DAX Analyse zum 23. Juli 2018: Gefährdet Trump den langfristigen Aufwärtstrend?
Guten Tag liebe Leserinnen und Leser,
ich gehe davon aus, dass der DAX innerhalb der nächsten Handelstage weiter korrigieren wird. Auf Sicht von mehreren Wochen und Monaten bleibt das Bild bullisch. Allerdings besteht weiterhin die Gefahr einer übergeordneten Top-Bildung.
Kurz vor dem Wochenende heizte der US-Präsident Donald Trump nochmals den Handelsstreit an. Er kündigte erneut Zölle auf chinesische Waren im Wert von ca. 500 Mrd. USD an. Damit bekräftigt er nochmals seine Entschlossenheit zu einer weiteren Eskalation im Konflikt mit China. Dies verunsicherte Anleger erneut. Das Bild bleibt weiterhin von den politischen Unsicherheiten geprägt. Die Aussagen drückten den DAX zum Ende der Handelswoche wieder deutlich ins Minus.
Ausblick für die nächsten Handelswochen – Wochenansicht
Die Gefahr einer übergeordneten Top-Bildung bleibt demnach weiterhin bestehen. Allerdings gehe ich noch nicht davon aus, dass diese final umgesetzt wird. Bislang verlief die potenzielle Schulter-Kopf-Schulter Formation nicht idealtypisch. Die rechte Schulter bei ca. 13.205 Punkten befindet sich über der linken bei rund 12.845 Punkten. Dennoch bleibt die Gefahr weiterhin bestehen, bis das letzte lokale Hoch, welches zugleich die rechte Schulter darstellt, überwunden werden kann. In einem solchen Fall ist mit weiteren Allzeithochs zu rechnen. Von einem solchen Fall gehe ich derzeit für die nächsten Monate aus. Diese Ansicht verstärkt sich nochmals durch die tiefstehende Slow Stochastik, welche zu einem ersten Kaufsignal ansetzt. Dabei kreuzte die Signallinie den langsameren gleitenden Durchschnitt von unten nach oben auf tiefem Niveau. Sollte der DAX jedoch deutlich unter die Nackenlinie bei ca. 11.980 Punkten fallen, aktiviert sich zugleich das Abwärtspotenzial der potenziellen S-K-S Formation. In diesem Fall sollte der GD200 (weekly, ca. 11.285 Punkte) nicht verteidigt werden können. Ich erwarte vielmehr ein Erreichen des Unterstützungsbereichs von 10.200 bis 10.700 Punkte. Hier befindet sich die mehrmonatige Seitwärts-Range aus Ende 2016.
Ausblick für die nächsten Handelstage – Tagesansicht
Der DAX bildete ein neues lokales Hoch direkt im Widerstandsbereich von 12.800 Punkten. Hier notiert sowohl der GD200 als auch das 61,8er Fibonacci-Retracement der vergangenen Abwärtsbewegung (von 13.205 bis 12.104 Punkten) sowie das obere Bollinger Band. Am Freitag beschleunigte sich die Abwärtsbewegung nochmals und endete im Intraday-Verlauf unmittelbar am GD20 (die Mitte der Bollinger Bänder), welche sich zugleich mit dem Unterstützungsbereich von 12.465 Punkten verbindet. Hier notiert das letzte lokale Hoch vom 12. März. Allerdings konnte sich der Verkaufsdruck m Zuge dieser Abwärtsbewegung -noch- nicht abbauen. Die Slow Stochastik notiert weiterhin massiv im überkauften Bereich. Lediglich ein erstes Verkaufssignal durch den Überschnitt von Signallinie und langsamerem GD wurde erzeugt.
Fällt der DAX unter die aktuelle Unterstützung bei 12.465 Punkten, befindet sich das nächste Zwischenziel beim letzten lokalen Tief vom 25. April bei ca. 12.311 Punkten. Hier sollte allerdings keine nachhaltige Umkehr mehr eintreten. Ich rechne im Falle eines solchen Durchbruchs maximal noch mit einer signifikanten Gegenbewegung beim letzten Tief von 12.104 Punkten. Sollte dies nicht verteidigt werden können, tritt voraussichtlich das übergeordnete Top-Bildungsszenario ein. Erst wenn der DAX den Widerstandsbereich von 12.800 Punkten überwinden kann, hellt sich das mittelfristige Bild auf. In diesem Fall ist mit dem Ansteuern der Kursmarke von 13.205 Punkten zu rechnen. Hier notiert das Doppeltop vom 22. Mai sowie dem 15. Juni.
Trading-Strategie – Stundenansicht
Der DAX hat die Abwärtsbewegung vom Hoch bei ca. 12.800 Punkten bis zum Zielbereich bei 12.465 Punkten fast abgeschlossen. Allerdings kam diese Abwärtsbewegung für eine nachhaltige Umkehr zu schnell. Demnach erwarte ich in den Folgetagen eine fortgesetzte Korrekturbewegung. Bereits eröffnete Short-Positionen bleiben bestehen. Nach neuen Short-Einstiegen suche ich erst bei einer untergeordneten, mehrstündigen Erholungsbewegung innerhalb welcher der DAX seine Überverkauftheit (auf Stundenbasis) deutlich abbauen konnte. Das nächste Kursziel für Short-Positionen befindet sich im Bereich von 12.311 Punkten. Weitere Einstiege suche ich ab dem Bereich von 12.600 Punkten.
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