DAX Analyse zum 10.04.2017
Kraftakt
Guten Morgen liebe Leserinnen und Leser,
der DAX hatte in der vergangenen Handelswoche eine schwierige Aufgabe zu bewältigen: das Allzeithoch bei einem Punktestand von rund 12.401 zu überwinden. Die Vorzeichen für ein neues Hoch standen trotz der vorangegangenen 1.900 Punkte-Rally gut. Denn in der vorherigen Handelswoche brach der Index aus einem wichtigen charttechnischen Kanal nach oben aus. Zudem lag dieser Wochenschlusskurs am neuen Jahreshoch. Grund genug für Anleger den DAX weiter nach oben zu kaufen - oder nicht? Zu Beginn der neuen Handelswoche sahen das viele ähnlich. Der Index startete bereits mit einem großen Aufwärts-Gap in die Woche.
Doch so euphorisch, wie er an diesem Tag startete, so lethargisch war der weitere Handelsverlauf. Ein neues Allzeithoch konnte nicht generiert werden. Der Verkaufsdruck beschleunigte sich bis zur Mitte der Woche. Erst, als der DAX am Donnerstag mit einem starken Abwärts-Gap in den Handel ging, schöpften die Bullen neuen Mut. Der Index wurde bis zum Wochenschluss gestützt. Obwohl dadurch ein neues Allzeithoch nicht vollständig abgehakt werden kann, wird diese Aufgabe ein Kraftakt für unseren Leitindex.
Charttechnische Betrachtung
Wochenansicht
Der DAX ist in der vorangegangenen Handelswoche aus seinem Trendkanal seit Anfang 2016 nach oben ausgebrochen. Hierbei generierte der Index ein Wochenschlusskurs am neuen Jahreshoch. Doch trotz diesem bullischen Vorzeichen besteht die Gefahr eines Doppel-Tops. Bestätigt sich dies, wäre das Kursziel über 3.500 Punkte unterhalb des Tiefs von Februar 2016. Dies läge bei rund 5.000 Punkten! Ich möchte hiermit keineswegs schwarzmalerisch wirken, sondern lediglich das bestehende charttechnische Risiko für potenzielle Käufer aufzeigen. Von solch einem Szenario gehe ich keineswegs aus. Dennoch bedarf es auf diesem Niveau einiges an Vertrauen in das weiter geltende bullische Wesen des DAX.
Zudem notiert der RSI mittlerweile seit einigen Handelswochen im überkauften Bereich. Dies dürfte zusätzlich abschrecken, auch wenn bislang noch kein Verkaufssignal generiert wurde. Demgegenüber zeigen beide Bollinger Bänder in Trendrichtung nach oben. Insgesamt bin ich für die nächsten Handelswochen eher korrektiv gestimmt, obwohl charttechnisch betrachtet noch kein Umkehrsignal geliefert wurde. Überwindet der DAX das Allzeithoch jedoch per Wochenschlusskurs, so ist der übergeordnete Weg nach oben frei.
Tagesansicht
Auf Tagesbasis generierte der DAX zuletzt einen Fehlausbruch über die Oberkante der ursprünglichen Keilformation. Obwohl ein Tagesschlusskurs darüber erzielt wurde, reichte der aufkommende Kaufdruck nicht aus, um sich dem Gegenschlag der Bären zu entziehen. Der DAX ging anschließend zurück zur Mitte der Bollinger Bänder. Zum ersten Kursziel. Hier konnte eine erste Gegenbewegung eingeleitet werden. Zusätzlich konnte ein wenig Verkaufsdruck abgebaut werden. Die Bollinger Bänder sind in Trendrichtung nach oben ausgerichtet. Die Chancen für eine Fortführung der Erholung stehen dementsprechend gut.
Stundenansicht
In der untergeordneten Betrachtung ist die Stabilisierungs-Bewegung zu sehen. Sollte der DAX nicht mit einem massiven Abwärts-Gap in die neue Handelswoche starten, so gehe ich mindestens von einer Fortführung der untergeordneten Erholungsbewegung in die Kursziel-Bereiche aus. Hier entscheidet sich, ob ein neues Allzeithoch in Angriff genommen wird.
Wichtige Widerstands- und Unterstützungs-Marken befinden sich bei:
- 12.388 Punkten
- 12.322 Punkten
- 12.273/12.282 Punkten
- 12.144 Punkten
- 12.115 Punkten
- 12.050 Punkten
Fazit: Übergeordnet wird es vor Erreichen eines neuen Allzeithochs schwierig, neuen Kaufdruck aufzubauen. Untergeordnet jedoch gehe ich von einer Fortführung der untergeordneten Erholungsbewegung aus.
Weiterführende Links:
- Im neuen Traders Chat kommentiere ich täglich den DAX während des Handelsverlaufs und identifiziere wichtige Kursmarken, welche sich erst durch untergeordnete Bewegungsmuster ergeben.
- In unseren Live-Trading Sektionen informieren wir Sie über die wichtigsten Trading-Ideen. Hierbei behalten Sie zusätzlich das Marktgeschehen sowie die Nachrichtenlage im Auge.
