DAX Analyse zum 19.06.2017
Einmal zu viel?
Guten Morgen liebe Leserinnen und Leser,
am Mittwoch brach der DAX aus seiner sich verengenden Dreiecksformation nach oben aus. Daraufhin generierte er ein neues Allzeithoch. Doch anstatt in eine Phase der Freude und Euphorie überzugehen, folgte bittere Enttäuschung. Das neue Hoch konnte nicht verteidigt werden. Es wurde unmittelbar nach Erreichen abverkauft. Es war mal wieder ein Fehlausbruch par excellence! Am Folgetag kam, was kommen musste. Der DAX gab erneut seine Kursgewinne ab. Das Ergebnis: eine lange, rote Tageskerze. Zum großen Verfallstag am Freitag erwarteten dann viele Börsenteilnehmer eine zusätzlich anziehende Volatilität. Doch wie so oft enttäuschte der Verfallstag. An diesem Tag fand außer einem Aufwärts-Gap nur wenig statt. Der Index bewegte sich seitwärts in der Mitte der vorangegangenen Bewegung, um diesen starken Abverkauf zu verdauen. Allerdings wird spätestens nach diesem Verhalten klar, dass etwas faul bei unserem Leitindex ist. Denn der DAX wurde beim Erreichen der letzten drei Allzeithochs jedes Mal abverkauft. War der jüngste Abverkauf einmal zu viel?
4-Stundenansicht
In der 4-Stundenansicht sind die jeweiligen Abverkäufe nach Erreichen der neuen Hochs zu sehen. Seither befindet sich der DAX innerhalb von zwei Aufwärtskanälen. Der Abverkauf von Donnerstag stoppte dabei genau an der Unterkante von einem dieser Kanäle. Hierbei notierte die Slow Stochastik im überverkauften Bereich. Durch die anschließende Gegenbewegung generierte der Oszillator daraufhin ein Kaufsignal. Dementsprechend kann die Erholungsbewegung durchaus fortgesetzt werden. Ebenfalls ist festzustellen, dass der DAX innerhalb der letzten Handelswochen ständig um die beiden gleitenden Durchschnitte schwankt. Dies birgt ein massives Ausbruchspotenzial. Um dieses in die ein oder andere Richtung zu entfalten, sollte der Index signifikant aus diesem Kanal ausbrechen.
Wochenansicht
Auf Wochenbasis ist die komplette Aufwärtsbewegung seit Februar 2016 zu sehen. Innerhalb dieser Bewegung legte der DAX über 4.200 Punkte zu. Das entspricht einem Kursplus von über 50%. Hierbei konnte das vorherige Allzeithoch bei 12.400 Punkten überwunden werden. Dabei entstand Momentum, welches den Ausbruch bestätigte. Allerdings konnte sich der Index seither über mehrere Handelswochen nicht mehr nach oben lösen. Die Slow Stochastik notiert dabei massiv im überkauften Bereich. Dies birgt auf Wochenbasis großes Korrekturpotenzial.
Brechen also diese Aufwärtskanäle aus der 4-Stundenansicht, so ist nicht nur das vorherige Allzeithoch das nächste Kursziel, sondern das untere Bollinger Band. Dieses befindet sich bei ca. 11.470 Punkten. Zusätzlich befindet sich im Bereich von rund 11.330 bis 11.440 Punkten ein übergeordnet entscheidender Unterstützungsbereich.
Fazit
Der DAX befindet sich derzeit in zwei Kanälen. Werden diese signifikant überschritten bzw. unterboten, so kann dies für die nächsten Wochen/Monate richtungsweisend sein. Ich gehe davon aus, dass der Index für diese Entscheidung noch etwas Zeit benötigt, sich letztendlich allerdings für einen Ausbruch nach unten entscheidet.
Trauern Sie keiner vergebenen Trading-Chance hinterher, die nächste kommt bestimmt!
Patrik Uhlschmied
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