DAX Analyse zum 02.05.2017
Sell in May and go away?
Guten Morgen liebe Leserinnen und Leser,
bei der sogenannten Redewendung "Sell in May and go away" handelt es sich um eine Kapitalmarktanomalie. Solche Kursanomalien treten dann auf, wenn sich mehrere oder gar alle Marktteilnehmer irrational verhalten. Hierbei wird eine überdurchschnittlich hohe Rendite in den Monaten von Oktober bis April unterstellt bzw. beobachtet.
Der Handelsmonat April wurde mit dem vergangenen Handelstag abgeschlossen. Dieser Aussage zu Folge müsste demnach im Mai eine unterdurchschnittliche Marktrendite bevorstehen. Doch ist dies wirklich so? Denn schließlich hat der DAX in der vergangenen Woche erst ein neues Allzeithoch generieren können.
Charttechnische Betrachtung
Wochenansicht
Bei der ersten Betrachtung wirkt das übergeordnete Bild extrem bullish. Denn der DAX konnte nicht nur das vergangene Allzeithoch überwinden, sondern schloss auf Wochenbasis unmittelbar am Hoch. Beflügelt wurde der Index im Vorfeld von dem Ausgang der ersten Präsidentschaftswahl in Frankreich. Dabei entstand ein massives Aufwärts-Gap von 12.066 Punkten bis 12.307 Punkten. Doch –wie bereits erwähnt- handelte es sich hierbei lediglich um die erste Wahl. Die entscheidende Stichwahl findet erst am 7. Mai statt. Weiterhin enttäuschte das Wirtschaftswachstum in den USA. Erwartet wurde ein Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von 1,2%. Es konnte lediglich ein Wachstum von 0,7% generiert werden. Dies könnte bereits ein erster Indikator für eine bevorstehende Korrektur sein.
Zusätzlich fällt mir die bärische Divergenz zur Slow Stochastik auf. Während der DAX neue Hochs anstrebt, lässt der Kaufdruck bereits nach. Die Bollinger Bänder geben derzeit auf Wochenbasis keinerlei Signal.
Tagesansicht
Auf Tagesbasis lief der DAX wie angenommen zurück in den Bereich des vorherigen Allzeithochs. Diese Zone verstärkte sich durch die Oberkante der vorherigen Keilformation. Die erste Reaktion an dieser Kursmarke war sehr impulsiv und ließ auf eine Fortführung des Aufwärtstrends schließen. Doch neue Hochs blieben vor dem Wochenende letztendlich dennoch aus. Denn auch auf Tagesbasis notiert die Slow Stochastik bereits auf überkauftem Niveau (allerdings ohne Verkaufssignal), sodass nicht mehr genügend Kaufdruck generiert werden konnte. Zusätzlich verschließt sich das untere Bollinger Band allmählich, dies spricht für eine weitere Beruhigung der Aufwärtsbewegung.
Das Kaufsignal, welches durch den bullishen Überschnitt von SMA 10 und 20 generiert wurde, spricht derzeit ebenso für eine fortgeführte Korrektur-Bewegung. Denn solche Schnittpunkte haben oftmals zur Folge, dass die Kurse vor einer Fortführung der Trend-Bewegung nochmals zu einem Pullback zum Schnittpunkt starten.
Stundenansicht
Auf der untergeordneten Betrachtungs-Ebene ist der kurzfristige Abwärtstrend seit dem neuen Allzeithoch zu sehen. An diesem orientierte sich der DAX während der kompletten Abwärts-Bewegung. Obwohl das Verhalten bisher rein korrektiv aussieht –was generell für eine Fortführung der Aufwärts-Bewegung spricht-, scheiterte der Index bisher bereits sehr oft an diesem Trend. Dies könnten bärisch-orientierte Anleger als Schwäche auffassen und den Verkaufsdruck daraufhin erhöhen.
Als entscheidende Kursmarke erachte ich weiterhin den Bereich um das vorherige Allzeithoch. Dieser befindet sich zwischen 12.408 und 12.395 Punkten. Der erste Versuch, diesen Bereich nach unten zu durchbrechen, wurde -wie erwartet und angesprochen- von den Bullen vereitelt.
Fazit: Ich gehe davon aus, dass der Mai ein sehr schwieriger Börsenmonat wird. Noch sieht die Wochenbasis bullish aus, doch bereits mit der nächsten Wochenkerze kann sich dies ändern. Ein bärisches Szenario wäre ein Wochenschlusskurs unterhalb von 12.300 Punkten.
Untergeordnet bleibt es bisher korrektiv und spricht noch für eine fortgeführte Aufwärts-Bewegung. Ich warte auf untergeordnete Umkehrsignale.
Trauern Sie keiner vergebenen Trading-Chance hinterher, die nächste kommt bestimmt!
Patrik Uhlschmied
DAX-LIVE-TRADING Patrik Uhlschmied handelt aktiv den DAX. Seine Trades postet er im TraderFox Trader-Chat (Bild siehe unten). Patrik handelt dabei systematisch die in der Tagesanalyse identifizieren Widerstände und Unterstützungen und wichtige Fibonacci-Retracements. Desweiteren hat sich Patrik auf die Spike & Ledge Formation in Anlehnung an Linda Raschke spezialisiert. -> Trader-Chat auf desk.traderfox.com abrufen -> TraderFox Kunde werden und Zugriff auf den Trader-Chat bekommen