Historischer Tag: Warum der vergangene Dienstag einen noch 3-5 Jahre anhaltenden US-Bullenmarkt signalisiert
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Nach zwei langen Jahren hat es der S&P 500 Index am Dienstag erstmals wieder geschafft, sich über den eigenen langfristigen Hausse-Trend zu hieven (siehe Chart unten). Beim kanadischen Finanzdienstleister Canaccord Genuity wertet Stratege Brian Reynolds diese Bewegung als bestätigendes Signal für die Annahme, dass sich der seit März 2009 laufende Bullenmarkt noch weitere 3-5 Jahre fortsetzen kann.
Regelmäßig vergleicht Reynolds die kreditgetriebene US-Aktienhausse mit ihrer Regressions-Trendlinie. Am Dienstag, dem 28. November, war dabei nach seiner Einschätzung ein sehr bedeutsamer Tag: Denn es war das erste Mal seit Anfang Dezember 2015, dass der S&P 500 Index wieder über seiner 8-jährigen Trendlinie notierte.
Mit einem Schlusskurs von 2.627 Punkten übertraf der S&P erstmals seit fast 2 Jahren die oben rot dargestellte mittlere Trendlinie von 2.624 Zählern. Zuvor war das länger nicht der Fall, weil unter den Aktienanlegern eine Menge Nervosität vorherrschte. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang unter anderem eine zwischenzeitliche Panik wegen dem Ölpreis-Verfall, wegen dem Brexit-Beschluss der Briten, den US-Präsidentschaftswahlen oder den allgemein bestehenden makro- und geopolitischen Sorgen. Wobei die Kreditmärkte aber laut Reynolds bereits die ganze Zeit darauf hinwiesen, dass diese Sorgen den Anstieg der Aktienkurse zu sehr gebremst haben.
Nachdem es dem S&P 500 Index gelungen ist, die langfristige Hausse-Trend-Linie wieder zu überwinden, stellt sich die Frage, wie sich die aus dem Chart von Canaccord Genuity resultierenden Signale anlagetaktisch nutzen lassen. Angesichts der Tatsache, dass auch der Kreditmarkt darauf hindeutet, dass die Hausse am US-Aktienmarkt wahrscheinlich noch weitere 3-5 Jahre andauern wird (und der Anstieg bei den Emissionen von Unternehmensanleihen im Dezember untermauert diese Annahme nach Einschätzung der Kanadier), antwortet Reynolds auf diese Frage aus der Sicht eines institutionellen Aktienmanagers, dessen Aufgabe darin besteht, den S&P 500 Index zu schlagen.
Die Bullenmarkt-Anlagetechniken im Überblick
Der Stratege ist der Ansicht, dass der eben erfolgte Anstieg über den langfristigen Hausse-Trend eine moderate Übergewichtung von Aktien nahe legt. Zudem sollte Bargeld untergewichtet und Anlagestile wie Beta oder Momentum favorisiert werden. Ein solches Vorgehen sollte es möglich machen, den Markt ebenso zu schlagen wie auch die große Mehrheit institutioneller Konkurrenten.
Sollte sich das Tempo des Anstiegs der Aktienkurse um eine Standardabweichung über dem Trend (die graue Linie über der roten Linie) beschleunigen, hält Reynolds einen Wechsel hin zu einer Marktgewichtung von Aktien, Bargeld und bullischen Anlagefaktoren wie Beta und Momentum für sinnvoll. Dieses Vorgehen würde es einem Geldverwalter erlauben, weiter zu performen und gleichzeitig bei einem anschließend vermutlich anstehenden Kursrückschlag, dem dann 32. im laufenden Bullenmarkt, wieder Exposure aufzubauen. Reynolds rät dabei ähnlich wie man das im August getan hat dazu, den Volatilitätsindex VIX als Leitfaden für einen derartigen Rücksetzer zu nutzen.
Für den Fall, dass der S&P 500 Index sogar die zweite Standardabweichung über dem Durchschnittstrend erreichen sollte, würde es Reynolds für angemessen halten, Aktien unter zu gewichten und Bargeld über zu gewichten. Zumindest mache das dann Sinn, wenn man unterstellt, dass die Aktienkurse wieder zu ihrem Trend zurückkehren werden.
Das Risiko besteht hierbei allerdings in einer Bewegung wie im Jahr 1995, als die damals ebenfalls kreditgetriebene Hausse nach einer Abflachung der Zinsstrukturkurve zu einem höheren Trend überging. Um die Aussichten für diese Option beurteilen zu können, rät Reynolds dazu zu beobachten, ob sich die Kreditströme verglichen mit dem historischen Niveau rasch beschleunigen.
Sollten die Aktienkurse dagegen vom derzeitigen Niveau aus bis auf die erste Standardabweichung unter dem Trend zurückfallen, bezeichnet es der Stratege als sinnvoll, zu einer Übergewichtung von Aktien überzugehen. Zumindest solange wie die öffentlichen Pensionskassen frisches Geld in das System einbringen und es zur Aufnahme von Krediten kommt. Bei einem Kursrückgang bis zur zweiten Standardabweichung wäre sogar eine deutliche Übergewichtung von Aktien sinnvoll, sofern der Kreditboom dann noch andauere.
Bei den skizzierten Vorgehensweisen handele es sich immer um Taktiken für einen Bullenmarkt, so Reynolds. Erst wenn der Kreditboom ende, was höchstwahrscheinlich zwei Jahre nach einer Invertierung der Zinskurve (Geldmarktzins über dem Kapitalmarktzins) passieren sollte, hält er den Zeitpunkt für einen Wechsel zu einer Bärenmarkttaktik, mit dann unterschiedlichen Graden der Untergewichtung von Aktien, für angebracht.
Regelmäßig vergleicht Reynolds die kreditgetriebene US-Aktienhausse mit ihrer Regressions-Trendlinie. Am Dienstag, dem 28. November, war dabei nach seiner Einschätzung ein sehr bedeutsamer Tag: Denn es war das erste Mal seit Anfang Dezember 2015, dass der S&P 500 Index wieder über seiner 8-jährigen Trendlinie notierte.
Mit einem Schlusskurs von 2.627 Punkten übertraf der S&P erstmals seit fast 2 Jahren die oben rot dargestellte mittlere Trendlinie von 2.624 Zählern. Zuvor war das länger nicht der Fall, weil unter den Aktienanlegern eine Menge Nervosität vorherrschte. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang unter anderem eine zwischenzeitliche Panik wegen dem Ölpreis-Verfall, wegen dem Brexit-Beschluss der Briten, den US-Präsidentschaftswahlen oder den allgemein bestehenden makro- und geopolitischen Sorgen. Wobei die Kreditmärkte aber laut Reynolds bereits die ganze Zeit darauf hinwiesen, dass diese Sorgen den Anstieg der Aktienkurse zu sehr gebremst haben.
Nachdem es dem S&P 500 Index gelungen ist, die langfristige Hausse-Trend-Linie wieder zu überwinden, stellt sich die Frage, wie sich die aus dem Chart von Canaccord Genuity resultierenden Signale anlagetaktisch nutzen lassen. Angesichts der Tatsache, dass auch der Kreditmarkt darauf hindeutet, dass die Hausse am US-Aktienmarkt wahrscheinlich noch weitere 3-5 Jahre andauern wird (und der Anstieg bei den Emissionen von Unternehmensanleihen im Dezember untermauert diese Annahme nach Einschätzung der Kanadier), antwortet Reynolds auf diese Frage aus der Sicht eines institutionellen Aktienmanagers, dessen Aufgabe darin besteht, den S&P 500 Index zu schlagen.
Die Bullenmarkt-Anlagetechniken im Überblick
Der Stratege ist der Ansicht, dass der eben erfolgte Anstieg über den langfristigen Hausse-Trend eine moderate Übergewichtung von Aktien nahe legt. Zudem sollte Bargeld untergewichtet und Anlagestile wie Beta oder Momentum favorisiert werden. Ein solches Vorgehen sollte es möglich machen, den Markt ebenso zu schlagen wie auch die große Mehrheit institutioneller Konkurrenten.
Sollte sich das Tempo des Anstiegs der Aktienkurse um eine Standardabweichung über dem Trend (die graue Linie über der roten Linie) beschleunigen, hält Reynolds einen Wechsel hin zu einer Marktgewichtung von Aktien, Bargeld und bullischen Anlagefaktoren wie Beta und Momentum für sinnvoll. Dieses Vorgehen würde es einem Geldverwalter erlauben, weiter zu performen und gleichzeitig bei einem anschließend vermutlich anstehenden Kursrückschlag, dem dann 32. im laufenden Bullenmarkt, wieder Exposure aufzubauen. Reynolds rät dabei ähnlich wie man das im August getan hat dazu, den Volatilitätsindex VIX als Leitfaden für einen derartigen Rücksetzer zu nutzen.
Für den Fall, dass der S&P 500 Index sogar die zweite Standardabweichung über dem Durchschnittstrend erreichen sollte, würde es Reynolds für angemessen halten, Aktien unter zu gewichten und Bargeld über zu gewichten. Zumindest mache das dann Sinn, wenn man unterstellt, dass die Aktienkurse wieder zu ihrem Trend zurückkehren werden.
Das Risiko besteht hierbei allerdings in einer Bewegung wie im Jahr 1995, als die damals ebenfalls kreditgetriebene Hausse nach einer Abflachung der Zinsstrukturkurve zu einem höheren Trend überging. Um die Aussichten für diese Option beurteilen zu können, rät Reynolds dazu zu beobachten, ob sich die Kreditströme verglichen mit dem historischen Niveau rasch beschleunigen.
Sollten die Aktienkurse dagegen vom derzeitigen Niveau aus bis auf die erste Standardabweichung unter dem Trend zurückfallen, bezeichnet es der Stratege als sinnvoll, zu einer Übergewichtung von Aktien überzugehen. Zumindest solange wie die öffentlichen Pensionskassen frisches Geld in das System einbringen und es zur Aufnahme von Krediten kommt. Bei einem Kursrückgang bis zur zweiten Standardabweichung wäre sogar eine deutliche Übergewichtung von Aktien sinnvoll, sofern der Kreditboom dann noch andauere.
Bei den skizzierten Vorgehensweisen handele es sich immer um Taktiken für einen Bullenmarkt, so Reynolds. Erst wenn der Kreditboom ende, was höchstwahrscheinlich zwei Jahre nach einer Invertierung der Zinskurve (Geldmarktzins über dem Kapitalmarktzins) passieren sollte, hält er den Zeitpunkt für einen Wechsel zu einer Bärenmarkttaktik, mit dann unterschiedlichen Graden der Untergewichtung von Aktien, für angebracht.