Zalando-Aktie: Eine Erfolgsstory wie Amazon?

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Rekordwerte bei den Nutzerzahlen, steigende Umsatzerlöse und höhere Margen - Der Online-Händler Zalando sorgte zuletzt mit starken Q2-Zahlen und einer Anhebung der Jahresprognose für Furore. Warum der deutsche eCommerce-Gigant eine ähnliche Erfolgsstory werden könnte wie der US-Branchenprimus Amazon, lesen Sie hier!

Zalando überrascht mit starken Q2-Zahlen und Rekordwerten bei den Kundenzahlen!
Überraschend starke Geschäftszahlen für das zweite Quartal präsentierte Mitte Juli der Mode-Versandhändler Zalando. Mit einem Umsatzplus von satten 25,0% auf 916,4 Mio. Euro markierte man einen neuen Rekordwert. Auch operativ lieferte Zalando eine überzeugende Performance ab und konnte das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 30,2 auf 80,9 Mio. Euro mehr als verdoppeln. In punkto Profitabilität zeigte man mit einer EBIT-Marge von 8,8% gegenüber dem Vorjahreswert von 4,1% ebenfalls eine deutliche Verbesserung.

Jahresprognose nach oben revidiert - Profitabilität soll höher als erwartet ausfallen!
Im Anschluss an das besser als erwartete Q2-Ergebnis stellte der eCommerce-Konzern für das Gesamtjahr eine deutliche Verbesserung der Profitabilität in Aussicht. So peilt man für 2016 nunmehr eine bereinigte EBIT-Marge von 4,0 bis 5,5% an, nachdem man hier zuvor lediglich einen Wert von 3,0 bis 4,5% in Aussicht gestellt hatte. Neben dem starken Anstieg bei den Kundenzahlen ist die deutliche Anhebung der Margenprognose vor allem dem eisernen Sparkurs von Zalando zu verdanken, Damit gelang es, hohe Investitionen in den Ausbau des konzerneigenen Logistiknetzewrks und die Erweiterung der Verkaufs-Plattform überzukompensieren und gleichzeitig die Weichen auf Wachstum zu stellen. .

Erfolgsstory Zalando - Amazon stand Pate
Das Zahlenwerk und der deutlich über den Erwartungen liegende Ausblick beweist, dass Zalando mit seinem Gesamtkonzept, dass den kontinuierlichen Ausbau seiner Produktplattform durch attraktive neue Angebote bekannter Designer und Marken vorsieht, den Nerv der Zeit getroffen hat. Entsprechend dynamisch entwickelten sich die Kundenzahlen, wobei man zum Ende des zweiten Quartals mit 18,8 Millionen aktiven Nutzern einen neuen Rekordwert zu verzeichnen hatte. Dank neuer attraktiver Angebote bekannter Marken konnte auch die Zahl der durchschnittlichen Bestellungen pro registriertem Nutzer auf 3,3 Orders pro Jahr gesteigert werden, was ebenfalls einem Rekordwert entspricht. Das sich Zalando nach beträchtlichen Startschwierigkeiten im Anschluss an den Börsengang Ende Oktober 2014 zu einer Erfolgsstory im eCommercehandel entwickelt hat, ist indirekt auch dem großen US-Vorbild Amazon zu verdanken. Denn Zalando adaptiert mit dem konsequenten Ausbau seines Produktangebots in Verbindung mit eiserner Kostendisziplin die Strategie seines übermächtigen US-Vorbilds. Denn mit dieser Vorgehensweise gelang es Amazon, die Vorherrschaft im weltweiten Online-Handel an sich zu reißen.

Ausbau des Geschäfts mit Eigenmarken sorgt für Schwung!
Übernommen hat Zalando auch das von Jeff Bezos geprägte Credo "Deine Marge ist meine Chance". Denn mittlerweile bietet Zalando nicht nur Artikel bekannter Designermarken über seine Online-Plattform an, sondern mischt selbst mit zahlreichen Eigenmarken im Multimilliarden-Markt für Mode und Schuhe mit. Neben der gleichnamigen Marke Zalando ist man mittlerweile mit Labels wie Zign, mint&berry (Damenbekleidung), Pier One (Damenstiefel), Stups (Kinderstiefel), TwinTip (Winterbekleidung) und der Teenie-Marke "Your Turn" ist man mittlerweile eine feste Größe im eigenen Online-Shopping-Portal. Der Umsatzanteil der Eigenmarken fällt jedoch mit knapp 10 bis 20% vergleichsweise gering aus. Dem will Zalando mit einem Ausbau seiner Vertriebsaktivitäten entgegenwirken. Denn neuerdings sind Fashion und Schuhartikel von Zalando auch in den Web-Shops der Konkurrenz wie beispielsweise Asos oder Tmall gelistet, wobei man entsprechende Artikel auch bei Amazon erwerben kann. Damit soll der Anteil der Eigenmarken am Gesamtumsatz mittelfristig auf 20 bis 25 Prozent angehoben werden.

Steigender Eigenmarken-Umsatz - Höhere Margen!
Die Strategie, verstärkt auf Eigenmarken beim Produktvertrieb zu setzen, macht sich langfristig für Zalando bezahlt. Die hohen Kosten für Design und Produktion stylischer Schuhe und Mode für alle Altersklassen werden durch Vorteile durch den Direktvertrieb mehr als kompensiert. Denn mit selbst produzierten Marken lassen sich Zwischenstationen wie der Großhandel elegant umgehen, wodurch die Gewinnmargen aus der eigenen Kollektion deutlich über denen bekannter Zweitmarken, die über das Online-Netzwerk von Zalando vertrieben werden, liegen. Entsprechend sollte sich auch das Margenprofil von Zalando weiter verbessern. Da man die Vertriebsoffensive im Eigenmarken-Segment zuletzt weiter forciert hat, könnte Zalando bereits im Verlauf dieses Jahres positiv überraschen. Dieser Einschätzung sind unter anderem die Experten von Warburg Research, welche das Ziel einer bereinigten EBIT-Marge von 4,0 bis 5,5% bei Zalando als konservativ einstufen.

Dynamischere Gewinnentwicklung erwartet - Fundamental hohe Bewertung gerechtfertigt
Die Aussicht auf steigende Margen in Verbindung mit einem dynamischen Kundenwachstum sollte Zalando in den kommenden Jahren höhere Gewinne bescheren. So liegen die Analystenschätzungen für 2016 bei einem EPS-Anstieg von 48 auf 53 Cent je Aktie. In 2017 liegen die Konsenserwartungen bei einem Gewinn von 78 Cent je Aktie, während für 2018 bereits ein Gewinn von 0,97 Euro je Aktie erwartet wird. Damit ist die Aktie von Zalando aus fundamentaler Sicht mit einem KGV 18(e) von 37 zwar alles andere als günstig. Sollte es Zalando jedoch gelingen, sein Margenprofil weiter zu verbessern und den Kunden-Traffic weiter zu steigern, wäre die Bewertung für einen eCommerce-Anbieter durchaus angemessen. Denn vergleichbare Unternehmen aus anderen Online-Handelssegmenten wie die Tierbedarfskette Zooplus (KGV 18(e): 31) oder Branchenprimus Amazon (KGV 18(e): 43,3) weisen ähnlich hohe Bewertungsmultiple auf. Legt man das für Wachstumsunternehmen passendere Kurs-Umsatz-Verhltnis (KUV) zu Grunde, hat Zalando mit einem Multiple von 2,4 auf Basis der Schätzungen für 2016 noch Luft nach oben.

Fazit: Der Kursverlauf im Anschluss an die Prognoseerhöhung zeigt, dass die Marktteilnehmer von einer dynamischen Umsatz- und Ergebnisentwicklung in den kommenden Jahren ausgehen. In diesem Zusammenhang interessant ist eine heute von den Experten des australischen Analystenhauses Macquarie veröffentlichte Ersteinschätzung zu Zalando. Hier wurde die Aktie mit "Buy" und einem Kursziel von 50 Euro eingestuft. Wir schließen uns dieser Einschätzung an!

Zalando SE
DE000ZAL1111 ZAL111
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