10 spannende Charts, die zeigen, wie Fondsmanager derzeit denken und investieren

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Für alle jene Anleger, die nach Informationen dazu suchen, wie institutionelle Anleger weltweit die Ausgangslage an den Finanzmärkten einschätzen und wie sie im Schnitt positioniert sind, ist die monatlich veröffentlichte Fondsmanager-Umfrage der Bank of America Merrill Lynch (BofAML) eine interessante Fundgrube.
Auch die Ausgabe für April enthält wieder einige aufschlussreiche Hinweise. Wir haben 10 der diesmal spannendsten Charts für Sie herausgepickt.

1. US-Aktien werden neuerdings wieder untergewichtet

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Die Gewichtung von US-Aktien ist deutlich zurückgefallen. 20 % der Befragten sind inzwischen untergewichtet, nachdem im Vorjahr noch 1 % übergewichtet war. Die aktuelle Gewichtung entspricht dem niedrigsten Stand seit Januar 2008. Die Standardabweichung vom langfristigen Durchschnitt beträgt 0,8.

2. Durchschnittliche Barmittelquote der befragten Fondsmanager

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Im April haben die Fondsmanager ihre Barmittelbestände im Schnitt wieder von 4,8 % auf 4,9 % aufgestockt. Sie liegt somit weiter über dem 10-Jahresdurchschnitt von 4,5 %. Das verhilft zu "Feuerkraft" für den Fall nachgebender Kurse. Man spricht deshalb auch von einem Kontraindikator, das heißt, eine hohe Barmittelquote ist bullish und eine niedrige Barmittelquote bearish. BofAML werten einen Anstieg der Barmittelquote auf über 4,5 % als Kaufsignal und ein Fall unter 3,5 % als Verkaufssignal.

3. Die aktuellen Long-und Short-Positionen im langfristigen Vergleich

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Quelle: BofA Merrill Lynch Global Fund Manager Survey

Die befragen Fondsmanager sind derzeit bei Banken besonders stark übergewichtet und beim Euro besonders stark untergewichtet. Aus Sicht von BofAML könnte das antizyklisch agierende Bären, die ein schwächeres Wirtschaftswachstum erwarten, dazu bringen, Banken, Aktien aus der Eurozone sowie den Schwellenländern zu verkaufen und dagegen Anleihen sowie Aktien aus dem Gesundheitssektor zu kaufen.
Wer dagegen volkswirtschaftlich betrachtet zuversichtlich ist und mit einer anziehenden Inflation rechnet, der könnte Aktien aus dem Bereich Nicht-Basiskonsumgüter verkaufen, den Euro dagegen kaufen und das gilt auch für britische Aktien sowie Aktien aus den Sektoren Energie sowie Materialien.

4. Ab welchem Renditeniveau bei den 10-jährigen US-Staatsanleihen ein Aktien-Bärenmarkt droht

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In den USA sind die Anleiherenditen seit Mitte 2016 deutlich gestiegen. Aktuell werfen 10-jahrige Staatspapiere 2,22 % ab. Weil steigende Anleiherenditen eine wachsende Konkurrenz für Dividendentitel darstellen könnten, beobachten viele Marktteilnehmer diese Entwicklung besonders genau. Aus Sicht von 70 % der befragten Fondsmanager ist bei Anleiherenditen für 10-jährige US-Staatsanleihen im Bereich zwischen 3,5-4,0 % ein Bärenmarkt bei Aktien denkbar.

5. Eine wachsende Zahl von Fondsmanager hält Aktien für überbewertet

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Quelle: BofA Merrill Lynch Global Fund Manager Survey

Nach 8 Jahren Bullenmarkt stellen immer mehr Anleger die Frage, ob Aktien nach den starken Kurssteigerungen inzwischen teuer sind oder nicht. Was die Fondsmanager angeht, wächst das Lager, die diese Frage mit Ja beantwortet. Im April stuften jedenfalls 32 % der Befragten Aktien als überbewertet ein. Das ist ein Niveau, das sich nahe an einem 17-Jahreshoch bewegt.

6. Fondsmanager halten vor allem US-Aktien für überbewertet

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Während die Bewertungen mit Blick auf die Regionen Europa, Japan und Schwellenländer relativ entspannt gesehen werden, blinken bei vielen Fondsmanagern bei US-Aktien inzwischen die Warnlampen. Denn netto halten 83 % der Befragten die USA für jene Region, in der Aktien am meisten überbewertet sind. Das ist der höchste jemals gemessene Anteil. Netto 19 % der Befragten halten dagegen Europa für unterbewertet und bei den Schwellenländern glauben das sogar netto 47 Prozent.

7. Anleihen sind nach wie vor deutlich untergewichtet

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Angesichts der historisch noch immer sehr niedrigen Zinsen und Anleiherenditen gibt es immer wieder Warnungen vor einer Blase an den Rentenmärkten. Doch diese These wird zumindest nicht von der Positionierung der Fondsmanager gestützt. Die von BofAML befragten Umfrageteilnehmer sind jeweils bei Anleihen noch immer deutlich untergewichtet, auch wenn diese Untergewichtung zuletzt von netto 65 % auf netto 62 % zurückgegangen ist. Die Standardabweichung vom langfristigen Durchschnitt beträgt 1,0.

8. Fondsmanager halten den Euro für unterbewertet

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Wie Grafik 3 zeigt, sind viele Fondsmanager beim Euro nach wie vor untergewichtet. Doch das steht im Kontrast dazu, was viele Befragten in Sachen Bewertung über die europäische Einheitswährung denken. Denn netto 30 % halten den Euro für unterbewert. Das ist der höchste Anteil seit Oktober 2002 und für sich alleine betrachtet ebenfalls als Kontraindikator zugunsten des Euro zu sehen.

9. Banken so beliebt wie nie

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Im Zuge der Finanzkrise wurden Bankaktien bekanntlich streng gemieden. Doch diese Haltung hat sich bereits in den vergangenen Jahren deutlich gewandelt und viele Fondsmanager sind bei Vertretern aus dieser Branche auf die Käuferseite gewechselt. Im April waren jetzt sogar netto 32 % der Befragten bei Banken übergewichtet. Das vergleicht sich mit netto 29 % im Vormonat und entspricht einem neuen Rekordhoch. Die Standardabweichung vom langfristigen Durchschnitt beträgt 2,0.

10. Telekom-Titel deutlich untergewichtet

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Während sich Bank-Aktien somit weiter großer Beliebtheit erfreuen, zählen Telekom-Werte zu jenen Titeln, die gemieden werden. Im April waren der Umfrage zufolge netto 22 % der Befragten in diesem Bereich untergewichtet. Im März waren es noch netto 19 % und der aktuelle Stand ist der niedrigste seit September 2013. Die Standardabweichung vom langfristigen Durchschnitt beträgt 1,4.

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