DAX Analyse zum 06. September 2018: Los geht die wilde Fahrt – wird es jetzt ungemütlich?
Guten Abend liebe Leserinnen und Leser,
ich gehe für die nächsten Handelstage weiterhin von fallenden Kursen aus. Eine Gegenbewegung zeichnet sich derzeit noch nicht ab. Allmählich wirkt sich dieses Kursverhalten auch auf die übergeordnete Chartlage aus. Es droht eine mehrmonatige-/-jährige Abwärtsbewegung.
Auch am heutigen Handelstag warfen Anleger ihre Positionen auf den Markt. Der DAX kennt derzeit nach unten kein Halten. Der Abverkauf nimmt weiter an Fahrt auf. Zunächst startete der Deutsche Leitindex mit einem deutlichen Abwärts-Gap von 60 Punkten in den Handel. Von hier aus konnte er sich nicht stabilisieren. Die Abwärtsbewegung nahm weiter Fahrt auf, wodurch der Index die massive Unterstützung von 12.100 Punkten durchbrach. Er schloss unmittelbar am Tagestief. Die Verluste beliefen sich wieder einmal auf weit über ein Prozent. Hierfür sind die anhaltenden politischen Unsicherheiten verantwortlich. Bei der drohenden Schuldenkrise in Italien geht die Deutsche Bank davon aus, dass die Regierung Ende September ein Haushaltsdefizit jenseits der 2 Prozent vorlegen wird. Weiterhin läuft am morgigen Tag die Frist für die chinesische Regierung aus, sich bezüglich des Handelsstreits öffentlich zu äußern. US-Präsident Trump plant daraufhin Zölle in Höhe von rund 200 Mrd. USD vorzubereiten. Darüber hinaus stellte Kanadas Premierminister klare Forderungen an das NAFTA-Abkommen mit den USA. Er würde keinen Verhandlungen zustimmen, welche schlecht für sein Land seien. Er ist sogar bereit das Freihandelsabkommen unter diesen Umständen scheitern zu lassen. Bleibt die Politik die letzte Rettung für den DAX?
Ausblick für die nächsten Handelstage – Tagesansicht
Der DAX ist heute in seiner Abwärtsbewegung einen entscheidenden Schritt gegangen. Er durchbrach eindrucksvoll den massiven Unterstützungsbereich von 12.100 Punkten. Hier befand sich das Doppeltief. Viel wichtiger ist jedoch der Breakout unter den langfristigen Aufwärtstrend von 2009. Dieser verknüpfte sich mit dem Bereich des Doppeltiefs. Per Tagesschlusskurs wurde der Trend bereits durchbrochen. Droht ein deutlicher Wochenschlusskurs, zählt der Breakout als nachhaltig. Es könnte eine mehrmonatige bis mehrjährige Abwärtsbewegung folgen.
Das nächste Kursziel befindet sich jetzt im Bereich von 11.711 bis 11.830 Punkten. Hier notiert der erweiterte Bereich des derzeitigen Jahrestiefs von Ende März. Sollte der DAX im Vorfeld keinen deutlichen Boden generieren, ist erst in dieser Zone mit einer Gegenbewegung der Bullen zu rechnen. In diesem Fall würde es sich allerdings lediglich um eine potenzielle Pullback-Bewegung zur Unterkante des langfristigen Aufwärtstrends handeln. Der übergeordnete Verkaufsdruck sollte hier wieder Fahrt aufnehmen.
Aktuell ist die Tagesansicht massiv überverkauft. Es liegt jedoch kein Umkehrsignal vor. Solange ein solches nicht generiert wird, ist weiterhin mit fallenden Kursen zu rechnen. Der nächste Widerstandsbereich notiert an der Unterkante des ursprünglichen Doppeltiefs bei ca. 12.100 Punkten. Die darauffolgende Zone erstreckt sich von 12.460 bis 12.580 Punkten.
Trading-Strategie – Stundenansicht
Baut der DAX seine derzeitige untergeordnete Überverkauftheit im Widerstandsbereich von 12.100 Punkten ab und leitet eine neue Abwärtsbewegung ein, suche ich nach Short-Einstiegen. Dieses Szenario gilt allerdings lediglich solange sich der DAX unterhalb des Widerstandsbereichs von 12.180 Punkten aufhält. Andernfalls ist mit einer untergeordneten, fortgesetzten Aufwärtsbewegung zu rechnen.