Diese Dividendenaktien können von Hurrikane Irma profitieren

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Hurrikane Harvey und Irma sorgen für Auftrieb bei Amerikas größtem Baumarktketten Home Depot und dessen Wettbewerber Lowe´s. Beide Unternehmen haben groß angelegte Notfallprogramme anlaufen lassen, um Hausbesitzer mit entsprechenden Materialien zur Vorbereitung sowie zum anschließenden Wiederaufbau zu versorgen. Medienberichten zufolge sollen bereits 2.700 LKW-Ladungen vor allem mit stark nachgefragten Taschenlampen, Batterien, Sperrholz und Wetterradios nach Florida geschickt worden sein. Wie Reuters berichtet, kurbeln Analysten zufolge solche logistischen Maßnahmen während wetterbedingter Katastrophen die Verkäufe um gut 10-15 Prozent an.

Home Depot wird derzeit auf Rang 38 unseres Leaderboards ‚Dividendenaktien‘ geführt und Lowe´s ist Teil der TraderFox Kursliste ‚Dividendenaktien‘ enthalten. In den letzten Tagen zogen beide Aktienkurse wieder kräftig an. Gründe genug, um beiden Unternehmen etwas Aufmerksamkeit zu widmen.

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Seit mittlerweile 121 Quartalen schüttet Home Depot ununterbrochen eine Dividende aus. Amerikas größte Baumarktkette verfügt aktuell über mehr als 2.200 Stores, hauptsächlich in den USA; Kanada und Mexiko. Sie gilt zudem als die größte Baumarktkette der Welt, gefolgt vom Wettbewerber Lowe´s, der geographisch in der selben Region agiert. Beide bieten das klassische breite Baumarktsortiment von Werkzeugen, Baumaterialien, Pflanzen und Gartenartikeln sowie zugehörigen Services an. Kursseitig hat Home Depot seit Jahresbeginn rund 19 Prozent zugelegt und damit den Index S&P 500 deutlich outperformt. Lowe´s liegt mit 10,8 Prozent nahe am Marktdurchschnitt. Gewinne und Zukunftserwartungen sind die klassischen Aktienkurstreiber und für Home Depot (HD) lesen sich die Entwicklungen erstmal angenehm. Das Unternehmen ist ein Musterbeispiel an Stabilität. Seit 2010 weist HD jährlich steigende Umsätze und Gewinne aus und betrieb in der Vergangenheit eine disziplinierte aktionärsfreundliche Capital Asset Allocation: Dividendensteigerungen über die letzten Jahre sowie Aktienrückkaufprogramme, über die seit der Einführung in 2002 bis Ende 2016 Aktien im Wert von 67,1 Mrd. Dollar zurückgekauft und damit der Shareholder Value erhöht wurde. Im Februar gab HDs Management weitere 15 Milliarden für künftige Rückkaufprogramme frei. Auch die Nettogewinnmarge, welche die Rentabilität des Unternehmens anzeigt, stieg nach einem deutlichen Einbruch ab 2009 kontinuierlich an. Sie ist ein häufig verwendetes Maß für die Fähigkeit eines Unternehmens, Umsatz in Gewinn umzuwandeln. Je höher die Marge, desto besser. Während sich Lowe´s Bild etwas durchwachsen zeigt, kann Home Depot mit Abstand mit kontinuierlich steigenden Margen aufwarten.

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Der Aristokrat Lowe´s

Im ersten und zweiten Quartal dieses Jahres zeigte sich Lowe´s nicht so robust wie erwartet und verfehlte Analystenerwartungen. Dafür kann sich das Unternehmen zu den Dividenden-Aristokraten zählen. Mit dem Prädikat werden Gesellschaften versehen, die seit mehr als 25 Jahren die Dividendenzahlungen leisten und sogar erhöht haben. Seit Lowe´s 1961 an die Börse ging, wurden Aktionäre jedes Jahr mit einer Dividende bedacht.

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Lowe´s setzt auf eine diversifizierte Ansprache der Kunden über Stores und Onlinekanäle. Mit Interieur und Exterieur-Experten möchte man Kunden in umfangreichen Projekten als kompetenter Partner zur Seite stehen. Besonders im Professional-Bereich konnte die Baumarktkette im letzten Jahr Boden gutmachen und mit der Übernahme von RONA den Marktanteil in Kanada stärken, denn derzeit macht der Heimatmarkt USA 94 Prozent der Umsätze aus (Stand Ende 2016). Das Unternehmen verfehlte im zweiten Quartal 2017 die Analystenempfehlungen und berichtete einen Umsatz von $1,4 Milliarden. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnete man ein Umsatzplus von 4,5 Prozent (comparable sales), über das gesamte Jahr 2017 gesehen wird dank geplanter 25 neuer Stores, aber auch der Ausweitung der Öffnungszeiten für Kunden und gezielter Ansprache ein Umsatzwachstum von nur 3,5 Prozent erwartet (vgl. Unternehmensangaben).

Nachdem Home Depot in Q2 2017 seit mittlerweile 4 Jahren Analystenerwartungen übertroffen hat, sind die Erwartungen hoch, zumal man mit Umsatzzuwächsen durch sechs zusätzliche Stores seit Q2 2016 rechnet und das Unternehmen sich mit dem Ausbau des Onlinegeschäfts für die Zukunft aufstellen will. Die Umsätze stiegen Unternehmensangaben zufolge um 6,2 Prozent verglichen zum Vorjahr, auf $28,1 Milliarden. Zudem erhöhte HD die Guidance für das Jahr 2017 und erwartet nun ein Wachstum von 13 Prozent für die Gewinne pro Aktie (deluted).

Mit der Ankündigung einer Kooperation mit Sears über den Vertrieb von Haushaltsgeräten der Marke Kenmore drängt Amazon langsam ebenfalls in Lowe´s und Home Depots Domäne. Die Haushaltsgerätesparte hat einen Anteil von 7,4 Prozent (Home Depot) und 11 Prozent (Lowe´s) der Umsätze (Stand Jahresende 2016). Es bleibt spannend zu beobachten, welche Auswirkungen sich auf die Preisgestaltung zeigen werden.

Risiken für Lowe´s und Home Depot sind sicherlich zudem in steigenden Wohnraumpreisen zu sehen, die weniger Spielraum für Ausgaben für Renovierungs-, Umbau- und Dekorationsarbeiten lassen. Dennoch sieht das Joint Center for Housing Studies der Harvard Universität einen definitiv stetig wachsenden Heimwerkermarkt. Das erwartete Wachstum für Lowe´s liegt laut Yahoo Finance bei 12,5%, das von Home Depot bei 13,5% für das aktuelle Jahr. Die KGVs erscheinen nicht mehr ganz günstig, liegen allerdings mit 20,3 für Home Depot und 18,4 für Lowe´s noch unter dem Marktdurchschnitt (S&P 500).

Tipp:
Anleger können mit profund ausgewählten Dividendentiteln ihre Rendite steigern. Unternehmen mit langer stabilen Dividendenhistorie verbindet man gemeinhin als ruhige Anker und solide Firmen, die kaum etwas Unerwartetes aus der Bahn werfen kann. Und gerade die Ausschüttungsstabilität auch in Krisenzeiten ist ein positives Signal und Merkmal einer Aktie.

Unser aktien Magazin - Leaderboard-Konzept such nach stabilen aber aussichtsreichen Unternehmen und führt Aktien anhand des KGV, der durchschnittlichen 3-jährigen Dividendenrendite und der durchschnittlichen Nettogewinnmarge (5 Jahre) an. Die Top 50 der gerankten Aktien sind eine solide Ausgangsbasis um in die nähere Aktienauswahl und -analyse einzusteigen. Wer eine noch breitere Auswahlbasis wünscht, schaut im Trading-Desk in die Fundamentale Auswahlliste "Dividendenaktien" und wendet gewünschte Filter darauf an.
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