Dunkle Wolken über Berkshire Hathaway: Brechen Buffetts Nachfolger mit der Burggraben-Regel?

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Für einen Paukenschlag sorgte kürzlich der Star-Investor Warren Buffett. Denn laut der jüngsten SEC-Mittelungen kaufte sich der Multimilliardär bei den vier größten US-Fluggesellschaften ein.
Um welche Unternehmen es sich dabei handelt und was die wahren Gründe für den Tabubruch mit der Burggraben-Investment-Philosophie sein könnten, erfahren Sie hier!

Paukenschlag aus Omaha - Berkshire Hathaway erwirbt Anteile der führenden US-Airlines!

Die jüngsten SEC-Filings übe die Portfolioveränderungen bei Berkshire Hathaway hatten es in sich. Denn die vom Starinvestor Warren Buffett geführte Beteiligungsholding wies laut jüngster Veröffentlichung vier neue Positionen auf. Dabei handelt es sich um Anteile an den vier größten US-Fluggesellschaften American Airlines (AAL), Delta Airlines (DAL), Southwest (LUV) und United Continental. Diese Beteiligungen passen so gar nicht in die Philosophie des wohl bekanntesten US-Starinvestors. Denn Buffett hatte bislang ausschließlich in Unternehmen investiert, die im Vergleich zur Konkurrenz über Wettbewerbsvorteile und hohe Markteintrittsbarrieren verfügen.

Abkehr von Burggraben-Philosophie? - Buffett bricht mit eigenem Regelwerk!

Diese so genannten "Burggraben-Unternehmen" sind dadurch in der Lage, über einen langen Zeitraum überdurchschnittlich hohe Margen zu generieren, was sich letztendlich auch positiv in der Gewinnentwicklung niederschlägt. Zu den wohl bekanntesten Buffett-Investments zählen Nahrungsmittel- und Konsumgüterwerte wie Coca -Cola, Kraft Heinz, Procter & Gamble, aber auch Finanzwerte wie American Express. Der passionierte Value-Investor hatte sich bis vor einiger Zeit noch äußerst kritisch zu Investments im Airline-Sektor zu Wort gemeldet. Das gesamte Geschäftsmodell sei enorm kostenintensiv und werfe wenig Rendite ab. Außerdem monierte Buffett bis vor Kurzem noch den anhaltenden Preiskampf innerhalb der Branche, sowie die Tatsache, dass es kaum möglich sei, für einen der Anbieter einen dauerhaften Wettbewerbsvorteil zu erzielen. Entsprechend machte Warren Buffett in den vergangenen Jahrzehnten einen großen Bogen um börsennotierte Fluglinien. Der überraschende Einstieg bei den US-Fluggesellschaften könnte indessen nach Einschätzung von Beobachter jedoch die Frage aufwerfen, ob die Investment-Entscheidung tatsächlich von Warren Buffett selbst getroffen wurde,was durchaus glaubwürdig erscheint. Doch dazu später mehr.

Günstige Bewertung macht Sektor attraktiv!

Immerhin ist der Einstieg bei Luftfahrt-Werten durchaus nachvollziehbar. Das Hauptargument liegt sicherlich in der aktuell günstigen Bewertung des gesamten Luftfahrtsektors. So weist American Airlines auf Basis der Schätzungen für das laufende Fiskaljahr von 7,9 auf. Ähnlich günstig bewertet sind auch Delta Airlines (KGV 16(e): 8,6), Southwest Airlines (KGV 16(e): 12,3) und United Continental (KGV 16(e): 7,9). Die im Vergleich zum Durchschnitts-KGV des US-Leitindex S&P500, die derzeit bei knapp 24 liegt, sind Airlines damit sehr moderat bewertet. Dank sinkender Kerosinpreise verzeichneten viele US-Fluggesellschaften in den vergangenen Fiskaljahren Rekordgewinne. Auch die zuletzt gesehene Branchenkonsolidierung trug maßgeblich zur positiven Gewinnentwicklung der vergangenen Jahre bei. Denn dadurch verlangsamte sich die Talfahrt bei den Ticket-Preisen signifikant, was sich nachhaltig positiv auf die Gewinnentwicklung des gesamten Sektors niederschlug.

Moderate Bewertung signalisiert Skepsis der Investoren!

Das Aktien aus dem Airline-Sektor mit einer derart moderaten Bewertung gehandelt werden, signalisiert die Skepsis der Marktteilnehmer bezüglich der Gewinnentwicklung in den kommenden Jahren. Als eines der Hauptargumente gilt eine mögliche Erholung der Ölpreisnotierungen. Denn die Kerosinpreise gelten bei Fluggesellschaften als wichtigster Kostenfaktor und beeinflussen damit maßgeblich die Gewinnentwicklung. Sollten sich die Ölpreise erholen, würde dies die Ergebnisentwicklung der gesamten Branche negativ beeinflussen. Als weiteres Argument wird von vielen Kritikern der nach wie vor erbitterte Preiskampf ins Feld geführt der durch Billiganbieter weiter angeheizt wird. Bis dato scheinen diese Argumente wenig stichhaltig zu sein. Denn der Ölpreis zeigt nach seinem Rutsch der vergangenen Monate kaum ernsthafte Erholungstendenzen. Auch bei den Ticket-Preisen hat sich der Abwärtstrend der vergangenen Jahre dank der Branchenkonsolidierung verlangsamt.Mit Zuschlägen für Gepäck oder andere Zusatz- und Servicedienstleistungen für den Flug haben sich viele Airlines außerdem zusätzliche Einnahmequellen erschlossen.

Steigendes Passagieraufkommen spricht für Engagement im Airline-Sektor

Das Hauptargument für ein Engagement bei Aktien aus der Luftfahrtbranche bleibt nach wie vor das global anziehende Passagieraufkommen, wobei sich dieser Trend auch in den kommenden Jahren weiter fortsetzen sollte. Vor allem in den so genannten Emerging Markets wächst die Zahl der Flugbuchungen kontinuierlich an, was auch für vermeintlich gesättigte Märkte wie die USA und Europa gilt. Dies scheint eines der Hauptargumente für den Sinneswandel bei Warren Buffett, oder vielmehr seines Beraterstabs bei Berkshire Hathaway zu sein. Ob Berkshire Hathaway mit der Wette auf eine nachhaltig positive operative Entwicklung des Airline-Sektors recht behält, wird die Zukunft zeigen. Indirekt hat sich das Investment-Konglomerat bereits mit der Übernahme des Flugzeugteile-Herstellers Precision Castparts für mehr als 32 Mrd. USD für einen Aufschwung in der gesamten Luftfahrt-Sektor positioniert. Dagegen nimmt sich das Engagement von Berkshire Hathaway, bei den vier US-Fluglinien mit einem Gesamtvolumen von rund 1,3 Mrd. USD relativ bescheiden aus.

Bruch mit der Burggraben-Philosophie lässt Spekulationen über Führungswechsel bei Berkshire Hathaway ins Kraut schießen!

Seit geraumer Zeit kursieren Gerüchte, dass sich Warren Buffett aufgrund seines hohen Alters aus der aktiven Portfolio-Politik bei Berkshire Hathaway zurückgezogen hat. Stattdessen scheinen mittlerweile die beiden designierten Nachfolger Ted Weschler und Todd Combs das Zepter in der Hand zu haben Dies würde auch den Einstieg bei den US-Airlines in einem neuen Licht erscheinen lassen. Denn Warren Buffett hatte noch im Rahmen einer Aktionärsversammlung von Berkshire Hathaway vor dreieinhalb Jahren erklärt, dass Investoren seit mehr als einhundert Jahren mit Investments bei Flugzeuggesellschaften keinen Erfolg gehabt hätten, und sich dies wohl auch kein ändern werde. Es ist daher kaum anzunehmen dass Warren Buffett als Investor mit einem betont langfristigen Anlagehorizont nun plötzlich seine Einschätzung um einhundertachtzig Grad geändert hat. Buffett hat sich dank seines eisernen Regelwerks über Jahrzehnte seinen Ruf als erfolgreichster Value-Investor aller Zeiten hart erarbeitet. Die Abkehr von diesen bewährten Investment-Prinzipien wirft die Frage auf, ob Berkshire-Hathaway seinen Track-Record als einer der erfolgreichsten Beteiligungsgesellschaften aller Zeiten auch in Zukunft fortschreiben kann. Wir haben hier berechtige Zweifel und würden die Aktie von Berkshire Hathaway daher meiden!

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