DAX Analyse zum 22.03.2017
Aussichtsloser Kampf?
Guten Abend liebe Leserinnen und Leser,
zunächst startete der DAX noch mehr als freundlich in den neuen Handelstag. Er eröffnete hierbei mit einem Aufwärts-Gap von rund 30 Punkten. Der Index konnte hierbei bereits zum Leuten der Börsenglocke die kurzfristige Dreiecksformation überwinden. Der Kaufdruck nahm zu. Doch an der ersten wichtigen Widerstands-Marke ließ dieser nach. Der Rücklauf zum Schließen des Aufwärts-Gaps war nicht mehr zu verhindern. Nachdem der DAX dieses Kurslücke geschlossen hatte, griff er erneut an. In der Haupterholungs-Zone scheiterte er jedoch und brach vollends in sich zusammen. Innerhalb weniger Stunden verlor der DAX über 150 Punkte. Erst in der wichtigen Unterstützungs-Zone kam er vorerst zum Stoppen. Wird an dieser Stelle nun ein aussichtsloser Kampf geführt? War das der Startschuss einer übergeordneten Korrektur?
Charttechnische Betrachtung
Tagesansicht S&P 500
Gestern noch hatte ich den S&P 500 in seiner verengten Handelsspanne angesprochen. Ich sprach von einem baldigen Ausbruch mit bevorzugter Richtung nach unten. Ich denke von der heutigen Handelskerze kann man bereits davon sprechen. Durch das Unterbieten der Umkehrkerze vom neunten März werden Kursziele einer Korrektur aktiv. Diese befinden sich vor allem am 138,2er/161,8er Fibonacci-Extension der bisherigen Korrektur-Bewegung. Da es sich allerdings durchaus um eine übergeordnete Korrektur handeln könnte, gelten diese Kursmarken vorerst als untergeordnete Ziele. Übergeordnete Ziele liegen unter anderem im Bereich des 200-Tage-Durchschnitts.
Die Bollinger Bänder sind dabei sich wieder auszubreiten. Der Ausbruch ist im Gange. Das im RSI aktivierte Verkaufssignal setzt sich weiterhin fort. Der Verkaufsdruck entlädt sich allmählich.
Fazit: Ich gehe von einer anhaltenden Korrektur aus. Für dieses Szenario rechne ich lediglich mit untergeordneten Erholungen. Fallen diese zu impulsiv aus, gilt äußerste Vorsicht für die Short-Richtung.
Tagesansicht DAX
Im Gegensatz zum S&P 500 befindet sich der DAX noch weiterhin in seiner verengten Handelsspanne. Noch konnte er die wichtige Unterstützungs-Zone verteidigen. An dieser Stelle lassen allerdings derzeit die untergeordneten Strukturen Zweifel über eine nachhaltige Erholung.
Die Bollinger Bänder stehen weiterhin eng zueinander. Auch hier deutet sich ein Ausbruch an. Im RSI wurden über die letzten Handelswochen ständig bärische Divergenzen gebildet. An dieser Stelle möchte ich nun wieder auf diese aufmerksam machen. Werden diese angestauten Verkaufssignale in den nächsten Handelswochen abgebaut?
Fazit: Noch befinden wir uns innerhalb einer verengten Seitwärtsspanne. Die Chancen stehen weiterhin auf 50/50. Dennoch gehe ich mittlerweile verstärkt von einem Durchbruch nach unten aus.
Trading-Strategie
4-Stundenansicht
Aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit verwende ich für die heutige Analyse die 4-Stundenansicht.
Ich sprach in den letzten Analysen ständig von der großen Bedeutung der Zone zwischen 11.940 und 11.920 Punkten. Dies hat folgenden Grund:
Diese Zone hat innerhalb den letzten Handelstagen ständig eine starke Unterstützung geboten. Hier konnten Marktteilnehmer unter einem guten Chance-Risiko-Verhältnis bzw. eng abgesicherten Positionen Long in den Markt. Auch neu aufgebaute Long-Positionen werden nun unterhalb dieser Zone abgesichert sein. Diese Zone hat ja schließlich öfter gehalten und ansonsten gibt es übergeordnet bisher nur wenige Anhaltspunkte zur Platzierung der Stopps.
Das Problem ist nur, wenn diese Unterstützungs-Zone unterboten wird, so werden diese ganzen Stop-Order ausgeführt. Diese Long-Positionen werden glattgestellt bzw. verkauft. Dementsprechend könnte beim Fallen dieser Unterstützung eine stärkere Abwärtsbewegung folgen. Hierbei gehe ich nicht davon aus, dass das Hoch bei ca. 11.895 Punkten als ausreichende Unterstützung standhalten kann. Die nächste wichtigere Unterstützung findet sich somit erst zwischen 11.720 und 11.695 Punkten.
Der RSI ist mittlerweile unmittelbar vor dem überverkauften Bereich. Eine untergeordnete Erholung könnte demnächst anstehen. Für das Short-Szenario ist allerdings ein massiver Durchbruch zu Beginn des Handelstages von Vorteil. Die Erholung könnte dann als Pullback zur durchbrochenen Unterstützungs-Zone zwischen 11.940 und 11.920 Punkten stattfinden.
Trauern Sie keiner vergebenen Trading-Chance hinterher, die nächste kommt bestimmt!
Patrik Uhlschmied
Weiterführende Links:
- Im neuen Traders Chat kommentiere ich täglich den DAX während des Handelsverlaufs und identifiziere wichtige Kursmarken, welche sich erst durch untergeordnete Bewegungsmuster ergeben.
- In unseren Live-Trading Sektionen informieren wir Sie über die wichtigsten Trading-Ideen. Hierbei behalten Sie zusätzlich das Marktgeschehen sowie die Nachrichtenlage im Auge.