DAX Analyse zum 09.03.2017
Alles eingepreist?
Guten Abend liebe Leserinnen und Leser,
zunächst startete der DAX mit einem Abwärtsgap von rund 30 Punkten in den Handel. Diese Schwäche wurde sofort als Einstiegsgelegenheit genutzt. Der DAX schloss die entstandene Kurslücke und setzte zum Ausbruch aus dem kurzfristigen Abwärtstrend an. Dieser Ausbruch verlief jedoch nicht sauber. Der Index fiel immer wieder zurück unter die Trendlinie. Dabei hätte der fundamentale Trigger kaum besser sein können, denn der US-Arbeitsmarkt boomt wie seit langem nicht mehr.
Im Februar konnten in den USA 298 Tsd. neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Das entspricht dem höchsten Stand seit Februar 2006. Erwartet wurde lediglich ein Zuwachs von 190 Tsd. Doch die Indizes reagierten kaum darauf. Ist bereits alles eingepreist? Ist das ein Zeichen für eine vermeintliche Korrekturanfälligkeit des Index? Morgen um 14:30 Uhr ist die EZB-Pressekonferenz. Kann sich Mario Draghi dem entgegenstellen?
Charttechnische Betrachtung des Geschehens
Tagesansicht S&P 500
Obwohl die US-Arbeitsmarktdaten weit über den Prognosen lagen, zeigte der S&P 500 am heutigen Handelstag keinerlei Reaktionen darauf. Das ist kein bullisches Zeichen! Dieses Verhalten deutet auf eine Korrektur innerhalb der nächsten Handelstage und -wochen hin. Die Bollinger Bänder verschließen sich mittlerweile zweifelsfrei. Auch dies deutet auf eine Kursberuhigung hin. Zusätzlich generierte der RSI in den vergangenen Handelstagen ein Verkaufssignal. Der Oszillator baut allmählich seinen Verkaufsdruck ab.
Fazit: Ich gehe davon aus, dass der Index vorerst die Mitte der Bänder anläuft. Daraufhin gehe ich im Idealfall von einer ein- bis zweitägigen Erholung aus. Im Anschluss erwarte ich ein Ansteuern der Unterseite der Bollinger Bänder. Hier befindet sich ebenso der gleitende Durchschnitt der vergangenen 50 Handelstage.
Tagesansicht DAX
Der DAX befindet sich weiterhin in der Keilformation. Allerdings zieht sich diese immer stärker zusammen, sodass der Index mittlerweile an der unteren Begrenzung notiert. Aus charttechnischer Sicht herrscht in diesem Bereich eine 50/50-Situation, ob es sich um ein Trendumkehr- oder Trendfortsetzungsmuster handelt. In Anbetracht der mageren Reaktion auf die starken US-Arbeitsmarktdaten, werde ich da allerdings skeptischer.
Zusätzlich gefallen mir weder die Bollinger Bänder, noch der RSI. Das obere Bollinger Band verschließt sich stark. Es versperrt einen Ausbruch nach oben. Außerdem generierte der RSI in den letzten Handelswochen auf Tagesbasis ständig neue bärische Divergenzen. Früher oder später gilt es diese abzubauen.
Fazit: Ich gehe bei dieser Keilformation von einem Trendumkehrmuster aus. Mein erstes Kursziel befindet sich am unteren Bollinger Band.
Stundenansicht
Trading-Strategie
Meine Interpretationsweise verstärkt sich nochmals beim Blick auf die untergeordnete Ansicht. Hierbei stelle ich einen nicht signifikanten Ausbruch aus dem kurzfristigen Abwärtstrend fest. Bereits beim versuchten Pullback brach der Index komplett unter die Trendlinie. Der Rückeroberungsversuch fiel hingegen zu schwach aus.
Nimmt der DAX nochmals Anlauf in Richtung des vorherigen Jahreshochs, werde ich versuchen eine Short-Position im Markt zu etablieren. Diese erhöhe ich im Falle eines Durchbruchs der Unterseite der Keilformation per Stundenschlusskurs.
Trauern Sie keiner vergebenen Trading-Chance hinterher, die nächste kommt bestimmt!
Patrik Uhlschmied
Im neuen Traders Chat auf desk.traderfox.com kommentiere ich täglich den DAX während des Handelsverlaufs und identifiziere wichtige Kursmarken, welche sich erst durch untergeordnete Bewegungsmuster ergeben.