Was das Säbelrasseln in Washington für Dich bedeutet
Kolumne von
Tim Schäfer
Die Börsen zittern. US-Präsident Donald Trump droht dem nordkoreanischen Diktator Kim Jong-un mit "Wut und Feuer", sollte dieser weiter die USA provozieren. Jeden Tag gießt Trump neues Öl ins Feuer. Er sagt sogar, die USA haben die Waffen "geladen und entsichert".
Das Säbelrasseln belastet die Börse. Anleger werden nervöser. Seit Tagen sind DAX, Dow Jones und andere Leitbörsen auf dem Rückmarsch. Der Goldpreis zieht an, das gelbe Edelmetall gilt bekanntlich als sicherer Hafen in geopolitisch instabilen Zeiten. Rüstungsfirmen springen an. Northrop Grumman, Lockheed Martin, Raytheon machen Freudensprünge. In meinem Depot befinden sich wohlgemerkt aus ethisch-moralischen Gründen keine Rüstungsaktien. Sie sind aber, das muss ich zugeben, schöne Buy-and-Hold-Papiere.
Ich kann in unsicheren Zeiten zu Ruhe und Gelassenheit motivieren. Warum? Langfristig steigt die Börse. Das Auf und Ab kann niemand perfekt timen. Anleger sind überlegen, wenn sie gelassen reagieren. Du kennst ja den Spruch "Hin und her macht Tasche leer". Der angstbasierte Ausstieg hat Nachteile: Kursgewinne müssen versteuert werden. Es fallen Transaktionskosten an. Und wann willst Du zurück an die Börse? Als der Irak-Krieg begann, stiegen die Kurse massiv. Das war immer so: Der Dow Jones stieg in allen Kriegen, in denen die USA in den vergangenen 70 Jahren aktiv beteiligt war. Natürlich muss man aufpassen. Du kannst daraus keine Gesetzmässigkeiten ableiten. Es gibt keine Garantie dafür. Und es bleibt zu hoffen, dass kein Krieg in Korea ausbricht.
Es gibt Studien, die zeigen, dass womöglich die Börse stärker ohne Kriege gestiegen wäre. Was also tun? Ich plädiere dazu, die Füsse still zu halten. Ich betreibe extremes "Buy and Hold". Ich kaufe Aktien und halte sie ewig durch. Ich verstehe, wenn Anleger Angst haben. Es geht schließlich um ihr hart verdientes Geld. Niemand möchte das verlieren. Aber Aktivität schadet langfristig. Hast Du gute Firmen im Depot, lass sie einfach ruhen. Hast Du einen ETF- oder Aktien-Sparpläne, mach einfach weiter.
Wenn ich Leserbriefe erhalte, wundere ich mich über die hohen Cashbestände. Leser sparen, was löblich ist. Aber sie haben zu viel auf der hohen Kante. Ich denke, kaum jemand braucht mehr als 5.000 bis 8.000 EUR für den Notfall. Wir haben Versicherungen. Wir haben andere Vorkehrungen getroffen, wenn einmal das Kind in den Brunnen fallen sollte. Ich meine damit, wenn der Kühlschrank plötzlich kaputt geht oder eine Reparatur am Auto oder Haus nötig ist.
Wenn jemand 100.0000 Euro auf einem Festgeldkonto schlummern hat, zeigt mir das: Hier ist jemand risikoscheu. Und diese Angst vor dem Risiko kostet natürlich viel Rendite auf lange Sicht. Das Geld ist besser langfristig an der Börse investiert. Schaut nur zurück, wie viel Rendite jemand aufgegeben hat - nur um die Angst unter Kontrolle zu bringen.
Besonders Ängstliche kaufen Gold. Sie glauben, mit dem gelben Edelmetall sicher zu sein. Dann gibt es welche, die übertreiben und drehen völlig durch: Sie kaufen massenweise Dosen, getrocknete Rinderstreifen, Kerzen und Streichhölzer, um sich vor einem Atomschlag zu schützen. Ich finde das albern. Wenn ein Atomkrieg ausbricht, ist es eh zu spät. Dann sind wir alle tot. Was nutzen dann die Goldmünzen, die im Garten in einem leeren Marmeladeglas vergraben sind?
Langfristig ist die Aktie das rentabelste Asset, das es gibt. Gerade in Krisenzeiten bietet es sich an, beherzt zuzugreifen. Von Warren Buffett gibt es den schönen Spruch: "Habe Angst, wenn andere gierig sind. Sei gierig, wenn andere Angst haben." Sollte also die Börse einen kräftigen Ruck nach unten machen, greifst Du zu.
Im übrigen kann es sein, dass Trump die Drohung nutzt, um von Skandalen in Washington abzulenken. Das ist meine Vermutung. So ist die Wohnung seines ehemaligen Wahlkampfmanagers Paul Manafort vom FBI durchsucht worden. Es besteht der Verdacht, dass Manafort dubiose Deals mit Russland machte. Nichts ist bis dato wohlgemerkt bewiesen beziehungsweise bekannt. Am gleichen Tag, als die Razzia publik wurde, hielt Trump jedenfalls seine Wutrede gegen Kim Jong-un. Es kann Zufall sein. Es kann aber auch Taktik sein, um von innenpolitischen Problemen abzulenken.
Wenn die Börsenkurse einknicken, bin ich noch mehr motiviert, zu sparen und zu investieren. Ich überlege, wo ich sparen kann. Ich wundere mich oft über mein Umfeld. Wenn Leute neue Autos oder große Häuser kaufen. Oder wenn ein Paar 25.000 USD für eine Hochzeit ausgibt. Gut, das muss jeder selbst wissen. Die einen werden sagen: "Du hast hart gearbeitet und gespart. Du kannst den Neuwagen kaufen." Andere wiederum sagen: "Was sind die Opportunitätskosten, wenn ich jetzt das neue Auto kaufe?"
Wir Menschen haben die Wahl. Muss ich in einem neuen Auto sitzen oder soll ich nicht besser ein Gebrauchtes fahren? Soll ich nicht weniger für die Hochzeit ausgeben, um lieber das Geld für die Anzahlung einer Immobilie zu nutzen? Das musst Du mit Deiner Partnerin/Partner besprechen. Wichtig ist, dass Ihr beide solche Entscheidungen mit offenen Augen trefft. Ratsam ist hierbei zu beachten: Ignoriert, was andere darüber denken mögen. Es geht um Euer Leben. Und nicht um die Gedanken von anderen Menschen.
Mache das, was DU magst. (Und nicht andere.)
Ich habe auf vieles verzichtet. Ich hatte zahlreiche Nebenjobs. Heute kassiere ich den süßen Zinseszins. Dafür stand ich jahrelang am Grill bei McDonalds und drehte Frikadellen. Ich wundere mich, wie andere das machen. Ich sehe deren Luxus. Und frage mich, wie die jemals die Rente finanzieren wollen.
Wenn Du nicht den Zinseszins effektiv nutzt, wird die finanzielle Freiheit wohl für immer ein Traum bleiben. Der Schneeball ist wichtig. Ohne ihn wird es hart. Natürlich geht es nicht darum, an allen Enden und Ecken zu sparen. Das Leben soll Spass machen. Das ist das allerwichtigste. Gesundheit und Zufriedenheit. Mein Rat: Finde eine Balance. Genieße das Leben heute - jawohl. So kannst Du auch in Zukunft das Leben in seinen vollen Zügen genießen. Besonders wenn Du freie Zeit hast.
Die finanzielle Freiheit ist eigentlich gar nicht so schwer zu erreichen. Es wird behauptet, dass 300.000 Euro Finanzvermögen schon der halbe Weg sind. Wenn Du in einem Bullenmarkt bist, brauchst Du vielleicht noch 7 oder 10 Jahre, dann kann die 500.000 oder gar 1-Million-Marke geknackt werden. Du solltest auf dem Weg dorthin natürlich weiter sparen. Du nutzt also nicht nur den Zinseszins, sondern fügst Ersparnisse hinzu. So kommt der Stein so richtig ins Rollen. Wenn schon, denn schon.
Viele Grüße
Ihr Tim Schäfer
PS: Das aktien Magazin ist die Pflicht-Lektüre für alle Börsianer, die langfristig in Qualitätsaktien investieren wollen.
Tim Schäfer
Die Börsen zittern. US-Präsident Donald Trump droht dem nordkoreanischen Diktator Kim Jong-un mit "Wut und Feuer", sollte dieser weiter die USA provozieren. Jeden Tag gießt Trump neues Öl ins Feuer. Er sagt sogar, die USA haben die Waffen "geladen und entsichert".
Das Säbelrasseln belastet die Börse. Anleger werden nervöser. Seit Tagen sind DAX, Dow Jones und andere Leitbörsen auf dem Rückmarsch. Der Goldpreis zieht an, das gelbe Edelmetall gilt bekanntlich als sicherer Hafen in geopolitisch instabilen Zeiten. Rüstungsfirmen springen an. Northrop Grumman, Lockheed Martin, Raytheon machen Freudensprünge. In meinem Depot befinden sich wohlgemerkt aus ethisch-moralischen Gründen keine Rüstungsaktien. Sie sind aber, das muss ich zugeben, schöne Buy-and-Hold-Papiere.
Ich kann in unsicheren Zeiten zu Ruhe und Gelassenheit motivieren. Warum? Langfristig steigt die Börse. Das Auf und Ab kann niemand perfekt timen. Anleger sind überlegen, wenn sie gelassen reagieren. Du kennst ja den Spruch "Hin und her macht Tasche leer". Der angstbasierte Ausstieg hat Nachteile: Kursgewinne müssen versteuert werden. Es fallen Transaktionskosten an. Und wann willst Du zurück an die Börse? Als der Irak-Krieg begann, stiegen die Kurse massiv. Das war immer so: Der Dow Jones stieg in allen Kriegen, in denen die USA in den vergangenen 70 Jahren aktiv beteiligt war. Natürlich muss man aufpassen. Du kannst daraus keine Gesetzmässigkeiten ableiten. Es gibt keine Garantie dafür. Und es bleibt zu hoffen, dass kein Krieg in Korea ausbricht.
Es gibt Studien, die zeigen, dass womöglich die Börse stärker ohne Kriege gestiegen wäre. Was also tun? Ich plädiere dazu, die Füsse still zu halten. Ich betreibe extremes "Buy and Hold". Ich kaufe Aktien und halte sie ewig durch. Ich verstehe, wenn Anleger Angst haben. Es geht schließlich um ihr hart verdientes Geld. Niemand möchte das verlieren. Aber Aktivität schadet langfristig. Hast Du gute Firmen im Depot, lass sie einfach ruhen. Hast Du einen ETF- oder Aktien-Sparpläne, mach einfach weiter.
Wenn ich Leserbriefe erhalte, wundere ich mich über die hohen Cashbestände. Leser sparen, was löblich ist. Aber sie haben zu viel auf der hohen Kante. Ich denke, kaum jemand braucht mehr als 5.000 bis 8.000 EUR für den Notfall. Wir haben Versicherungen. Wir haben andere Vorkehrungen getroffen, wenn einmal das Kind in den Brunnen fallen sollte. Ich meine damit, wenn der Kühlschrank plötzlich kaputt geht oder eine Reparatur am Auto oder Haus nötig ist.
Wenn jemand 100.0000 Euro auf einem Festgeldkonto schlummern hat, zeigt mir das: Hier ist jemand risikoscheu. Und diese Angst vor dem Risiko kostet natürlich viel Rendite auf lange Sicht. Das Geld ist besser langfristig an der Börse investiert. Schaut nur zurück, wie viel Rendite jemand aufgegeben hat - nur um die Angst unter Kontrolle zu bringen.
Besonders Ängstliche kaufen Gold. Sie glauben, mit dem gelben Edelmetall sicher zu sein. Dann gibt es welche, die übertreiben und drehen völlig durch: Sie kaufen massenweise Dosen, getrocknete Rinderstreifen, Kerzen und Streichhölzer, um sich vor einem Atomschlag zu schützen. Ich finde das albern. Wenn ein Atomkrieg ausbricht, ist es eh zu spät. Dann sind wir alle tot. Was nutzen dann die Goldmünzen, die im Garten in einem leeren Marmeladeglas vergraben sind?
Langfristig ist die Aktie das rentabelste Asset, das es gibt. Gerade in Krisenzeiten bietet es sich an, beherzt zuzugreifen. Von Warren Buffett gibt es den schönen Spruch: "Habe Angst, wenn andere gierig sind. Sei gierig, wenn andere Angst haben." Sollte also die Börse einen kräftigen Ruck nach unten machen, greifst Du zu.
Im übrigen kann es sein, dass Trump die Drohung nutzt, um von Skandalen in Washington abzulenken. Das ist meine Vermutung. So ist die Wohnung seines ehemaligen Wahlkampfmanagers Paul Manafort vom FBI durchsucht worden. Es besteht der Verdacht, dass Manafort dubiose Deals mit Russland machte. Nichts ist bis dato wohlgemerkt bewiesen beziehungsweise bekannt. Am gleichen Tag, als die Razzia publik wurde, hielt Trump jedenfalls seine Wutrede gegen Kim Jong-un. Es kann Zufall sein. Es kann aber auch Taktik sein, um von innenpolitischen Problemen abzulenken.
Wenn die Börsenkurse einknicken, bin ich noch mehr motiviert, zu sparen und zu investieren. Ich überlege, wo ich sparen kann. Ich wundere mich oft über mein Umfeld. Wenn Leute neue Autos oder große Häuser kaufen. Oder wenn ein Paar 25.000 USD für eine Hochzeit ausgibt. Gut, das muss jeder selbst wissen. Die einen werden sagen: "Du hast hart gearbeitet und gespart. Du kannst den Neuwagen kaufen." Andere wiederum sagen: "Was sind die Opportunitätskosten, wenn ich jetzt das neue Auto kaufe?"
Wir Menschen haben die Wahl. Muss ich in einem neuen Auto sitzen oder soll ich nicht besser ein Gebrauchtes fahren? Soll ich nicht weniger für die Hochzeit ausgeben, um lieber das Geld für die Anzahlung einer Immobilie zu nutzen? Das musst Du mit Deiner Partnerin/Partner besprechen. Wichtig ist, dass Ihr beide solche Entscheidungen mit offenen Augen trefft. Ratsam ist hierbei zu beachten: Ignoriert, was andere darüber denken mögen. Es geht um Euer Leben. Und nicht um die Gedanken von anderen Menschen.
Mache das, was DU magst. (Und nicht andere.)
Ich habe auf vieles verzichtet. Ich hatte zahlreiche Nebenjobs. Heute kassiere ich den süßen Zinseszins. Dafür stand ich jahrelang am Grill bei McDonalds und drehte Frikadellen. Ich wundere mich, wie andere das machen. Ich sehe deren Luxus. Und frage mich, wie die jemals die Rente finanzieren wollen.
Wenn Du nicht den Zinseszins effektiv nutzt, wird die finanzielle Freiheit wohl für immer ein Traum bleiben. Der Schneeball ist wichtig. Ohne ihn wird es hart. Natürlich geht es nicht darum, an allen Enden und Ecken zu sparen. Das Leben soll Spass machen. Das ist das allerwichtigste. Gesundheit und Zufriedenheit. Mein Rat: Finde eine Balance. Genieße das Leben heute - jawohl. So kannst Du auch in Zukunft das Leben in seinen vollen Zügen genießen. Besonders wenn Du freie Zeit hast.
Die finanzielle Freiheit ist eigentlich gar nicht so schwer zu erreichen. Es wird behauptet, dass 300.000 Euro Finanzvermögen schon der halbe Weg sind. Wenn Du in einem Bullenmarkt bist, brauchst Du vielleicht noch 7 oder 10 Jahre, dann kann die 500.000 oder gar 1-Million-Marke geknackt werden. Du solltest auf dem Weg dorthin natürlich weiter sparen. Du nutzt also nicht nur den Zinseszins, sondern fügst Ersparnisse hinzu. So kommt der Stein so richtig ins Rollen. Wenn schon, denn schon.
Viele Grüße
Ihr Tim Schäfer
PS: Das aktien Magazin ist die Pflicht-Lektüre für alle Börsianer, die langfristig in Qualitätsaktien investieren wollen.