Europas Konjunktur auf Erholungskurs: Das sind aus Anlegersicht die dazu passenden Länder-, Branchen- und Aktien-Favoriten

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Die Wirtschaft in Europa zeigt nach dem Covid-19-Schock Besserungstendenzen. Laut Bank of America hat das Folgen darauf, welche Länder, Branchen und Einzelaktien gerade die besten bzw. schlechtesten Anlagechancen bieten. Wir verraten die Ergebnisse.

Der Konjunkturzyklus besteht laut der Bank of America aus 4 Phasen. Die Analysten bei dem US-Institut bezeichnen Teil 1 als die Boom-Phase, Teil 2 als die Verlangsamungs-Phase, Teil 3 als Rezessionsphase und Teil 4 als Erholungs-Phase (siehe Grafik).

Phasen des Konjunkturzyklus und dazu passende Anlagestile

Quellen: BofA European Equity Quant Strategy, Back-Test-Daten von 12.1992-12-2003. Real- Performance seit Januar 2004.

Wie die Historie laut Bank of America gezeigt hat, passen die diversen Anlagestile unterschiedlich gut zu den einzelnen Konjunkturphasen. In der Erholungsphase hat es sich demnach in der Vergangenheit gelohnt, Value-Aktien gegenüber Wachstumstiteln über zu gewichten. Zudem hat es sich bezahlt gemacht, auf Momentum-Werte (steigende Kurse und steigende Gewinne je Aktie) zu setzen sowie auf Aktien mit niedriger Qualität (schwache Bilanzindikatoren) sowie mit einem hohen Risiko, Auch haben sich in dieser Phase Nebenwerte verglichen mit Standardwerten in Sachen Performance als überlegen erwiesen (siehe Grafik oben).

Geht es nach der Bank of America, dann befinden wir uns aktuell in der Erholungs-Phase. Dafür spreche, dass der europäische Komposit-Makroindikator zuletzt 3 Monate in Folge gestiegen ist, wobei er dabei den größten monatlichen Anstieg seit 6 Jahren verzeichnet habe. Alle sechs Input-Faktoren hätten sich im Laufe des Monats verbessert, einschließlich des Nachzüglers des letzten Monats - der Erzeugerpreisinflation. Im Durchschnitt dauere die Erholungsphase 6 Monate, könne aber auch mehr als 4 Quartale andauern.

Konkret fließen die folgenden Input-Faktoren in den Indikator ein: Veränderung der europäischen Anleiherenditen auf 12-Monatsbasis, BIP-Konsens-Prognosen auf 12-Monatssicht, Veränderung der OECD-Frühindikatoren für Europa auf 12-Monatssicht, deutscher IFO-Index, Veränderung des Europäischen Einkaufspreisindex auf 12-Monatssicht, Änderung der Konsensschätzungen zu den Gewinnen je Aktie auf globaler Basis.

Entwicklung des europäischen Komposit-Makroindikators und seine monatlichen Veränderungen

BofA European Equity Quant Strategy

Abgesehen davon konstatiert man, dass die Top-"Erholungs"-Aktien sich bisher kaum von ihren jüngsten Kurstiefs erholt hätten und sie zudem gemessen am KGV basierend auf den Gewinnschätzungen für die kommenden 12 Monate mit einem beträchtlichen Bewertungsabschlag gehandelt würden.

Die besten Erholungs-Aktien weisen gemessen am geschätzten KGV nach wie vor einen hohen Bewertungsabschlag zu den schlechtesten Erholungs-Aktien auf

Quelle: BofA European Equity Quant Strategy

Die Bank of America hat auf Ebene von Ländern, Branchen und Einzelaktien Listen erstellt, die jeweils am besten bzw. am schlechtesten zur Erholungsphase passen. Bei den Ländern bekommen Österreich, Luxemburg und Polen jeweils die maximal möglichen 100 Punkte, während die Börsen in den Niederlanden, der Schweiz und in Dänemark das Tabellenende zieren. Deutschland hat nur einen Mittelplatz inne.

Auf Sektor-Ebene schneiden Finanzwerte besonders vorteilhaft und Basiskonsumgüter häufig vergleichsweise schlecht ab. Auch andere zuletzt besonders gut gelaufene Sektoren wie Technologie und Gesundheit zieren das Tabellenende, während weitere bisherige relative Verlierer-Branchen wie Öl/Gas und Auto-Titel Podestplätze einnehmen.

Branchen und Länder, die am besten/schlechtesten zur Erholungsphase passen

Quelle: BofA European Equity Quant Strategy

Bei den Einzelaktien fällt das Ergebnis wie folgt aus:

Aktien aus Europa, die am besten/schlechtesten zur Erholungsphase passen

Quelle: ofA European Equity Quant Strategy, FactSet, Kurse in lokaler Währung

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