Jungheinrich – Quartalsbericht vernebelt Sicht auf langfristige Perspektiven

Anfang Oktober markierte die Aktie von Jungheinrich bei knapp 31 Euro ein neues Allzeit-Hoch. Seitdem ist der Titel jedoch unter Druck und hat rund 17 % nachgegeben. Ist das nur eine Korrektur im bislang intakten langjährigen Aufwärtstrend?

Nachdem der Hamburger Gabelstaplerhersteller und Produzent von Flurförderfahrzeugen am 8. November die Zahlen für das 3. Quartal veröffentlichte, gab es eine ganze Reihe von Analystenstimmen mit dem gleichen Tenor: Der Konzern habe bei der enttäuscht. Es hagelte eine ganze Reihe von Ratings mit "Halten" und "Reduce". Die Analysten von BANKHAUS LAMPE, BAADER BANK, COMMERZBANK sehen aktuell nur noch wahrscheinliche Kurspotenziale im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich.

Wie konnte das geschehen? Im 3. Quartal 2016 ging die Umsatzmarge gegenüber dem Vorjahreswert in der Tat von 7,9 auf 7,2 % zurück. Doch wenn man berücksichtigt, dass bei Jungheinrich die EBIT-Marge bezogen auf die ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres gerade einmal von 7,7 auf 7,6 % rückläufig war, muss man sich die Frage stellen, ob der Blick auf Geschäftszahlen im Quartalsintervall nicht manchmal die Sicht auf die übergeordnete Entwicklung eines Unternehmen vernebelt.

Ein bisschen zu kurz kam bei vielen Analysten auch die Information, dass Jungheinrich auf prall gefüllten Auftragsbüchern sitzt. Der Auftragseingang legte im Neunmonatszeitraum um 15,2 % von 2,1 auf 2,4 Mrd. Euro zu. Der Auftragsbestand lag zum Stichtag 30. September mit 689 Mio. Euro um 33,5 % über dem Wert zum Jahresende 2015 von 516 Mio. Euro. Und der Umsatz erhöhte sich um 11,2 % von 1,97 auf 2,19 Mrd. Euro. Sind das die Zahlen eines kriselnden Unternehmens?

Die Gewinnmarge war rückläufig, weil der Konzern ein noch stärkeres Umsatzwachstum als Ergebniswachstum hatte. Und im Neunmonatszeitraum legte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern immerhin um 9,4 % gegenüber dem Vorjahr zu. Laut EURO AM SONNTAG habe die Ergebnisseite des Konzerns unter Einmaleffekten aufgrund von Akquisitionen gelitten. Doch schon 2017 würden diese Sonderfaktoren wegfallen. Die operative Gewinnmarge dürfe daher schon bald wieder steigen. Entsprechend positiv fällt das Gesamturteil von EURO AM SONNTAG für den MDAX-Titel aus. Die Experten sehen für den attraktiven Maschinenbauer ein Kursziel von 32 Euro, eben weil das Gewinnwachstum im kommenden Geschäftsjahr wieder zweistellig sein dürfte (rund 25 % Potenzial).

Noch optimistischer zeigte sich nach den Zahlen der JEFFERIES-Analyst Omid Vaziri. Er lobte den Gabelstaplerhersteller für seine Strategie, das Wachstum seines vorhandenen Geschäfts über kurzfristige Margenverbesserungen zu stellen. Sein Kursziel lautet 35 Euro. Damit sieht Vaziri rund 36 % Kurspotenzial für Jungheinrich.

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Bildherkunft: Jungheinrich

 
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