Wall-Street-Guru Bill Nygren kauft sich bei einem der größten Technologiekonzerne der Welt ein. Portfoliocheck!

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Kaum jemand kennt den Namen Bill Nygren. Er ist kein Mann der Öffentlichkeit. Doch als CEO der "Harris Associates" Investment-Gesellschaft verwaltet Nygren gleich drei milliardenschwere Fonds. Insgesamt managt der Investor Investorengelder in Höhe von 21,8 Mrd. USD! Heute schauen wir uns davon den größten, den Oakmark Fund, einmal genauer an.

Oakmark schlägt S&P 500 seit Jahren!

Die Vergleichsperformance zum S&P 500 gilt bei der Beurteilung von Fonds als das Maß aller Dinge. Nur den besten Fondsmanagern gelingt das Kunststück, eine langfristige Outperformance zum Index zu erreichen. Der Oakmark-Fond gehört zu den Wenigen. Seit Gründung im Jahr 1991 konnten sich Investoren über eine durchschnittliche Rendite von 12,71 % freuen. Im Vergleich zum S&P 500, der in der genannten Zeit "lediglich” auf 9,4 % kommt, ein klarer Sieg für Bill Nygren. Bildlicher gestaltet: Hätte man 10.000 USD im Jahre 1991 in den Oakmark Fond investiert, wären daraus heute 194.000 USD geworden.

Dabei sind die besten Tage des Investors scheinbar noch lange nicht vorüber. Allein im abgelaufenen Jahr 2016 konnte eine Rendite von 18,35 % erzielt werden. Entsprechend beliebt ist der Fond inzwischen bei Anlegern und Investoren. Seit 2011 vervierfachte sich das Anlagevolumen auf 14,8 Mrd. USD.

oakmark

Quelle: http://www.oakmark.com/Our-Funds/Overview/Oakmark.htm

Die 10 größten Positionen des Oakmark Fonds

Bill Nygren investiert im Oakmark Fond ausschließlich in amerikanische Unternehmen mit einer großen Marktkapitalisierung. Dabei verfolgt der Investor eine langfristige Anlagestrategie. Diese Merkmale sind sehr gut in seinem derzeitigen Portfolio zu erkennen. Betrachten wir somit die derzeit größten Positionen einmal genauer:

Es befinden sich derzeit 48 verschiedene Aktien im Portfolio. Dabei machen die 10 größten Positionen 1/3 des Marktwertes aus. Mit einem Portfolioanteil von 38% sticht der Finanz- sowie der Technologiesektor (21%) klar heraus. Wenig überraschend stehen mit der Banc of America, der Citigroup sowie der JP Morgan direkt 3 Schwergewichte aus der Finanzwelt ganz oben im Portfolio.

Der letzte große Zukauf erfolgte beim Technologieriesen Alphabet. Bill Nygren scheint ein Fan der Google-Muttergesellschaft zu sein. Er stockt seit über einem Jahr seine Anteile immer weiter auf. Zuletzt wurden Ende 2016 weitere Aktien im Wert von 100 Mio. USD gekauft. Doch Nygren ist längst nicht der Einzige, der in Alphabet eine gute Wette sieht. Mit Jim Simons und George Soros, um nur einige zu nennen, befinden sich bekannte Namen der Finanzbranche auf der Käuferseite des Technologiekonzerns.

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Quelle: http://www.oakmark.com/Our-Funds/Overview/Oakmark.htm

Nun möchten wir ihnen 5 Aktien dieses Depots genauer vorstellen:

Citigroup Inc.
Citigroup ist eine in New York ansässige Bank und gehört zu den "4 großen Amerikas". Der Finanzdienstleister wurde im Jahre 1998 durch die Fusion der Citicorp sowie des Versicherers Travelers Group gegründet. Die Citigroup gibt es bereits seit dem Jahr 1812 und zählt somit zu den ältesten Banken Amerikas. Dabei erstreckt sich das Produktportfolio vom Privatkundengeschäft und Kreditgeschäft bis hin zum Investmentbanking. Der Konzern ist mit einer Marktkapitalisierung von derzeit 176 Mrd. USD ein echtes Schwergewicht. Für das Geschäftsjahr 2015 konnte Citigroup einen Umsatz von 76,3 Mrd. USD aufweisen, ein leichten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr mit 77,2 Mrd. USD. Dagegen erwies sich das Ergebnis mit 17,1 Mrd. USD oder einem EPS von 5,35 USD je Aktie um 49% höher als im Vorjahr. Für das laufende Geschäftsjahr 2016 schätzen Analysten Umsätze in Höhe von 70,5 Mrd. USD sowie ein EPS von 4,71 USD je Aktie. Daraus würden sich Rückgänge von 8%, bzw. 14% ergeben. Im Jahre 2017 soll das Ergebnis mit 5,23 USD je Aktie jedoch wieder deutlich wachsen. Das 2017er KGV beträgt 11,5.

citigroup

Alphabet Inc.
Das gründergeführte Technologieunternehmen Alphabet mit Sitz im Silicon Valley ist weltweit führender Suchmaschinen- und Webservice-Anbieter. Neben dem sozialen Netzwerk Google+, dürfen die Kalifornier auch das Smartphone-Betriebssystem "Android” ihr Eigen nennen. Das schuldenfreie Unternehmen ist eine wahre Cashcow. Im Geschäftsjahr 2015 wurden Umsatzerlöse von 74,9 Mrd. USD erzielt, ein Wachstum von 14 % zum Vorjahr. Dabei konnte der Gewinn um 16% auf 16,3 Mrd. USD oder 23,11 USD je Aktie gesteigert werden. Auf Sicht der ersten neun Monate des Geschäftsjahr 2016 legte der Umsatz um 20% auf 64 Mrd. USD zu. Der Gewinn betrug 20,59 USD je Aktie, nach zuvor 15,95 USD. Für das Gesamtjahr wird ein EPS von 29,58 USD erwartet, gefolgt von 34,44 USD im Folgejahr. Für 2017 liegt das geschätzte KGV bei 23.

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American Int. Group
American International Group oder besser bekannt unter dem Kürzel AIG, ist ein weltweit agierender Versicherungskonzern. Das im Jahre 1919 gegründete Unternehmen mit Hauptsitz in New York ist mit seinen 66.000 Mitarbeitern eines der weltweit größten Versicherungsgeschäfte der Welt. AIG verkauft Schaden- und Unfallversicherungen, Lebensversicherungen sowie Pensionsdienstleistungen. Zudem sind sie im Firmen- und Institutionellengeschäft tätig. Die Marktkapitalisierung beträgt 80 Mrd. USD. Im vergangenen Geschäftsjahr 2015 konnte der Konzern 53,3 Mrd. USD in seinen Büchern vermelden. Dabei konnte ein Gewinn von 2,2 Mrd. USD erzielt werden, im Vergleich zu 7,5 Mrd. USD im Vorjahr ein deutlicher Rückgang. Je Aktie konnte somit 2,19 USD verdient werden. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahrs 2016 belief sich der Umsatz auf 26,1 Mrd. USD sowie das Ergebnis auf 2,2 Mrd. USD. Dies entspricht einem EPS von 1,92 USD je Aktie. Für das Gesamtjahr rechnen Analysten mit einem Umsatz von 52,1 Mrd. USD bei einem Ergebnis von 3,75 USD je Aktie. Daraus resultiert eine Gewinnsteigerung von 71%. Für das folgende Jahr wird der Gewinn schätzungsweise auf 5,43 USD je Aktie steigen. Ein 2017er KGV von 12,4.

aig
Intel
Der Hersteller von Halbleitern, Intel Corporation, ist ein echter Oldtimer der Tech-Szene. Das Unternehmen wurde 1968 im Silicon Valley gegründet. In der fast 50-jährgen Unternehmensgeschichte arbeitete man sich zum größten Halbleiter-Hersteller der Welt hoch. Bekannt ist Intel vor allem für die PC-Mikroprozessoren, zudem befinden sich mit Speicherchips, Schaltkreisen, Speicherplatten und Systemen noch viele weitere Angebote im Produktportfolio. Der einst gefeierte Star leidet jedoch seit Jahren an dem schrumpfenden PC-Markt. Daher setzt der Konzern immer mehr auf den Verkauf von Chips an Rechenzentren sowie Cloud-Computing. Zudem mischt der Konzern beim Megatrend "Internet of Things" mit. Dies schlägt sich auch zunehmend auf die Geschäftszahlen aus. So generierte man im Jahre 2015 Umsatzerlöse von 55,3 Mrd. USD im Vergleich zu 52,7 Mrd. USD im Jahre 2013. Beim Gewinn blieben 11,4 Mrd. USD hängen oder 2,33 USD je Aktie. Im dritten Quartal 2016 wurden 15,8 Mrd. USD Umsätze generiert, ein Anstieg von 9%. Beim Gewinn konnte man 3,9 Mrd. USD, bzw. 0,8 USD je Aktie, generieren und unterstreicht somit die positive Wende. Für das Gesamtjahr 2016 rechnen Analysten mit einem EPS von 2,67 USD. Bereits 2017 soll dieses auf 2,81 USD je Aktie anlaufen. Die daraus resultierende erwarteten KGV's für 2016 und 2017 betragen 13,7 bzw. 13.

intel

Visa
Mit dem Konkurrenten Mastercard bildet Visa Inc. die zwei weltweit marktführenden Kreditkartenorganisation. Dabei ermöglicht man dem Kunden eine digitale Bezahlung und Abwicklung. Dafür vergibt das Unternehmen Lizenzen an Banken für die Ausgabe ihrer Karten sowie für die Abrechnung von Vertragsunternehmen. Beim Produktportfolio kann Visa von Debitkarten sowie Prepaidkarten bis hin zu Kreditkarten alles vorweisen. Zudem verfügen die Kalifornier über eines der weltweit fortschrittlichsten Telekommunikations- und Computernetzwerke, das in der Lage ist, über 47.000 Transaktionen pro Sekunde ablaufen zu lassen. Der Konzern wurde 1970 im US Bundesstaat Kalifornien gegründet. Die Marktkapitalisierung beträgt stolze 174 Mrd. USD. Doch die hohe Bewertung scheint gerechtfertigt: Das Unternehmen wächst bei Umsatz wie Ertrag seit Jahren kontinuierlich. So konnte man die Umsatzerlöse alleine in der Zeitspanne vom Jahr 2008 bis 2015 von 5,7 Mrd. USD auf über 13 Mrd. USD steigern. Im Geschäftsjahr 2016 wurden bei einem Umsatz von 14,3 Mrd. USD ein Gewinn von knapp 6 Mrd. USD generiert. Je Aktie entspricht dies 2,84 USD. Damit weist der Konzern eine Netto-Marge von 46% aus und ist eines der profitabelsten Unternehmen der Welt. Bereits für das Geschäftsjahr 2017 schätzen Analysten den Umsatz auf 17,7 Mrd. USD , eine erneute Steigerung von 23%. Der Gewinn soll auf 3,29 USD je Aktie anwachsen. Das erwartete 2017er KGV beträgt somit 24,7.

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