Zwei der spannendsten "Digital Plattform" Aktien

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Dass sich die Unternehmenswelt durch die Digitalisierung drastisch verändert, ist allseits bekannt. Nicht mehr die von der Industrialisierung hervorgebrachten produzierenden Unternehmen, sondern jene, die lediglich Plattformen bereitstellen, erobern die Welt im Flug. Der auf Businesskonferenzen und in Transformationslektüre am meisten genannte Satz ist genauso abgenutzt, wie dennoch zutreffend: Die größte Hotelkette der Welt besitzt kein einziges Hotel (Airbnb), der größte Chauffeur-Service der Welt kein einziges partizipierendes Auto (Uber) und die größte Handelskette der Welt kein einziges Kaufhaus (Amazon). Auch in Deutschland nehmen Plattformkonzepte die Überhand. Mit Flixbus (lediglich ein einziger eigener Bus für die Zulassung als Busunternehmen im Headquarter in Berlin) oder auch Movinga (Umzugsplattform in Zusammenarbeit mit selbstständigen Speditionen) versuchen Entrépreneure auch hierzulande, den Umschwung auf die neue Plattformwirtschaft nicht zu verpassen. Ob B2C oder B2B- Plattformkonzepte skalieren schneller und einfacher als Produktions-Konzepte. In diesem Artikel stelle ich Ihnen 2 Unternehmen vor, die sich diesen Trend zunutze machen:

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(Tipp: Max Braunleder nutzt die TraderFox Börsensoftware, um die trendstabilsten Aktien zu identifizieren)
  1. Mercadolibre
Das in Buenos Aires, Argentinien ansässige Unternehmen Mercadolibre ist eines der aufstrebenden E-Commerce-Plattform-Unternehmen Südamerikas und vielleicht der ganzen Welt. Ganz nach dem großen Vorbild ebay, mit dem das Unternehmen seit 2001 kooperiert, konzentriert sich Mercadolibre auf den Betrieb von Auktionsportalen oder Kleinanzeigenportalen. Insgesamt betrachtet wird jedoch deutlich, dass das Geschäftsmodell aufgrund seiner Vielfalt eher einen Mix aus eBay, eBay Kleinanzeigen, PayPal und Amazon darstellt. Neben dem Auktions- und Kleinanzeigenportal MercadoLibre gehören zu dem Unternehmen u. A. die Micropayment-Plattform MercadoPago und ähnliche Portale wie DeRemate und DeReto. Vor allem die Wachstumsstrategie erinnert stark an Amazons Aggressivität. Auf Kosten der Marge begann das Unternehmen im letzten Jahr mit dem kostenlosen Versand der eigenen Waren und einer Erhöhung der Ausgaben, um immer mehr Kunden dazuzugewinnen. Dies machte sich nicht nur in starken Umsätzen, sondern auch einer signifikanten Zunahme der MAUs (Monthly Active Users) bemerkbar. Aktuell besteht der Kundenstamm des Unternehmens aus mehr als 200 Millionen registrierten Nutzern, die im vergangenen Jahr mehr als 1,398 Mrd. USD Umsatz generierten, was einem Umsatzwachstum im Vergleich zu 2016 über mehr als 65 Prozent entspricht. Schon bis 2020 sollen mehr als 3,4 Mrd. USD umgesetzt und das EPS auf 7,64 gesteigert werden. In Anbetracht dessen, dass E-Commerce im lateinamerikanischen Heimatmarkt der westlichen Welt noch deutlich hinterherhinkt (erwarteter B2C E-Commerce Umsatz in Europa für 2018 laut Statistik rund 535 Milliarden USD, in Lateinamerika 32 Mrd. USD), könnte das Wachstum in den nächsten Jahren sogar noch stärker anziehen. Dass auch das bisherige Wachstum nicht günstig ist, zeigte jedoch der stark gesunkene Gewinn je Aktie, der unter einem Anstieg der Betriebsaufwendungen in 2017 (um 173 Prozent) litt. Dass dieser aggressive Kurs auf Kosten des Gewinns dennoch zu einer sehr positiven Entwicklung führen kann, zeigte das US-Vorbild Amazon, bei dem es lange Zeit nicht anders aussah. Sollte Mercadolibre die Kosten also in Zukunft nicht außer Kontrolle geraten lassen, steht einer weiteren tollen Entwicklung kaum noch etwas im Wege.

Mercadolibre

  1. MuleSoft
MuleSoft ist aktuell vermutlich einer der am stärksten aufstrebenden B2B Plattformanbieter der USA. Das in San Francisco beheimatete Unternehmen entwickelt Applikationsnetzwerke, die es seinen Kunden erlauben, Geschäftsprozesse zu integrieren und zu optimieren. Mit Hilfe von Realtime Daten können Unternehmen dank MuleSoft schnell auf Kundenverhalten und Kundenbedürfnisse reagieren oder ihre Planungs- und Strategieprozesse verbessern. Die amerikanische Fast Food Kette Buffalo Wild Wings nutzt MuleSoft beispielsweise dafür, den realtime-Bierkonsum seiner Kunden nachzuverfolgen, um dadurch die Liefer- und Distributionsketten zu optimieren. Dass Verbinden von Anwendungen, Geräten und Daten mit Hilfe von APIs (Anwendungsprogrammierschnittstellen für die Verbindung von Software mit anderen Programmen) erfolgt über die MuleSofts "Anypoint Platform" auf lokalen Servern oder über eine Cloud-Anbindung. Über diese Plattform können Unternehmen dann auf über 120 weitere Software-as-a-Service Anwendungen des Unternehmens zugreifen und sich ein optimales Softwarepaket hinsichtlich ihrer Bedürfnisse bauen. Der Erfolg gibt MuleSoft definitiv Recht. Neben Salesforce, Unicef, DHL, Toyota, eBay, MasterCard, Verizon, Unilever, Tesla oder Cisco zählt das Unternehmen zahlreiche weitere, namenhafte Kunden, die auf seine Produkte vertrauen. Dass diese Kunden nicht nur große Referenzen, sondern auch große Einkünfte bedeuten, konnte in 2017 erneut eindrucksvoll bewiesen werden. Die Umsätze legten im letzten Quartal des Jahres um mehr als 60 Prozent auf 88,7 Millionen USD zu. Dies führte zu 2017er-Gesamtumsätzen über knapp unter 300 Millionen USD. Das Unternehmen verkündete als Umsatzziel für 2021 sogar mehr als eine Milliarde USD! 2018 sollen sie zwischen 405 und 415 Millionen USD liegen. Diese Wachstumsperspektive befeuerte zuletzt auch die Aktie weiterhin stark, und könnte den langfristigen Aufwärtstrend eingeleitet haben.

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