Wertvolles Kaufsignal: Gold- und Silber-Aktien jetzt sogar mit relativer Stärke zum Information Technology Index, dem bisher stärksten Sektor der Welt

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Gold und Silber präsentieren sich in starker Verfassung. Gold- und Silber-Aktien laufen sogar noch besser. Das bestätigt der Philadelphia Gold & Silver Index. Dieser hängt neuerdings sogar den S&P Global 1200 Information Technology Index ab – laut Alfons Cortés von der Finanzboutique Unifinanz bisher immerhin der stärkste Sektor weltweit.

Der Edelmetallsektor entwickelt sich weiterhin sehr positiv. Der Goldpreis ist alleine im Juli um 10,9 % gestiegen und beendete den Vormonat bei 1.973,00 USD pro Feinunze. Inzwischen ist bekanntlich erstmals sogar die Marke von 2.000 USD geknackt.

Noch besser entwickelte sich zuletzt der Preis für Silber. Er stieg im abgelaufenen Monat immerhin um 37 % und lag am Monatsende bei 24,0 USD pro Feinunze, wie die auf die Beratung von Edelmetallinvestments spezialisierte Investmentboutique Stabilitas GmbH in einer aktuellen Publikation vorrechnet. "Insgesamt befindet sich der Edelmetallsektor in einem stabilen Aufwärtstrend. Wir beobachten auch ein zunehmendes Interesse der Privatanleger, auf diesen Trend aufzuspringen. Die starke Nachfrage bei Silber spiegelt zudem ein größeres Vertrauen in eine allmähliche Erholung der Weltwirtschaft wider", beobachtet Martin Siegel, Edelmetallexperte und Geschäftsführer der Stabilitas GmbH.

Von diesem stabilen Aufwärtstrend profitieren auch die Aktien der Minengesellschaften. "Sie reagieren üblicherweise mit einem Hebel auf die Edelmetallpreise, sodass sie sich zuletzt deutlich stärker entwickeln konnten. Dies bestätigt auch, dass sich der gesamte Edelmetallsektor in einem gesunden Aufwärtstrend befindet.", sagt Siegel.

Gold mit primärem Aufwärtstrend

Aus einem etwas anderen Blickwinkel heraus betrachtet Alfons Cortés die bestehenden Aufwärtstrends bei den beiden Edelmetallen Gold sowie Silber und kommt dabei aber zu ähnlichen Schlüssen. In seiner aktuellen Monatspublikation stellt der Senior Partner bei der in Liechtenstein ansässigen Finanzboutique Unifinanz zunächst erst einmal grundsätzlich fest, dass gute Trends aus eigener Kraft laufen. Nachteilige Nachrichten vermögen sie kaum zu beeinträchtigen.

Diese Unempfindlichkeit gegenüber exogenen Ereignissen und das hohe Momentum überzeugen immer mehr Marktteilnehmende vom noch vorhandenen Trendpotential. Eines Tages scheitern sie – an sich selbst, an ihrem außerordentlichen Erfolg. Die Geschichte zeigt, dass "eines Tages" meistens viel weiter weg liegt als man sich vorstellt, so Cortés.

Wie hat sich wohl die Meinung in die Köpfe mancher Börsianer eingeschlichen, bestimmte Aktien seien in den Portfolios untervertreten, fragt sich der Vermögensverwalter? Er habe immer geglaubt – und dieser Glaube lebe in ihm weiter – dass es für jede verkaufte Aktie auch einen Käufer gebe. Manche Käufer mögen unter Umständen die Emittenten sein, aber das mache wohl nur einen kleinen Teil zum Beispiel der 138 S&P 500 Aktien aus, die in den vergangenen 12 Monaten zwischen 20 % und 74 % verloren haben.

Wer "untervertreten" zum Kriterium für den Kauf von Aktien mache, werde jetzt einen großen Bogen um den Philadelphia Gold & Silver Index XAU machen. Doch Cortés gehört selbst nicht zu dieser Gruppe. Denn er findet Momentum toll und traut dem Philadelphia Gold & Silver Index folglich noch einiges an Potential zu. Genau wie dem NYSE Arca Gold Bugs Index auch, der nur Aktien beinhaltet, die ihre Goldproduktion nicht auf Termin verkaufen.

Gold befindet sich laut Cortés seit einem Jahr in einem primären Aufwärtstrend. Darüber habe er erstmals im Juli 2019 geschrieben. Im Januar 2020 habe er nachgedoppelt und dabei in 4 Grafiken illustriert, warum die ganze Entwicklung von August 2018 bis Mai 2019 eine "bilderbuchreife Aufbauphase für einen Bullenmarkt in Gold" sei.

Silber typischerweise mit mehr Momentum als Gold

Silber habe etwas länger gebraucht bis sein primärer Aufwärtstrend im Juli dieses Jahres startete. Von Juli 2016 bis Juni 2020 habe der Handel hier in einem klar definierten Seitwärtstrend stattgefunden. Die folgende Grafik zeige den Silberpreis von Juni 2003 bis zum 4. August 2020. Man sehe den Aufwärtstrend bis April 2011, der in einer Blase im 20- und 40-Monate-Bollinger-Band als typischer "Brennpunkt" sein Ende gefunden habe. Es folge ein Abwärtstrend bis Januar 2016 und danach bis Juni 2020 ein Seitwärtstrend innerhalb des 40-Monate-Bollinger-Bandes. Die durchgezogene Linie stelle den Goldpreis relativ zum Silberpreis dar.

Silbertrends laufen mit einer Zeitverzögerung hinter Gold her, so Cortés, bauen dann in der Regel aber höheres Momentum in beide Richtungen auf. Das sei neuestens auch in diesem Jahr zu beobachten gewesen. Der große Rückstand zu Gold im April 2020 (gelber Markierung) sei in 3 Monaten aufgeholt worden.

Noch größeres Momentum als Gold und Silber wiesen Gold- und Silberminenaktien auf. Der oben abgebildete Chart sei in der Folge durch den Philadelphia Gold & Silver XAU Index ergänzt worden, der in einer gestrichelten Linie dargestellt ist. Das höhere Momentum in beide Richtungen im Vergleich zu Gold als auch zu Silber sei hier unschwer zu erkennen.

Zum Schluss zeige Cortés noch den XAU in seiner relativen Entwicklung zum S&P Global 1200 Information Technology Index seit 2005. Das untere Fenster zeigt die dabei Veränderungsrate des XAU relativ zum S&P Global 1200 Information Technology Index von Monat zu Monat in der gestrichelten Linie und den 50-Monate-Durchschnitt in der durchgezogenen Linie.

Diesen Monat habe der Philadelphia Gold & Silver Index zum ersten Mal seit 2011 relative Stärke zum stärksten Sektor der Welt, dem S&P Global 1200 Information Technology Index, aufgebaut. Da ist jeder Kommentar ein Wort zu viel, so Cortés, was so viel heißt, dass ein weiterer XAU-Anstieg für ihn eine ausgemachte Sache ist.

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