DAX Analyse zum 27. August 2018: Bereitet der Index den nächsten Ausbruch vor?
Guten Tag liebe Leserinnen und Leser,
ich erwarte für die nächsten Handelstage weiterhin einen Kursanstieg im DAX. Allerdings muss sich der Index hierzu im kurzfristigen Kontext nach oben lösen. Andernfalls wird der Druck der Bären größer. Im mittel- bis langfristigen Chartbild bleibe ich bullisch. Der DAX scheint dem übergeordneten Top-Bildungsszenario mit einer monatelangen Seitwärts-Phase entgegenzuwirken.
In der vergangenen Handelswoche rückte vor allem das Treffen im Handelsstreit mit den USA und China in den Fokus. Es ist das erste Gespräch seit den gescheiterten Verhandlungen im Juni. Doch beide Parteien konnten sich nicht zu großen Neuerungen einigen. Vielmehr spitzte sich der Konflikt nochmals zu, indem automatisch neue Zölle der USA in Kraft traten. Peking reagierte automatisch mit Gegenmaßnahmen in selbiger Höhe. Weiterhin stand das Notenbanktreffen aus aller Welt im amerikanischen Jackson Hole auf der Agenda. Zum Freitag konnte Fed-Vorsitzender Jerome Powell die Aktienmärkte etwas mehr Zuversicht schenken. Er kündigte die Bereitschaft an, die US-Wirtschaft im Falle einer Krise mit allen notwendigen geldpolitischen Maßnahmen zu unterstützen. Darüber hinaus sehe er "kein gestiegenes Risiko einer Überhitzung". Sollte der Zustand des starken Wachstums anhalten, werden weitere, gemäßigte Zinsanhebungen folgen. Für die kommende Woche stehen vor allem die Veröffentlichung des ifo-Geschäftsklimaindex (Montag, 10:00 Uhr), BIP USA (Mittwoch 14:30 Uhr), Arbeitslosenquote in Deutschland (Donnerstag, 09:55 Uhr) sowie der Verbraucherpreisindex der EU (Freitag, 11:00 Uhr) im Fokus der Anleger.
Ausblick für die nächsten Handelstage – Tagesansicht
Die Karten stehen für den DAX aus charttechnischer Sicht weiterhin gut. Er befindet sich oberhalb des langfristigen Aufwärtstrends von 2009. Weiterhin generierte er ein potenzielles Doppeltief im Bereich von 12.100 Punkten. In der Slow Stochastik wurde ein zweites Kaufsignal durch das Überschreiten des unteren Extrembereichs ausgelöst. Allerdings baut der Oszillator seine Überverkauftheit zunehmend ab, ohne dass er sich dabei über den Widerstandsbereich von 12.405 bis 12.465 Punkte lösen kann. Eine derartige Zurückhaltung unter solchen Voraussetzungen ist nicht vorteilhaft. Es signalisiert, dass die Bären einen Gegenangriff starten könnten. Solange der DAX allerdings nahe des Widerstandsbereichs notiert, gehe ich noch von einem Ausbruch darüber aus. Auch am Freitag blieb er unmittelbar davor, versuchte sogar einen untergeordneten Breakout. Gelingt der Ausbruch, befindet sich das nächste Kursziel am GD200 (aktuell 12.693 Punkte) sowie dem mittelfristigen Abwärtstrend (aktuell ca. 12.850 Punkte). Sollte der DAX jedoch unter den langfristigen Aufwärtstrend in Kombination zum Doppeltief bei ca. 12.100 Punkten fallen, befindet sich das erste Kursziel im Bereich des Jahrestiefs (ca. 11.820 bis 11.700 Punkte). Dies könnte jedoch eine monate- bis jahrelange Abwärtsphase einleiten.
Trading-Strategie – Stundenansicht
Bestehende Long-Positionen seit dem Triggern des Kaufsignals bei ca. 12.250 Punkten, können meiner Ansicht nach weiterhin gehalten werden. Der DAX bildet auf untergeordneter Basis einen Seitwärts-Kanal, um ggf. Einen Ausbruch nach oben vorzubereiten. Die obere Begrenzung notiert bei ca. 12.430 Punkten. Bricht der DAX nach oben aus, so wird ein Trendfortsetzungssignal (nächste Long-Strategie) aktiv. In diesem Fall gehe ich von einem Überwinden des kurzfristigen Abwärtstrends sowie dem Erreichen des GD200 (daily) bei ca. 12.693 Punkten aus. Verlässt der Index jedoch die Seitwärts-Phase nach unten, sollte er im Bereich von 12.260 bis 12.250 Punkten drehen. Erst bei einem Unterbieten der Kursmarke von 12.220 Punkten sind beide Long-Strategien zu verwerfen. Die Kursalarme sind an den entsprechenden Marken platziert.
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