DAX Analyse zum 26.06.2017

Verliert der DAX seine Aufwärtsdynamik jetzt vollkommen?

Guten Morgen liebe Leserinnen und Leser,

unerwartet startete der DAX mit einem Abwärtsgap in den letzten Handelstag der Woche. Dabei befand er sich jedoch noch unmittelbar in der von mir angegebenen Seitwärts-Phase zwischen 12.800 und 12.720 Punkten. Untergeordnet sprach ich die bereits hochstehende Technik der Slow Stochastik sowie dem MACD-Histogramm an. Dadurch gelang es unserem Index nicht, aus dieser Seitwärts-Phase nach oben auszubrechen. Dementsprechend folgte weiterer Verkaufsdruck, sodass die Kursmarke von 12.720 Punkten kurzzeitig sogar unterboten wurde. Zum Ende des Handelstages erkämpfte sich der Index einen Platz zurück in dieser Range. Allerdings scheint der DAX seine Aufwärtsdynamik allmählich zu verlieren, denn erneut stand ein Kursminus von rund 0,6% zu Buche. Kann er diese Dynamik wieder zurückgewinnen? Wird vielleicht die Veröffentlichung des Ifo-Geschäftsklima-Index am Montag um 10:00 Uhr neue Impulse setzen können?

Tagesansicht

Ist Ihnen eigentlich schon einmal aufgefallen, dass der DAX sein Verhalten seit dem Hoch vom 15. Mai geändert hat? Seitdem steigt der Index zwar noch stetig, allerdings nimmt unmittelbar nach Erreichen eines neuen Hochs sofort wieder der Verkaufsdruck zu. Dadurch muss er sich einige Handelstage erst wieder sammeln, bis er wieder steigen kann. Ist dies ein Zeichen von aufkommender Schwäche? Wie lange wird unser Leitindex diesen Zustand noch aufrechterhalten können?

Ich habe Ihnen im Tageschart eine blaue Trendlinie eingezeichnet. Diese verbindet die steigenden Tiefpunkte der letzten Handelswochen. Diese Linie stellt für mich eine Art Entscheidungslinie dar. Der DAX befindet sich unmittelbar davor. Wird diese signifikant (bspw. mit einem Tagesschlusskurs darunter) unterboten, so kann sich die beschriebene Schwäche durchsetzen. Der nächste Halt dürfte meinen treuen Lesern bereits bekannt sein: das vorherige Allzeithoch bei rund 12.400 Punkten.

Übergeordnet ist ein solches Erreichen lediglich als Pullback zu betrachten, was normalerweise als ein bullisches Zeichen gilt. Allerdings befinden wir uns derzeit in den Sommer-Monaten, welche saisonal bedingt als schwächere gelten. Kann sich der DAX hier nicht behaupten, so sind schnell Kurse bis hin zur 11.300 oder sogar 10.800 Punkte möglich.

Stundenansicht

In der Stundenansicht ist zu sehen, dass der DAX sich nicht entscheiden oberhalb beider gleitenden Durchschnitte der vergangenen 10 und 20 Tage halten konnte. Bedingt der jüngsten Abwärtsbewegung sowie dem daraus resultierenden neuen Tief, verschieben sich die Fibonacci-Retracements. Das 38,2er befindet sich nun direkt an einer wichtigen charttechnischen Marke. Hier ist ebenfalls die SMA 10 sowie die obere Begrenzung der untergeordneten Seitwärts-Begrenzung zu finden. Diese Kursmarke bis in den Bereich des 50er Retracements bei 12.815 Punkten wird für mich am Montag entscheidend sein.

Zunächst gehe ich von einer leichten Erholung bis in den Bereich aus. Denn die Slow Stochastik sowie das MACD-Histogramm generierten zuletzt Kaufsignale. Dabei erreichte der DAX mit dem neuen untergeordneten Tief nahezu die blaue Entscheidungslinie.

Mein Alternativ-Szenario ist ein neues Tief innerhalb der ersten Handelsstunden zur neuen Woche. Hierbei sollte der DAX die Entscheidungslinie direkt touchieren, um für mich einen Long-Einstieg zu rechtfertigen.

Trauern Sie keiner vergebenen Trading-Chance hinterher, die nächste kommt bestimmt!

Patrik Uhlschmied

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