ergo mehr als der Hälfte des aktuellen Aktienkurses.
Große Fantasie für die Ausschüttung einer hohen Sonderdividende
Berücksichtige man jetzt noch ein Eigenkapital von zuletzt 648,1 Mio. Euro bzw. 20,34 Euro je Aktie zuzüglich der 70 Mio. Euro Investitionsrücklage aus dem Verkauf der Wasser-Sparte, ergebe sich reichlich Fantasie für die Zahlung einer Sonderdividende.
Das sprichwörtliche Haar in der Suppe für die Anleger sei die Prognose des Vorstands. Aus den fortgeführten Geschäftsaktivitäten werde ein Umsatz zwischen 810 und 830 Mio. Euro erwartet. Eigentlicher Knackpunkt sei aber die zu erwartende bereinigte Betriebsgewinnmarge von lediglich null bis 1 %.
Anleger könnten daher eine Liquidierung des Unternehmens und die Auszahlung von rund 30 Euro an Eigenkapital je Aktie bevorzugen. Doch die Konzernleitung sei entschlossen, bis 2028 die Profitabilität "deutlich zu steigern".
Aus Anlegersicht bleibe festzuhalten, dass die Norma Group derzeit zumindest kein weiteres Geld mehr "verbrennt" und die Bewertung derzeit recht niedrig sei. Focus Money rät daher mit einem Kursziel von 23 Euro zum Kauf (53 % Potenzial).