Ausgerechnet der Spezialist für Schädlingsbekämpfung Rentokil [WKN: A0EQ3A, ISIN: GB00B082RF11] könnte laut Börse Online (Ausgabe 19/2025) zum Ziel einer Übernahme durch eine Heuschrecke, der Branchenname für eine Beteiligungsgesellschaft, werden. Sogar ein Delisting durch einen neuen Investor mache in Branchenkreisen die Runde.
Die Kernkompetenz von Rentokil liege in der Schädlingsbekämpfung. Ratten, Kakerlaken oder Bettwanzen werden von den Außendienstmitarbeitern eliminiert. Mit einem zweiten Standbein ist der Konzern bei Hygienediensten aktiv.
Urbanisierung und Klimawandel sind Wachstumstreiber
Prinzipiell habe das Geschäft langfristig ausgezeichnete Perspektiven für Wachstum. Wachsende Großstädte, der Klimawandel und der zunehmende Wohlstand von Bewohnern in den Schwellenländern müssten die Nachfrage steigern.
Operativ hingegen leide Rentokil immer noch unter der viel zu teuren Übernahme des US-Konkurrenten Terminix im Jahr 2021. Die Integration verlaufe nicht wie geplant und das US-Geschäft zeige sich schwächer als antizipiert.
Bewertung am Zehnjahrestief und deutlicher Abstand zur Konkurrenz
Inzwischen liege die Bewertung des Kursgewinn-Verhältnisses von knapp 17 nahe am Zehnjahrestief. Vergleich man das Gewinnmultiple mit dem des kleineren Konkurrenten Rollins sei die Diskrepanz zum Wert von knapp 58 extrem hoch.
Nicht zuletzt dieser Tatbestand dürfe auch den aktivistischen Investor Nelson Peltz angelockt haben. Er habe sich im Jahr 2024 mit seinem Trian Fund bei Rentokil positioniert und dürfe durchaus Druck auf das Management aufbauen, sollte sich die Situation nicht bessern.
Eventuell könne auch die Verlegung der Hauptnotierung an eine US-Börse der richtige Schritt sein, um die Briten mehr in den Fokus von Investoren zu rücken. Abwegig wäre es nicht, denn der Schädlingsbekämpfer erziele rund 60 % des Konzernumsatzes in den USA.
Und dann bestehe angesichts der derzeitigen Notierungen und Bewertungskennziffern immer noch eine Möglichkeit für eine Übernahme, sei es seitens einer Beteiligungsgesellschaft – siehe oben – oder durch einen Konkurrenten. Börse Online rät mit einem Kursziel von 6 Euro zum Kauf (43 % Potenzial).