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1000 Prozenter
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Von Tim Schäfer, New York
Die meisten Anleger streben nach 20 oder 30 Prozent. Vielleicht auch nach den 100 Prozent. Dann sind sie zufrieden und nehmen den Gewinn mit. Es gibt ja den Spruch "An Gewinnen ist noch niemand gestorben". In der Tat. Das stimmt.
Ich finde jedoch die Kunst besteht darin, nach mehr zu streben. Das hat uns Privatanlegern der Starinvestor Peter Lynch beigebracht. Der legendäre Fondsmanager hatte massenweise Tenbagger, also Verzehnfacher, in seinem Depot. Lynch leitete den Fidelity Magellan Fund zwischen den Jahren 1977 und 1990. Er steigerte das Fondsvolumen von 18 Millionen auf 19 Milliarden USD. Als er in den Ruhestand ging, summierte sich seine annualisierte Rendite über die gesamte Zeit auf rund 29%.
Wer zu Beginn seines Einstiegs 1000 Euro in den Fonds investierte, konnte es in 28.000 Euro verwandeln. Lynchs Erfolgsgeheimnis war, dass er mehr als hundert Verzehnfacher entdeckte. Darunter waren Philip Morris International, Taco Bell, Dunkin' Donuts, GE und Ford. Er hatte sogar Aktien erwischt, die sich verdreißigfacht haben.
Wie kam er zur Börse? Lynch, geboren 1944, half auf dem Golfplatz in Newton Massachusetts aus. Auf dem Grün knüpfte er Kontakte zu Managern von Fidelity. So erhielt er ein Praktikum. Dann studierte er am Boston College. Schließlich begann er als Analyst bei Fidelity.
Können Sie einen 1.000-Prozenter erwischen? Ja, natürlich. Es ist möglich. Aber es ist zugegeben etwas schwierig. Ich habe einige in meinem Depot. Sie brauchen im Leben eigentlich nur ein paar einzutüten - dann ist Ihre Rente wirklich golden.
Nun kann man sagen, dass es im Rückblick natürlich immer einfach ist darüber zu schreiben. Ich stimme zu: Niemand kennt bekanntlich die Zukunft. Aber: Es lässt sich in manchen Fällen schon erahnen, wie sich bestimmte Aktien entwickeln werden. Warren Buffett ist das beste Beispiel. Der Börsenaltmeister beweist uns, dass man es erahnen kann.
Amazon legte seit dem Börsengang im Mai 1997 um 51.000% zu. Hätten Sie das wissen können? Nein. Niemals. Aber in den vergangenen zehn Jahren stieg der Onlinehändler um 1.800%. Das wäre schon eher absehbar gewesen.
Bei Google war der Erfolg eventuell für Brancheninsider absehbar. Schon zum Börsengang war Google die führende Suchmaschine. Seit der Notierungsaufnahme im August 2004 legte der Kurs um 1.500% zu.
Mit Pennystocks können Sie natürlich viel schneller einen Tenbagger erwischen. Aber hier ist auch das Risiko größer. Ich meide Mini-Aktien. Zumal sich hier dubiose Marktteilnehmer tummeln.
Ich denke, eine erfolgsversprechende Strategie ist es bei Qualitätsfirmen einzusteigen, wenn diese in eine Krise oder Crash geraten. Bricht eine Burggrabenfirma ein, gehen Schnäppchenjäger wie George Soros, Warren Buffett oder Carl Icahn auf die Pirsch. Sie mögen Skandale, Rücktritte, Probleme. Allerdings ist das kein garantierter Erfolgsweg. Firmen können lange Zeit in Turbulenzen verharren. Eine Genesung ist nicht immer möglich. Wenn aber die Krisenbewältigung gelingt, sind schnelle Prozente erzielbar. Besonders Value-Investoren haben die nötige Geduld. Sie behalten ihre Aktien nach dem Einstieg lange. Dekaden sind bei ihnen Usus.
Geduldige Anleger können die Volatilität ertragen. Die Kurse können zwischenzeitlich beben. Das nehmen sie hin. Das macht ihnen nichts aus.
Wer Verzehnfacher sucht, ist bei visionären Gründern in guten Händen. Leute wie Steve Jobs, Walt Disney, Elon Musk, Mark Zuckerberg, Warren Buffett, Howard Schultz, Jeff Bezos, Reed Hastings, Larry Page oder Sergey Brin. Wenn die Aktien dieser Visionäre stark einbrechen sollten, ist es eine Überlegung wert, dort einzusteigen. Natürlich ist so etwas leichter gesagt, als getan. Rutscht eine Aktie um 50% nach unten, verlieren selbst die größten Optimisten ihre Zuversicht. Doch das ist die Kunst. Die Erfolgreichen schwimmen gegen die Strömung. Sie meiden die Meute.
Auf einen straken Einbruch von Qualitätsaktien warte ich. Dann gehe ich vollen Mutes hinein in einen solchen Titel.
Ich gebe Ihnen ein paar Beispiele, was ich meine: Wenn Sie sich mal überlegen, dass Amazon schon um 80% eingebrochen ist. Oder selbst ein Schwergewicht wie McDonald's ist im Januar 2003 vom Spitzenkurs um 70% eingeknickt. Ähnlich ist es Netflix ergangen. So etwas eröffnet enorme Chancen. Natürlich gibt es nie eine Garantie für einen Gewinn. Daher sollten Sie nicht Haus und Hof verwetten, sondern nur, was Sie verschmerzen können.
Wer jagen geht, wird auf die Nase fallen. Um die blauen Flecken und Prellungen zu reduzieren, ist eine Vorauswahl ratsam: Qualitätsfirmen von Visionären sind ein guter Ausgangspunkt, wenn es crasht.
Und noch etwas Erstaunliches gibt es über Hausmannkost zu sagen. So nenne ich staubtrockene Geschäftsmodelle. Selbst mit langweiligen Firmen wie Johnson & Johnson, Procter & Gamble, Hormel oder Colgate-Palmolive können Sie ein paar tausend Prozente mit dem nötigen Sitzfleisch verdienen. Es muss nicht immer ein heißer Tech-Titel sein.
Mit der Baumarktkette Home Depot konnten Sie übrigens über 402.000% eintüten, wenn sie seit Herbst 1981 in dem Titel gewesen wären.
Das zeigt, dass die Zeit wohl der wichtigste Erfolgsfaktor ist. Wer Dekaden Geduld hat, wird vom Zinseszins unglaublich belohnt werden. Natürlich zählen amerikanische Aktien zu den besten der Welt. Daran wird sich vermutlich nichts auf absehbare Zeit ändern.
Ich mache es jedenfalls so, dass ich Aktien kaufe, die mir sehr gut gefallen. Mein Ziel ist es keine der Aktien jemals wieder zu veräußern. Ich möchte im Alter von den Dividenden leben. Und bislang kann ich mich nicht beklagen. Wobei ich einige schreckliche Fehler gemacht habe. Das gebe ich zu. Das gehört einfach dazu. Einige Aktien wie Kodak oder GM gehen eben in Flammen auf. Das ist völlig normal. Die Fehlgriffe muss man das Aktionär verschmerzen können. Wer das nicht kann, ist bei einem ETF besser aufgehoben. Übrigens sind ETF-Sparpläne eine weise Sache, gegen die nichts spricht.
Viele Grüße
Ihr Tim Schäfer
Hinweis: Aktien zum Kaufen und Liegenlassen stelle ich jede Woche im aktien Magazin vor.
Die meisten Anleger streben nach 20 oder 30 Prozent. Vielleicht auch nach den 100 Prozent. Dann sind sie zufrieden und nehmen den Gewinn mit. Es gibt ja den Spruch "An Gewinnen ist noch niemand gestorben". In der Tat. Das stimmt.
Ich finde jedoch die Kunst besteht darin, nach mehr zu streben. Das hat uns Privatanlegern der Starinvestor Peter Lynch beigebracht. Der legendäre Fondsmanager hatte massenweise Tenbagger, also Verzehnfacher, in seinem Depot. Lynch leitete den Fidelity Magellan Fund zwischen den Jahren 1977 und 1990. Er steigerte das Fondsvolumen von 18 Millionen auf 19 Milliarden USD. Als er in den Ruhestand ging, summierte sich seine annualisierte Rendite über die gesamte Zeit auf rund 29%.
Wer zu Beginn seines Einstiegs 1000 Euro in den Fonds investierte, konnte es in 28.000 Euro verwandeln. Lynchs Erfolgsgeheimnis war, dass er mehr als hundert Verzehnfacher entdeckte. Darunter waren Philip Morris International, Taco Bell, Dunkin' Donuts, GE und Ford. Er hatte sogar Aktien erwischt, die sich verdreißigfacht haben.
Wie kam er zur Börse? Lynch, geboren 1944, half auf dem Golfplatz in Newton Massachusetts aus. Auf dem Grün knüpfte er Kontakte zu Managern von Fidelity. So erhielt er ein Praktikum. Dann studierte er am Boston College. Schließlich begann er als Analyst bei Fidelity.
Können Sie einen 1.000-Prozenter erwischen? Ja, natürlich. Es ist möglich. Aber es ist zugegeben etwas schwierig. Ich habe einige in meinem Depot. Sie brauchen im Leben eigentlich nur ein paar einzutüten - dann ist Ihre Rente wirklich golden.
Nun kann man sagen, dass es im Rückblick natürlich immer einfach ist darüber zu schreiben. Ich stimme zu: Niemand kennt bekanntlich die Zukunft. Aber: Es lässt sich in manchen Fällen schon erahnen, wie sich bestimmte Aktien entwickeln werden. Warren Buffett ist das beste Beispiel. Der Börsenaltmeister beweist uns, dass man es erahnen kann.
Amazon legte seit dem Börsengang im Mai 1997 um 51.000% zu. Hätten Sie das wissen können? Nein. Niemals. Aber in den vergangenen zehn Jahren stieg der Onlinehändler um 1.800%. Das wäre schon eher absehbar gewesen.
Bei Google war der Erfolg eventuell für Brancheninsider absehbar. Schon zum Börsengang war Google die führende Suchmaschine. Seit der Notierungsaufnahme im August 2004 legte der Kurs um 1.500% zu.
Mit Pennystocks können Sie natürlich viel schneller einen Tenbagger erwischen. Aber hier ist auch das Risiko größer. Ich meide Mini-Aktien. Zumal sich hier dubiose Marktteilnehmer tummeln.
Ich denke, eine erfolgsversprechende Strategie ist es bei Qualitätsfirmen einzusteigen, wenn diese in eine Krise oder Crash geraten. Bricht eine Burggrabenfirma ein, gehen Schnäppchenjäger wie George Soros, Warren Buffett oder Carl Icahn auf die Pirsch. Sie mögen Skandale, Rücktritte, Probleme. Allerdings ist das kein garantierter Erfolgsweg. Firmen können lange Zeit in Turbulenzen verharren. Eine Genesung ist nicht immer möglich. Wenn aber die Krisenbewältigung gelingt, sind schnelle Prozente erzielbar. Besonders Value-Investoren haben die nötige Geduld. Sie behalten ihre Aktien nach dem Einstieg lange. Dekaden sind bei ihnen Usus.
Geduldige Anleger können die Volatilität ertragen. Die Kurse können zwischenzeitlich beben. Das nehmen sie hin. Das macht ihnen nichts aus.
Wer Verzehnfacher sucht, ist bei visionären Gründern in guten Händen. Leute wie Steve Jobs, Walt Disney, Elon Musk, Mark Zuckerberg, Warren Buffett, Howard Schultz, Jeff Bezos, Reed Hastings, Larry Page oder Sergey Brin. Wenn die Aktien dieser Visionäre stark einbrechen sollten, ist es eine Überlegung wert, dort einzusteigen. Natürlich ist so etwas leichter gesagt, als getan. Rutscht eine Aktie um 50% nach unten, verlieren selbst die größten Optimisten ihre Zuversicht. Doch das ist die Kunst. Die Erfolgreichen schwimmen gegen die Strömung. Sie meiden die Meute.
Auf einen straken Einbruch von Qualitätsaktien warte ich. Dann gehe ich vollen Mutes hinein in einen solchen Titel.
Ich gebe Ihnen ein paar Beispiele, was ich meine: Wenn Sie sich mal überlegen, dass Amazon schon um 80% eingebrochen ist. Oder selbst ein Schwergewicht wie McDonald's ist im Januar 2003 vom Spitzenkurs um 70% eingeknickt. Ähnlich ist es Netflix ergangen. So etwas eröffnet enorme Chancen. Natürlich gibt es nie eine Garantie für einen Gewinn. Daher sollten Sie nicht Haus und Hof verwetten, sondern nur, was Sie verschmerzen können.
Wer jagen geht, wird auf die Nase fallen. Um die blauen Flecken und Prellungen zu reduzieren, ist eine Vorauswahl ratsam: Qualitätsfirmen von Visionären sind ein guter Ausgangspunkt, wenn es crasht.
Und noch etwas Erstaunliches gibt es über Hausmannkost zu sagen. So nenne ich staubtrockene Geschäftsmodelle. Selbst mit langweiligen Firmen wie Johnson & Johnson, Procter & Gamble, Hormel oder Colgate-Palmolive können Sie ein paar tausend Prozente mit dem nötigen Sitzfleisch verdienen. Es muss nicht immer ein heißer Tech-Titel sein.
Mit der Baumarktkette Home Depot konnten Sie übrigens über 402.000% eintüten, wenn sie seit Herbst 1981 in dem Titel gewesen wären.
Das zeigt, dass die Zeit wohl der wichtigste Erfolgsfaktor ist. Wer Dekaden Geduld hat, wird vom Zinseszins unglaublich belohnt werden. Natürlich zählen amerikanische Aktien zu den besten der Welt. Daran wird sich vermutlich nichts auf absehbare Zeit ändern.
Ich mache es jedenfalls so, dass ich Aktien kaufe, die mir sehr gut gefallen. Mein Ziel ist es keine der Aktien jemals wieder zu veräußern. Ich möchte im Alter von den Dividenden leben. Und bislang kann ich mich nicht beklagen. Wobei ich einige schreckliche Fehler gemacht habe. Das gebe ich zu. Das gehört einfach dazu. Einige Aktien wie Kodak oder GM gehen eben in Flammen auf. Das ist völlig normal. Die Fehlgriffe muss man das Aktionär verschmerzen können. Wer das nicht kann, ist bei einem ETF besser aufgehoben. Übrigens sind ETF-Sparpläne eine weise Sache, gegen die nichts spricht.
Viele Grüße
Ihr Tim Schäfer
Hinweis: Aktien zum Kaufen und Liegenlassen stelle ich jede Woche im aktien Magazin vor.