US-Steuerreform: Das sind die potenziellen Aktiengewinner von niedrigeren Steuersätzen

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Am vergangenen Samstag verabschiedete der US-Senat mit einer knappen Mehrheit von 51 zu 49 Stimmen das geplante Steuerreformgesetz. Im nächsten Schritt versucht nun ein Vermittlungsausschuss zwischen dem Repräsentantenhaus und dem Senat, die Unterschiede zwischen den Steuergesetzen des Senats und des Repräsentantenhauses zu bereinigen. Derzeit ist anzunehmen, dass die finale Version näher an derjenigen des Senats liegen wird als an jener des Repräsentantenhauses.

Wie dem auch sei, so wie es sich derzeit darstellt, wird das Großprojekt von US-Präsident Donald Trump durchgesetzt. Eventuell wird das Vorhaben sogar noch vor Jahresende eingeführt. Beide Gesetzesvorlagen sehen eine Senkung der Unternehmenssteuersätze auf 20 % vor. Hinzu kommt ein Steuersatz von 14,5% für die Rückführung der in Form von liquiden Mitteln im Ausland geparkten Gewinne oder von 7,5 % für permanente reinvestierte Gewinne.

Alles das soll nicht nur dabei helfen, die Konjunktur anzukurbeln, sondern in zahlreichen Fällen dürfte auch die Steuerlast der Firmen fallen. Folglich verspricht man sich davon per Saldo steigende Unternehmensergebnisse. Gemäß Berechnungen der Deutschen Bank würden die aggregierten Gewinne der im S&P 500 Index vertretenen Gesellschaft im kommenden Jahr von 146 Dollar auf 163 Dollar steigen.

Kein Wunder, dass auch an der Börse die Akteure begünstigt von alledem auf weiteren Rückenwind für die Aktienkurse hoffen. Zum Wochenauftakt war an Wall Street die Kursfindung jedenfalls bereits ganz entscheidend von diesem Thema mitgeprägt.

Geht es nach den Analysten von Julius Bär, dann zählen kleine und mittelgroße Unternehmen zu den größten Profiteuren. Das hat damit zu tun, dass diese den größten Teil ihrer Umsätze lokal auf dem US-Markt erwirtschaften. Ähnliches gilt auch für Konsum- und Finanzaktien, die deswegen auch als Begünstigte gelten.

Ergänzend für den Hintergrund in diesem Zusammenhang: Nachdem die effektiv gezahlten Steuersätze in den vergangenen 15 Jahren kontinuierlich gesunken sind, beziffert die Deutsche Bank diese derzeit für die S&P 500 Index-Mitglieder noch auf durchschnittlich 27 % und für die im Nebenwerteindex Russell 2000 enthaltenen Firmen auf im Schnitt 32 %. Letztgenannte Zahl ist die Erklärung, warum der Mittelstand besonders profitieren soll.

Hinzu kommen als Begünstigte außerdem noch Firmen, die hohe Mengen an angehäuften Einnahmen im Ausland halten. Denn diese oft großkapitalisierten Technologieunternehmen, aber auch andere multinationale Firmen, die bereits über einen tiefen Steuersatz verfügen, werden laut Julius Bär ihre im Ausland parkierten Gewinnen zu vorteilhaften Konditionen zurückführen können.

Nach Einschätzung der Schweizer Privatbank sind diese Auswirkungen der Steuerreform erst zu einem kleinen Teil in den derzeitigen Aktiennotierungen eingepreist. Nachfolgend eine Liste mit Namen, die mit hohen effektiven Steuersätzen belastet sind und folglich künftig eine geringere Steuerlast zu tragen haben dürften. Anschließend darunter auch noch eine Übersicht zu jenen Unternehmen, die Julius Bär als Kapitalrückführungs-Kandidaten einstuft.

steuerliste

Die Liste mit den Kapitalrückführungs-Kandidaten sieht bei Julius Bär wie folgt aus

aktienliste

Quelle: Julius Bär
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