Dass Künstliche Intelligenz (KI) unsere Welt verändern wird, ist wohl nicht aufzuhalten. Zwar sind sich die bekanntesten Visionäre unserer Zeit noch uneins darüber, in welchem Maße dies geschehen wird und welche Möglichkeiten sich daraus ergeben (man nehme nur den KI-Rosenkrieg zwischen Facebook-Gründer Mark Zuckerberg und Tesla-CEO Elon Musk über die Gefahren dieser Technologie) – dass es geschehen wird, ist jedoch unbestritten. Die offensichtlichen Unternehmen, die in Aktienberichten stets in einem Atemzug mit dem KI-Thema genannt werden, sind wohl die
Google-Mutter Alphabet,
Facebook,
NVIDIA,
Intel,
Microsoft und viele weitere Tech-Giganten. Im Folgenden möchte ich Ihnen jedoch drei vergleichsweise kleinere Unternehmen nennen, die nicht minder von dieser Entwicklung profitieren dürften:
Tipp: Max Braunleder nutzt die
TraderFox Börsensoftware, um trendstabile Aktien zielgerichtet zu identifizieren.
- Salesforce
Für den in San Francisco beheimateten Anbieter von
Customer Relationship Management Software as a Service Diensten war 2017 durchaus ein erfolgreiches Jahr. Neben einem Anstieg des Aktienkurses um über 33% und einem 2017er Gewinn über fast 180 Millionen USD hob das Unternehmen auch für das Fiskaljahr 2018 die Prognosen kürzlich erneut an. Grund für den Erfolg des Unternehmens ist vor allem die Kombination von cloudbasierter CRM Software mit der eigenen Künstlichen Intelligenz "
Einstein". Kunden müssen nicht ständig neue Hardware erwerben, sondern erlangen Weiterentwicklungen von
Einstein direkt über cloudbasierte Updates. Stetig neue Funktionen der KI helfen den Unternehmen dann dabei, die Unmengen an Kundendaten automatisch zu interpretieren, um darauf basierend Prognosen und Empfehlungen für die einzelnen Geschäftsprozesse abzuliefern. Dies kann beispielsweise dabei helfen, im Marketingprozess Kundenbeziehungen zu optimieren, Bestellprozesse im E-Commerce zu vereinfachen oder Vertriebsprozesse zu perfektionieren. Mitbegründer Bret Taylor erklärte kürzlich zum Thema
Einstein: "Wir verbessern stetig unsere Systemarchitektur, um die neusten und besten Technologien zu integrieren, die unsere Kunden dabei unterstützen, ihr Geschäft zu transformieren."
- Micron Technology
Unter den fleißigen Traderfox-Lesern dürfte auch
Micron kein unbekannter sein. Das Unternehmen, welches Bauelemente für die Halbleiterindustrie herstellt, profitiert aus einem ganz bestimmten Grund vom schnell wachsenden Markt der Künstlichen Intelligenz: KI Ansätze in Form von Machine Learning und Deep Learning bauen auf der Verarbeitung extremer Datenmengen auf. Diese Verarbeitung benötigt hohe Speicherkapazitäten, welche
Micron mit den eigenen Memory Chips bedienen kann. Auch KI-Anführer
NVIDIA benutzt
Microns Chips seit längerem. Im September führte das Unternehmen die neusten Speicherchips für die nächste Generation autonom fahrender Fahrzeuge ein und erklärte, dass man mit mehreren führenden Automobilherstellern eine Partnerschaft im Bereich des vollständig autonomen Fahrens eingegangen sei. Neben den enormen Perspektiven im KI Bereich ist
Micron mit einem aktuellen KGV von 10 zudem noch extrem günstig bewertet, und hat dadurch trotz dem Kursgewinn von 90% im vergangenen Jahr noch sehr viel Spielraum nach oben! Die kürzlich veröffentlichten Q1 2018 Zahlen bestätigen den positiven Aufwärtstrend weiter! Allein in den Umsätzen konnte Micron die Analystenerwartungen, die sich auf 6,4 Mrd. USD beliefen, um 400 Millionen USD schlagen und auch das Ergebnis je Aktie fiel rund 10% höher aus als erwartet. Die Citigroup hob daraufhin ihr Kursziel für Micron auf 55 USD an.
- Yext
Das in New York City ansässige Unternehmen
Yext dürfte den wenigsten Börsianern bisher ein Begriff sein – und das lässt sich ihnen auch kaum verübeln. Seit dem IPO im April ging es für die Aktie des cloudbasierten Plattformdienstleisters knapp 7% nach unten. Doch trotz des schlechten Starts und des hohen Newcomer-Risikos ist
Yext für spekulative Anleger wohl eine der spannendsten KI-Aktien auf dem Markt. Das Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit Hilfe ihrer
Knowledge Engine Plattform Unternehmen dabei zu helfen, die Informationsbeschaffung potentieller Kunden zu optimieren. Konsumenten verwenden eine breitgefächerte Auswahl an Suchmaschinen, Karten, Apps, Sprachsuch-Tools, GPS-Systemen und sozialen Netzwerken, um Informationen über Unternehmen zu beschaffen und mit Unternehmen zu interagieren. Mit der
Yext Plattform können Unternehmen einfach Informationsmanagement in den unterschiedlichen Informationsquellen der Konsumenten betreiben. Dies geschieht mit den Produkten
Yext Knowledge Manager (Steuerung von Online-Informationen),
Yext Pages (Search Engine Optimierung),
Yext Listings (Informationsoptimierung in allen relevanten Netzwerken),
Yext Reviews (Visualisierung zur Reaktion auf Kundenbewertungen),
Yext Analytics (Performanceanalyse von Websites) und
App Directory (Verbindung der
Yext Plattform mit Informationen aus anderen Diensten wie
Salesforce CRM Software etc.). Dieses breitgefächerte Produktportfolio in Verbindung mit Künstlicher Intelligenz kann zukünftig zu einem der wichtigsten Tools für Unternehmen im digitalen Umfeld werden, und bietet so enorme Perspektiven für
Yext in den nächsten Jahren. Zwar ist das Unternehmen noch nicht profitabel, doch das Umsatzwachstum von 90 Millionen USD in 2016 auf erwartete 300 Millionen USD in 2020 könnte diesen Umstand erstmal in den Hintergrund rücken.
Disclaimer: Der Autor dieses Artikels hält aktuell Aktien der in diesem Artikel genannten Unternehmen Micron Technologies und NVIDIA. Hierbei handelt es sich um langfristige Investments und der Autor plant nicht, die Aktien innerhalb der nächsten 48 Stunden zu verkaufen.
