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Megatrend Robotik: Top-Fondsmanager Jens Ehrhardt setzt auf zwei Aktien aus Japan
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Die Aktienkurse von Spezialisten für Robotik und Automatisierung haben sich gemessen an ihren Heimatbörsen im Vorjahr oft vergleichsweise gut geschlagen. Ein Trend, der wegen der guten Geschäftsaussichten für diese beiden Bereiche weiter anhalten dürfte. Auf der diesjährigen IT-Messe CeBIT (20. bis 24. März) spielen Roboter neben Datensicherheit, dem Einsatz von künstlicher Intelligenz oder virtueller Realität jedenfalls eine Hauptrolle.
Auch Jens Ehrhardt geht fest davon aus, dass Robotik auf der Hannover-Messe im April ein zentrales Thema sein wird. Zudem rechnet der Fondsmanager, Vermögensverwalter und Herausgeber des seit 1974 wöchentlich erscheinenden Börsenbriefs Finanzwoche damit, dass auch Robotik-Aktien langfristig hochinteressant bleiben werden. Während er für den deutschen Robotik und Automationstechnologie-Spezialisten Kuka vorerst kein nennenswertes Kurspotenzial mehr sieht, weil er im Zuge der Übernahme durch den chinesischen Midea-Konzern keinen Squeeze-out und damit auch kein erhöhtes Angebot erwartet, findet Ehrhardt Gefallen an zwei japanischen Branchenvertretern. Und zwar zählt er konkret Fanuc (ISIN: JP3802400006) und Yaskawa Electric (ISIN: JP3932000007) zu seinen Favoriten.
Mit Blick auf die von diesen beiden Unternehmen zuletzt vorgelegten Geschäftszahlen hält der Fondsmanager folgendes fest: Während in beiden Fällen im Neunmonatsvergleich Umsätze und Gewinne jeweils noch deutlich unter den Vorjahreswerten gelegen hätten (Fanuc: Umsatz -20 %, operativer Gewinn -34 %; Yaskawa: Umsatz -7 %; operativer Gewinn -20 %), hätten sich in den 3. Quartalen jeweils klare Besserungstendenzen gezeigt. Beide Unternehmen hoben demnach ihre Gewinnprognosen für das Gesamtjahr (31.03.2017) laut Ehrhardt an: Fanuc für den Jahresgewinn um knapp 9 %, Yaskawa um über 10 %.
Hilfreich dabei sei einerseits die seit Anfang November zu beobachtende erneute Schwäche des japanischen Yen, andererseits die günstige Nachfragenentwicklung im Kerngeschäft gewesen. Fanuc habe steigende Nachfrage in China, vor allem im Werkzeugmaschinen-Segment, verzeichnet. Im Robotik-Geschäft sei die Nachfrage aus der japanischen und der chinesischen Automobilindustrie stabil – in anderen Regionen etwas schwächer. Fanucs wichtigste strategische Weichenstellung sei die Kooperation mit der NTT-Konzernfamilie (Nippon Telegraph & Telephone) hinsichtlich ihrer sogenannten FIELD-Plattform, die Produktionsprozesse durch Zusammenspiel von Sensoren, Robotern, Werkzeugen usw. optimieren soll (Stichwort "Internet der Dinge”). Die FIELD-Plattform solle ausgewählten Kunden ab September 2017 vorgestellt werden.
Auch Yaskawa habe im 3. Quartal eine stärkere Nachfrage (sowie einen günstigeren Nachfrage-Mix) verzeichnet: Der Konzern-Auftragseingang habe zuletzt 10 % über Vorquartal – bzw. im Segment Steuerungstechnik 10 % über Vorjahr gelegen und im Segment Robotik 5 % darüber. Im Segment Robotik bemühe sich Yaskawa zunehmend um Kunden außerhalb der klassischen Zielgruppe Automobilindustrie, z.B. in Nahrungsmittel-/Kosmetikindustrie und Medizintechnik sowie auf den sogenannten 3C-Märkten in China (Computer, Consumer, Communication). Dazu passten jüngste Ankündigungen Yaskawas, zusätzlich 2 Mrd. Yen Wagniskapital für Robotik bis 2018 bereitzustellen sowie in Slowenien ein neues Werk für Industrieroboter zu errichten.
Aus dem Substanz-Blickwinkel stechen nach Ansicht von Ehrhardt Fanucs hohe Barmittel hervor. Sie ermöglichten, im Juni 2016 im Eigenbesitz befindliche Aktien im Umfang von 5 % aller Titel einzuziehen. Fanuc könnte zudem in Kürze größere Rückkäufe in einem Volumen von möglicherwiese 30 Mrd. Yen ankündigen. Für 2020 strebe Fanuc an, 80 % des Gewinns in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen an die Aktionäre auszuschütten. Fanuc sei zwar höher bewertet als Yaskawa, biete aber höhere Margen. Auch Yaskawa sei quasi schuldenfrei.
Zusammengefasst kommt Ehrhardt in seinem Börsenbrief Finanzwoche zu dem Schluss, dass sowohl Fanuc als auch Yaskawa langfristig interessant sind. Zumal beide Unternehmen derzeit auch von ihren übrigen konjunktursensiblen Aktivitäten profitieren würden, wobei aber jeweils spezifische Chancen-/Risiko-Profile zu beachten seien.
Bewertungsvergleich von Jens Ehrhardt zu vier Aktien von Robotik-Unternehmen Peer-Group Analyse 2017e / bzw. 2017/18e
Quelle: Bloomberg; Finanzwoche; e = geschätzt; Geschäftsjahresende Fanuc und Yaskawa 31.03.2018 Hinweis: Bei TraderFox beobachten wir täglich die Entwicklungen an den Märkten. Wir identifizieren die Trends, die gerade gespielt werden. Die Aktien aus den Bereichen Robotik und Automation haben wir in unseren täglichen Screening-Prozessen. Profitieren Sie vom Know-How unserer Profi-Trader. > Bestellen Sie jetzt unser Live Trading Paket!