5 Charts, die jeder Anleger gesehen haben sollte

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Bilder sagen mehr als 1.000 Worte. Diese Alltags-Weisheit lässt sich mit Sicherheit auch auf die Finanzmärkte übertragen. Was verbal manchmal nur sehr schwer zu erklären ist, weil die Thematik sehr komplex ist, vermittelt ein Chart oder eine Grafik nicht selten bereits bei der ersten Ansicht.

Einige derartige Charts/Grafiken hat die Bank of America Merrill Lynch (BofAML) in einem Research-Papier zusammengestellt. Fünf davon halten wir für so eindrucksvoll, dass sie jeder Börsianer kennen sollte.

1. Die Rotation von Vermögenspreisblasen im historischen Überblick seit 1977

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Quelle: Bank of America Merrill Lynch Global Investment Strategy, Bloomberg

2016 sind die Zinsen auf den tiefsten Stand seit 5.000 Jahren gesunken. Der rund 35 Jahre alte Bullenmarkt am Rentenmarkt, dessen Ergebnis das rekordtiefe Zinsniveau ist, hat in den vergangenen 35 Jahren zahlreiche Kurs-Blasen bewirkt. Der Bank of America Merrill Lynch-Grafik oben ist zu entnehmen, dass gerade wieder eine Blase aufgepumpt wird, die dieses Mal den E-Commerce-Sektor betrifft. Wie weit es noch nach oben geht und ob bzw. wann die Trendwende kommt, bleibt abzuwarten.

2. Long Roboter, Short Menschen

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Quelle: Bank of America Merrill Lynch Global Investment Strategy, IFR Statistical Department

Die obige Grafik zeigt den Rückgang der Jobs im verarbeitenden Gewerbe in den USA in den vergangenen Jahrzehnten. Gleichzeitig nahm die Zahl der weltweit eingesetzten Industrie-Roboter stark zu und derzeit beschleunigt sich dieser Prozess laut Prognosen sogar noch. Bei Bank of America Merrill Lynch ist bis 2020 von 2,5 Mio. Industrie-Robotern die Rede, nach 1 Mio. im Jahr 2010 und von einer anhaltenden "Amazonification" im Einzelhandelsbereich sowie von einem veränderten Umgang mit Erbgut, der dem Megathema alternde Demografie noch mehr Gewicht verleihen dürfte.

3. Die Explosion bei der FED-Zentralbank-Geldmenge beginnt sich langsam umzudrehen

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Quelle: Bank of America Merrill Lynch Global Investment Strategy, Federal Reserve

Bei der Entwicklung der Zentralbank-Geldmenge der FED zeichnet sich eine Trendwende ab. Nach der Explosion scheint inzwischen das Top erreicht. Dazu passt auch eine nachlassende Wirkung der im Laufe der Vorjahre durchgeführten quantitativen geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen. Den Angaben zufolge stiegen Aktien in den Stufen 1-3 auf annualisierter Basis um 20 %, Anleihen um 6 % und Rohstoffe um 5 %. Die Eingriffe danach brachten bei Aktien dagegen nur noch ein Plus von 5 % p.a., bei Anleihen von 2 % und bei Rohstoffen sogar von -36 %. Für 2017 rechnet Bank of America Merrill Lynch nicht mehr mit entscheidenden geldpolitischen Ankurbelungsentscheidungen.

4. Wall Street erging es in den vergangenen Jahren viel besser als Main Street

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Quelle: Bank of America Merrill Lynch Global Investment Strategy, Federal Reserve, Global Financial Data

Der Chart oben zeigt rot die gleichgewichtete Entwicklung von US-Aktien (Dow Jones Industrial Average) und der zehnjährigen US-Staats- und Unternehmensanleihen mit AAA-Rating. Die blaue Linie spiegelt dagegen die US-Erwerbsquote wider. Daran anknüpfend ist davon die Rede, dass es den Vertretern an der Wall Street in den vergangenen Jahren deutlich besser ergangen ist als, etwas salopp ausgedrückt, dem Mann auf der Straße. Dieser Chart wird gerne auch als Beleg für eine wachsende Ungleichheit in der Gesellschaft herangezogen. Diese Ära scheint jetzt aber langsam auszulaufen, wie ein politischer Stimmungswandel andeutet, der künftig für mehr Umverteilung, Protektionismus und mehr Keynesianismus, also eine mehr nachfrageorientierte Politik spricht. Laut Bank of America Merrill Lynch könnte sich das, anders als für die Wall Street, als positiv für die Vertreter der Main Street erweisen sowie zu mehr Inflation führen.

5. Reale Vermögenswerte versus finanzielle Vermögenswerte

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Quelle: Bank of America Merrill Lynch Global Investment Strategy, Federal Reserve, Global Financial Data

Eine interessante Ergänzung zum vierten Chart stellt Grafik Nummer fünf dar. Diese zeigt die Entwicklung von realen Vermögenswerten im Vergleich zu den finanziellen Vermögenswerten. Demnach sind reale Vermögenswerte wie Immobilien, Rohstoffe und Sammlerstücke gegenüber finanziellen Vermögenswerten wie Aktien und Anleihen so günstig wie nie seit 1925.
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