Portfolioanalyse: Das 100 Mrd. USD Luxusproblem von Warren Buffett - Analyse der Top 10 Portfoliowerte !
Investoren-Legende Warren Buffett hat ein ernsthaftes Problem! Zugegeben, es gehört eher zu der Kategorie Luxusprobleme, trotzdem darf man es nicht unterschätzen. Der Wall-Street Guru sitzt mit seiner Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway derzeit auf Bargeldbeständen von 100 Mrd. USD. Es ist Geld, dass nicht arbeitet und somit auch keine Erträge bringt! Auch Buffett ist dieses Problem seit längerem bewusst. Als Folge dessen dürfte Buffett in den nächsten Monaten und Jahren mit weiteren Übernahmen und Milliardeninvestitionen für Schlagzeilen sorgen. Nach 8 Jahren Bullenmarkt ist es jedoch für den Altmeister schlichtweg schwerer geworden, lukrative Investments zu finden. Bereits nächste Woche werden wir einen neuen Einblick in Warren Buffetts Portfolios erhaschen. Denn am 14. August läuft die Frist der meldepflichtigen 13F Files ab. Dann müssen alle amerikanischen Portfoliomanager mit einem AUM von über 100 Mio. USD jegliche Transaktionen des zweiten Quartals 2017 der Öffentlichkeit offen legen. Wir dürfen gespannt sein! Bis es jedoch so weit ist, betrachten wir noch einmal das aktuelle Depot des Value-Investors sowie seine Top-Positionen:
Buffetts Portfolio wächst auf 160 Mrd. USD!
Das Wissen über Buffetts größte Beteiligungen gehören schon fast zur Pflichtlektüre eines jeden Investoren. Das Portfolio von Berkshire Hathaway setzt sich derzeit aus 46 verschiedene Investitionen zusammen, wobei die 10 größten Positionen ganze 81% des Gesamtportfolios ausmachen. Dabei machen die 325 Mio. Aktien des Lebensmittelkonzerns Kraft Heinz mit einem Anteil von 17,2% die mit Abstand größte Position aus.
Die einzelnen Beteiligungen von Buffett haben sich dabei seit Jahresanfang äußerst unterschiedlich entwickelt. Mit dem Telekommunikationsriesen Charter Communications (+ 39%), dem Innovations-Pionier Apple (+ 34%) sowie dem Finanzinstitut Moody’s (+ 33%) befinden sich gleich drei Topperformer unter den Top 10. Als größtes Problemfeld stellt sich dagegen das IT-Urgestein IBM (- 15 %) heraus. Die Amerikaner befinden sich derzeit in einer Unternehmensumstrukturierung zum Cloud- und AI-Anbieter. Ich möchte nachfolgend auf einige der aufgelisteten Depotwerte einmal genauer eingehen:
Position 1: Buffetts Plan mit Kraft Heinz die Lebensmittelbranche zu erobern – 2019er KGV von 20,4!
Die Kraft Heinz Company gehört weltweit zu den größten Nahrungsmittel- und Getränkeunternehmen. Zur Produktpalette zählen Fertiggerichte, Erfrischungsgetränke, Kaffee, Käse und weitere Lebensmittel. Einige der beliebtesten Lebensmittelmarken Nordamerikas wie Kraft, Heinz, ABC, Capri Sun, Classico, Jell-O, Kool-Aid sowie Lunchables, Maxwell House, Ore-Ida, Oscar Mayer, und Philadelphia gehören zum Portfolio des Konzerns. Die Kraft Heinz Company entstand 2015 durch die Fusion der Kraft Foods Group und der H. J. Heinz Company. Die Strippenzieher hinter diesem Megadeal waren die Investoren Warren Buffett und Jorge Paulo Lehmann. Bereits im Jahre 2013 kauften die beiden Milliardäre das Unternehmen Heinz für über 23,2 Mrd. USD auf. Neben Synergieeffekten erhofften sich die Investoren vor allem eine weitere erfolgreiche internationale Expansion beider Unternehmen sowie eine größere Marktmacht. Der Plan ging auf. So konnte man im Geschäftsjahr 2016 bei einem Umsatzwachstum von 44%, auf nun 26,5 Mrd. USD, auch in Hinsicht der Profitabilität neue Bestmarken erreichen. Mit einem Nettogewinn von 3,6 Mrd. USD oder 2,81 USD je Aktie verdiente der Konzern prächtig. Geht es nach Kraft Heinz, dürften noch viele Übernahmekandidaten folgen. Den ersten Anlauf diesbezüglich tätigten die Amerikaner mit einem Mega-Versuch, den größeren Konkurrenten Unilever aufzukaufen. Unilever signalisierte schnell, dass ihrerseits kein Interesse diesbezüglich bestehe. Trotz allem dürfte dies nicht der letzte Versuch gewesen sein und weitere Zukäufe erfolgen.
Zudem verfolgt das Management, wenig überraschend, eine äußerst freundliche Aktionärspolitik. Mit einer Dividende in Höhe von 2,45 USD entspricht dies einer Gewinnausschüttung von 2,8%. Kraft Heinz dürfte auch weiterhin von seinen starken Marken, sowie der angehenden weltweiten Expansion profitieren. Der Gewinn dürfte in nächsten Jahren überproportional wachsen und bereits 2019 mit einem EPS von 4,21 USD von sich reden machen. Das 2019er KGV ist jedoch auch nach den zuletzt stärkeren Kursrückgängen mit 20,4 relativ teuer.
--> Performance seit Anfang 2017: - 2 % (- 580 Mio. USD)
Position 2: Wells Fargo kommt aus den Skandalen nicht raus – 2018er KGV von 11.6!
Der Finanzdienstleister Wells Fargo ist Warren Buffetts Liebling, zumindest war er es lange Zeit. Das im Jahre 1852 gegründete Unternehmen ist ein wahrer Gigant der Finanzwelt. Wells Fargo konzentriert sich vor allem auf das klassische Bankengeschäft im Privat- wie Firmengeschäft. Die Bank ist jedoch auch in zahlreichen Bereichen wie Versicherungen, Vermögensverwaltung oder der Zahlungsverkehr Abwicklung gut vertreten.
Mit dem Besitz von knapp 10% aller ausstehenden Anteile von Wells Fargo ist Buffett der größte Einzelaktionär! Hauptargument für Buffetts Einstieg bei Wells Fargo war das Vertrauen in das Management sowie dem Unternehmen, das sich zu dieser Zeit in Schieflage befand. Ein vertrauenswürdiges Management war nicht nur bei Wells Fargo, sondern bei allen Beteiligungen Buffetts eine Grundvoraussetzung. Lange Zeit konnte das Unternehmen diesem Vertrauen auch gerecht werden. Doch seit dem Jahre 2016 hängt bei der Bank der Haussegen schief. Zuerst belastete ein Skandal dem Aktienkurs, bei dem Mitarbeiter über Jahre hinweg über 2 Mio. gebührenpflichtige Konten im Namen von unwissenden Kunden aufgrund eines Provisionssystems eröffnet hatten. Keine 12 Monate später gibt es Probleme mit dubiosen Versicherungsaufschlägen bei Autoversicherungen. Zudem warnte die Bank Anleger vor weiteren Rechtsstreitigkeiten.
Alles in einem eine äußerst unschöne Situation. Zumindest lassen sich bis zuletzt keine größeren Auswirkungen aufs Zahlenwerk feststellen. Auch Warren Buffett blieb seinem alten Liebling bis dato treu, doch dass sich dieses Verhalten bei anhaltenden Skandalen ändert könnte, ist meines Erachtens sehr wahrscheinlich.
Beim Blick auf das zuletzt veröffentlichte Zahlenwerk konnte Wells Fargo beim Geschäftsjahr 2016 mit Umsatzerlösen in Höhe von 84,5 Mrd. USD zumindest einen neuen Rekord vermelden. Mit einem Gewinn von 21,9 Mrd. USD markierte man zwar keine neue Bestmarke, verdiente aber immer noch sehr gut. Der Finanzdienstleister ist mit einer Nettomarge von 26% eines der profitabelsten Banken der Welt! Trotz der zuletzt schlechten Nachrichtenlage geht der breite Analystenkonsens auch in Zukunft von einem rosigen Weg für Wells Fargo aus. Bereits 2018 dürfte die Bank mit 4,45 USD je Aktie erneut prächtig verdienen. Das daraus resultierende 2018er KGV ist mit 11,6 nicht sehr hoch.
--> Performance seit Anfang 2017: - 7 % (- 1.860 Mio. USD)
Position 3: Apple dank Jubiläums-iPhone und digitaler Inhalte auf Höchstkursen!
Der amerikanische Weltkonzern Apple mit Sitz in Cupertino ist mit einer Marktkapitalisierung von 841 Mrd. USD das derzeit teuerste Börsenunternehmen der Welt. Die Kalifornier verkaufen Hard- sowie Software. Ihren Hauptumsatz machen sie mit dem iPhone, dem iPad sowie der Mac-Reihe. Vor allem die große Abhängigkeit vom Smartphone-Produkt kritisierten Analysten bereits seit längerem, da Apple bis zuletzt beinahe 70% seiner Umsätze mit den iPhones generierte. Alle Versuche der letzten Jahre diese Abhängigkeit zu reduzieren, schlugen fehl. Die letzte Innovation war die Apple Watch, eine Smartwatch, die sich jedoch bis dato nicht so recht durchsetzen konnte. Doch trotz der ganzen Kritik boomt das Geschäft mit dem Apfel weiterhin gigantisch.
Im vergangenen Geschäftsjahr sank der Umsatz zwar um acht Prozent, ist mit 215 Mrd. USD jedoch immer noch gigantisch! Beim Gewinn blieben unglaubliche 45,7 Mrd. USD hängen oder 8,31 USD je Aktie. Grund für den Umsatzrückgang war die Stagnation beim iPhone-Absatz. Mit 211 Mio. verkauften Exemplaren ist es schlicht weg schwerer geworden, immer weitere Rekordwerte zu erreichen.
Doch zuletzt konnte Apple vor allem mit guten Nachrichten Anleger von sich überzeugen. Neben besser als erwarteten Zahlen sorgte der iPhone Hersteller mit einer optimistischeren Prognose als bisher gedacht an den Börsen für Begeisterung. Analysten deuten dies mit der Tatsache, dass das heiß ersehnte Jubiläum-iPhone, welches anlässlich seines 10-jährigen Bestehens ansteht, bereits Ende September in den Verkauf gehen könnte. Daneben nimmt die starke Abhängigkeit am iPhone immer weiter ab, was vor allem Apples Sparte für digitale Inhalte zu verdanken ist. Hierzu gehören zum Beispiel der Online-Store iTunes, das Cloudgeschäft iCloud sowie der Musikstreaming-Dienst Apple Music und das Bezahlsystem Apple Pay. So steuerten diese im kürzlich abgeschlossenen dritten Quartal 2017 bereits 22% des Gesamtumsatzes bei!
Für das laufende Jahr schätzen Analysten ein EPS in Höhe von 9 USD je Aktie, im Folgejahr dürfte Apple dann bereits 10,78 USD je Aktie verdienen. Das 2018er KGV liegt bei 14,5. Buffett, der erst seit Anfang 2016 beim Technologiekonzern mit von der Partie ist, stockte seine Anteile relativ schnell von 9,8 Mio. Aktien auf unglaubliche 129 Mio. Aktien oder ca. 20 Mrd. USD auf und lag damit einmal mehr Goldrichtig! Sein Profit beträgt mit seinen Apple-Anteilen in nicht einmal 16 Monaten 5,1 Mrd. USD!
--> Performance seit Anfang 2017: + 34 % (+ 5.130 Mio. USD)
Position 4: Coca Cola mit 40% Dividendenrendite!
Würde man Warren Buffett nach dessen Lieblingsunternehmen befragen wäre es wohl Coca Cola. The Coca-Cola Company ist einer der weltweit größten Softdrink-Produzenten. Das Unternehmen besitzt die Rechte an weltweit rund 500 Marken. Zu den Produkten, die allesamt alkoholfrei sind, gehören Erfrischungsgetränke mit und ohne Zucker, Schorlen, Eistees, Sportgetränke, Säfte, verschiedene Mineral-, Heil- und Tafelwasser sowie gekühlte, trinkfertige Kaffeespezialitäten. Mit den Produkten Coca-Cola, Diet Coke, Sprite und Fanta gehören vier Produkte der Coca-Cola Company zu den "World's top five" der nicht-alkoholischen kohlensäurehaltigen Getränke. Weitere erfolgreiche Marken sind Coca-Cola Zero, Minute Maid, Powerade, Aquarius, Dasani, Glacéau Vitaminwater, Simply oder Georgia. Die internationale Coca-Cola Company arbeitet im Lizenzsystem. Als Markeninhaberin hat das Unternehmen Lizenzverträge mit Partnern weltweit, den sogenannten Konzessionären, die für die Produktion und den Vertrieb der Coca-Cola Produkte verantwortlich sind.
Buffett kaufte bereits 1988, also vor mehr als 29 Jahren, seine ersten Coca-Cola Aktien! Er denkt nicht einmal daran sie zu verkaufen. Berücksichtigt man alle Aktien-Splits, bezahlte der Guru damals 3,75$ je Aktie. Warren Buffett lässt den Zinseszins für sich arbeiten. Dabei spielt der Aktienkurs eine untergeordnete Rolle. Vielmehr nehmen die Gewinnausschüttungen eine wichtige Position für ihn ein. CocaCola senkte seine Dividende seit mehr als 52 Jahren nicht mehr! In den letzten fünf Jahren stieg sie sogar durchschnittlich um 8,2%. Der Altmeister setzt bei seinen Investments vor allem auf ein vertrauenswürdiges Management sowie eine aktionärsfreundliche Unternehmenspolitik. Das ist bei CocaCola gegeben. Auf Buffetts Einstiegskurs bezogen kommt man für das Jahr 2017 auf eine Dividendenrendite von 40 %! Anders ausgedrückt: Mit Buffetts 400 Mio. Aktien des Kultunternehmens kassiert er im Jahre 2017 600 Mio. USD an Dividenden! Laut Analystenmeinung dürfte die Dividende im Jahr 2020 bereits auf 1,89 USD je Aktie steigen. Warren Buffetts Dividendenrendite würde somit auf über 50% steigen. Von diesem riesigen Stück Torte wird der Altmeister keinen Krümel abgeben!
--> Performance seit Anfang 2017: + 9 % (+ 1.560 Mio. USD)
Position 5: American Express zurück bei alter Stärke - 2018er KGV von 13,2!
American Express Company ist einer der weltweit größten Anbieter von Finanz- und Reisedienstleistungen und mit über 100 Millionen eingesetzten Karten einer der führenden Anbieter von Kreditkarten. Die Produkte und Dienstleistungen des Unternehmens umfassen neben Kreditkarten- und Reisemanagement für Privatkunden sowie Unternehmen auch Geldanlagemöglichkeiten und Versicherungen. Das Portfolio wird durch eine Reihe von Prämienprogrammen, Sparkonten und mobilen Funktionen erweitert. Zudem wendet sich American Express neben den Kundenstämmen aus Großunternehmen und Privatkunden auch an kleine und mittelständische Unternehmen. Über ein globales Händlernetzwerk bietet das Unternehmen Point-of-Sale-Produkte, Multichannel-Marketingprogramme und stellt Services für die entsprechenden internationalen Märkte zur Verfügung.
American Express hat bereits seit längerer Zeit mit einigen Problemen zu kämpfen. Im Jahre 2015 verlor man eine äußerst lukrative Kooperation mit Costco, einem der größten US-Einzelhandelsketten. Zusätzlich setzen die zwei Rivalen Mastercard und Visa dem Konzern erheblich zu. Aber auch Unternehmen wie Paypal oder Smartphone-Dienstleistungen wie ApplePay und AliPay können seit geraumer Zeit weitere Marktanteile abgreifen. CEO Kenneth Chenault, der American Express bereits seit 2001 leitet, versucht mit höheren Marketing-Ausgaben seine Marktstellung zu stärken sowie zu festigen. Wenig überraschend geht dies ziemlich ins Geld, weshalb der CEO bei anderen Bereichen auf die Kostenbremse drückt. Ein schwieriges Kunststück, doch es gelingt ihm! Für das Geschäftsjahr 2016 konnte man bei leicht rückläufigen Umsätzen von 32,1 Mrd. USD wieder deutlich mehr verdienen. Mit einem Nettogewinn von 5,4 Mrd. USD oder 5,65 USD je Aktie konnte man neue Bestmarken erreichen. Zusätzlich durften sich die Aktionäre wie so oft über eine Dividendenanhebung von 7,9% auf 1,22 USD freuen. American Express hat in seiner Unternehmensgeschichte noch nie seine Dividendenausschüttungen gekürzt. Aufgrund einer Ausschüttungsquote von gerade einmal 21% hat das Unternehmen genügend Spielraum für Investitionen sowie großzügige Aktienrückkäufe. Warren Buffett dürfte dies gefallen! Trotz der letzten zwei schwierigen Jahre bleibt der Großaktionär dem Finanzdienstleister treu. So sagte der Guru zuletzt auf einer Hauptversammlung von Berkshire: "American Express ist immer noch ein ganz, ganz besonderes Unternehmen". Kenneth Chenault habe "sensationelle Arbeit" dabei geleistet, neue Trends zu erkennen.
Auch Analysten können sich langsam wieder mit der Aktie anfreunden. Für das Geschäftsjahr 2017 geht der Konsens von einem EPS von 5,75 USD aus, 2018 sollen es jedoch schon 6,35 USD je Aktie sein. Das erwartete 2018er KGV liegt somit bei moderaten 13,2.
--> Performance seit Anfang 2017: + 12 % (+ 1.380 Mio. USD)
Buffetts Portfolio wächst auf 160 Mrd. USD!
Das Wissen über Buffetts größte Beteiligungen gehören schon fast zur Pflichtlektüre eines jeden Investoren. Das Portfolio von Berkshire Hathaway setzt sich derzeit aus 46 verschiedene Investitionen zusammen, wobei die 10 größten Positionen ganze 81% des Gesamtportfolios ausmachen. Dabei machen die 325 Mio. Aktien des Lebensmittelkonzerns Kraft Heinz mit einem Anteil von 17,2% die mit Abstand größte Position aus.
Die einzelnen Beteiligungen von Buffett haben sich dabei seit Jahresanfang äußerst unterschiedlich entwickelt. Mit dem Telekommunikationsriesen Charter Communications (+ 39%), dem Innovations-Pionier Apple (+ 34%) sowie dem Finanzinstitut Moody’s (+ 33%) befinden sich gleich drei Topperformer unter den Top 10. Als größtes Problemfeld stellt sich dagegen das IT-Urgestein IBM (- 15 %) heraus. Die Amerikaner befinden sich derzeit in einer Unternehmensumstrukturierung zum Cloud- und AI-Anbieter. Ich möchte nachfolgend auf einige der aufgelisteten Depotwerte einmal genauer eingehen:
Position 1: Buffetts Plan mit Kraft Heinz die Lebensmittelbranche zu erobern – 2019er KGV von 20,4!
Die Kraft Heinz Company gehört weltweit zu den größten Nahrungsmittel- und Getränkeunternehmen. Zur Produktpalette zählen Fertiggerichte, Erfrischungsgetränke, Kaffee, Käse und weitere Lebensmittel. Einige der beliebtesten Lebensmittelmarken Nordamerikas wie Kraft, Heinz, ABC, Capri Sun, Classico, Jell-O, Kool-Aid sowie Lunchables, Maxwell House, Ore-Ida, Oscar Mayer, und Philadelphia gehören zum Portfolio des Konzerns. Die Kraft Heinz Company entstand 2015 durch die Fusion der Kraft Foods Group und der H. J. Heinz Company. Die Strippenzieher hinter diesem Megadeal waren die Investoren Warren Buffett und Jorge Paulo Lehmann. Bereits im Jahre 2013 kauften die beiden Milliardäre das Unternehmen Heinz für über 23,2 Mrd. USD auf. Neben Synergieeffekten erhofften sich die Investoren vor allem eine weitere erfolgreiche internationale Expansion beider Unternehmen sowie eine größere Marktmacht. Der Plan ging auf. So konnte man im Geschäftsjahr 2016 bei einem Umsatzwachstum von 44%, auf nun 26,5 Mrd. USD, auch in Hinsicht der Profitabilität neue Bestmarken erreichen. Mit einem Nettogewinn von 3,6 Mrd. USD oder 2,81 USD je Aktie verdiente der Konzern prächtig. Geht es nach Kraft Heinz, dürften noch viele Übernahmekandidaten folgen. Den ersten Anlauf diesbezüglich tätigten die Amerikaner mit einem Mega-Versuch, den größeren Konkurrenten Unilever aufzukaufen. Unilever signalisierte schnell, dass ihrerseits kein Interesse diesbezüglich bestehe. Trotz allem dürfte dies nicht der letzte Versuch gewesen sein und weitere Zukäufe erfolgen.
Zudem verfolgt das Management, wenig überraschend, eine äußerst freundliche Aktionärspolitik. Mit einer Dividende in Höhe von 2,45 USD entspricht dies einer Gewinnausschüttung von 2,8%. Kraft Heinz dürfte auch weiterhin von seinen starken Marken, sowie der angehenden weltweiten Expansion profitieren. Der Gewinn dürfte in nächsten Jahren überproportional wachsen und bereits 2019 mit einem EPS von 4,21 USD von sich reden machen. Das 2019er KGV ist jedoch auch nach den zuletzt stärkeren Kursrückgängen mit 20,4 relativ teuer.
--> Performance seit Anfang 2017: - 2 % (- 580 Mio. USD)
Position 2: Wells Fargo kommt aus den Skandalen nicht raus – 2018er KGV von 11.6!
Der Finanzdienstleister Wells Fargo ist Warren Buffetts Liebling, zumindest war er es lange Zeit. Das im Jahre 1852 gegründete Unternehmen ist ein wahrer Gigant der Finanzwelt. Wells Fargo konzentriert sich vor allem auf das klassische Bankengeschäft im Privat- wie Firmengeschäft. Die Bank ist jedoch auch in zahlreichen Bereichen wie Versicherungen, Vermögensverwaltung oder der Zahlungsverkehr Abwicklung gut vertreten.
Mit dem Besitz von knapp 10% aller ausstehenden Anteile von Wells Fargo ist Buffett der größte Einzelaktionär! Hauptargument für Buffetts Einstieg bei Wells Fargo war das Vertrauen in das Management sowie dem Unternehmen, das sich zu dieser Zeit in Schieflage befand. Ein vertrauenswürdiges Management war nicht nur bei Wells Fargo, sondern bei allen Beteiligungen Buffetts eine Grundvoraussetzung. Lange Zeit konnte das Unternehmen diesem Vertrauen auch gerecht werden. Doch seit dem Jahre 2016 hängt bei der Bank der Haussegen schief. Zuerst belastete ein Skandal dem Aktienkurs, bei dem Mitarbeiter über Jahre hinweg über 2 Mio. gebührenpflichtige Konten im Namen von unwissenden Kunden aufgrund eines Provisionssystems eröffnet hatten. Keine 12 Monate später gibt es Probleme mit dubiosen Versicherungsaufschlägen bei Autoversicherungen. Zudem warnte die Bank Anleger vor weiteren Rechtsstreitigkeiten.
Alles in einem eine äußerst unschöne Situation. Zumindest lassen sich bis zuletzt keine größeren Auswirkungen aufs Zahlenwerk feststellen. Auch Warren Buffett blieb seinem alten Liebling bis dato treu, doch dass sich dieses Verhalten bei anhaltenden Skandalen ändert könnte, ist meines Erachtens sehr wahrscheinlich.
Beim Blick auf das zuletzt veröffentlichte Zahlenwerk konnte Wells Fargo beim Geschäftsjahr 2016 mit Umsatzerlösen in Höhe von 84,5 Mrd. USD zumindest einen neuen Rekord vermelden. Mit einem Gewinn von 21,9 Mrd. USD markierte man zwar keine neue Bestmarke, verdiente aber immer noch sehr gut. Der Finanzdienstleister ist mit einer Nettomarge von 26% eines der profitabelsten Banken der Welt! Trotz der zuletzt schlechten Nachrichtenlage geht der breite Analystenkonsens auch in Zukunft von einem rosigen Weg für Wells Fargo aus. Bereits 2018 dürfte die Bank mit 4,45 USD je Aktie erneut prächtig verdienen. Das daraus resultierende 2018er KGV ist mit 11,6 nicht sehr hoch.
--> Performance seit Anfang 2017: - 7 % (- 1.860 Mio. USD)
Position 3: Apple dank Jubiläums-iPhone und digitaler Inhalte auf Höchstkursen!
Der amerikanische Weltkonzern Apple mit Sitz in Cupertino ist mit einer Marktkapitalisierung von 841 Mrd. USD das derzeit teuerste Börsenunternehmen der Welt. Die Kalifornier verkaufen Hard- sowie Software. Ihren Hauptumsatz machen sie mit dem iPhone, dem iPad sowie der Mac-Reihe. Vor allem die große Abhängigkeit vom Smartphone-Produkt kritisierten Analysten bereits seit längerem, da Apple bis zuletzt beinahe 70% seiner Umsätze mit den iPhones generierte. Alle Versuche der letzten Jahre diese Abhängigkeit zu reduzieren, schlugen fehl. Die letzte Innovation war die Apple Watch, eine Smartwatch, die sich jedoch bis dato nicht so recht durchsetzen konnte. Doch trotz der ganzen Kritik boomt das Geschäft mit dem Apfel weiterhin gigantisch.
Im vergangenen Geschäftsjahr sank der Umsatz zwar um acht Prozent, ist mit 215 Mrd. USD jedoch immer noch gigantisch! Beim Gewinn blieben unglaubliche 45,7 Mrd. USD hängen oder 8,31 USD je Aktie. Grund für den Umsatzrückgang war die Stagnation beim iPhone-Absatz. Mit 211 Mio. verkauften Exemplaren ist es schlicht weg schwerer geworden, immer weitere Rekordwerte zu erreichen.
Doch zuletzt konnte Apple vor allem mit guten Nachrichten Anleger von sich überzeugen. Neben besser als erwarteten Zahlen sorgte der iPhone Hersteller mit einer optimistischeren Prognose als bisher gedacht an den Börsen für Begeisterung. Analysten deuten dies mit der Tatsache, dass das heiß ersehnte Jubiläum-iPhone, welches anlässlich seines 10-jährigen Bestehens ansteht, bereits Ende September in den Verkauf gehen könnte. Daneben nimmt die starke Abhängigkeit am iPhone immer weiter ab, was vor allem Apples Sparte für digitale Inhalte zu verdanken ist. Hierzu gehören zum Beispiel der Online-Store iTunes, das Cloudgeschäft iCloud sowie der Musikstreaming-Dienst Apple Music und das Bezahlsystem Apple Pay. So steuerten diese im kürzlich abgeschlossenen dritten Quartal 2017 bereits 22% des Gesamtumsatzes bei!
Für das laufende Jahr schätzen Analysten ein EPS in Höhe von 9 USD je Aktie, im Folgejahr dürfte Apple dann bereits 10,78 USD je Aktie verdienen. Das 2018er KGV liegt bei 14,5. Buffett, der erst seit Anfang 2016 beim Technologiekonzern mit von der Partie ist, stockte seine Anteile relativ schnell von 9,8 Mio. Aktien auf unglaubliche 129 Mio. Aktien oder ca. 20 Mrd. USD auf und lag damit einmal mehr Goldrichtig! Sein Profit beträgt mit seinen Apple-Anteilen in nicht einmal 16 Monaten 5,1 Mrd. USD!
--> Performance seit Anfang 2017: + 34 % (+ 5.130 Mio. USD)
Position 4: Coca Cola mit 40% Dividendenrendite!
Würde man Warren Buffett nach dessen Lieblingsunternehmen befragen wäre es wohl Coca Cola. The Coca-Cola Company ist einer der weltweit größten Softdrink-Produzenten. Das Unternehmen besitzt die Rechte an weltweit rund 500 Marken. Zu den Produkten, die allesamt alkoholfrei sind, gehören Erfrischungsgetränke mit und ohne Zucker, Schorlen, Eistees, Sportgetränke, Säfte, verschiedene Mineral-, Heil- und Tafelwasser sowie gekühlte, trinkfertige Kaffeespezialitäten. Mit den Produkten Coca-Cola, Diet Coke, Sprite und Fanta gehören vier Produkte der Coca-Cola Company zu den "World's top five" der nicht-alkoholischen kohlensäurehaltigen Getränke. Weitere erfolgreiche Marken sind Coca-Cola Zero, Minute Maid, Powerade, Aquarius, Dasani, Glacéau Vitaminwater, Simply oder Georgia. Die internationale Coca-Cola Company arbeitet im Lizenzsystem. Als Markeninhaberin hat das Unternehmen Lizenzverträge mit Partnern weltweit, den sogenannten Konzessionären, die für die Produktion und den Vertrieb der Coca-Cola Produkte verantwortlich sind.
Buffett kaufte bereits 1988, also vor mehr als 29 Jahren, seine ersten Coca-Cola Aktien! Er denkt nicht einmal daran sie zu verkaufen. Berücksichtigt man alle Aktien-Splits, bezahlte der Guru damals 3,75$ je Aktie. Warren Buffett lässt den Zinseszins für sich arbeiten. Dabei spielt der Aktienkurs eine untergeordnete Rolle. Vielmehr nehmen die Gewinnausschüttungen eine wichtige Position für ihn ein. CocaCola senkte seine Dividende seit mehr als 52 Jahren nicht mehr! In den letzten fünf Jahren stieg sie sogar durchschnittlich um 8,2%. Der Altmeister setzt bei seinen Investments vor allem auf ein vertrauenswürdiges Management sowie eine aktionärsfreundliche Unternehmenspolitik. Das ist bei CocaCola gegeben. Auf Buffetts Einstiegskurs bezogen kommt man für das Jahr 2017 auf eine Dividendenrendite von 40 %! Anders ausgedrückt: Mit Buffetts 400 Mio. Aktien des Kultunternehmens kassiert er im Jahre 2017 600 Mio. USD an Dividenden! Laut Analystenmeinung dürfte die Dividende im Jahr 2020 bereits auf 1,89 USD je Aktie steigen. Warren Buffetts Dividendenrendite würde somit auf über 50% steigen. Von diesem riesigen Stück Torte wird der Altmeister keinen Krümel abgeben!
--> Performance seit Anfang 2017: + 9 % (+ 1.560 Mio. USD)
Position 5: American Express zurück bei alter Stärke - 2018er KGV von 13,2!
American Express Company ist einer der weltweit größten Anbieter von Finanz- und Reisedienstleistungen und mit über 100 Millionen eingesetzten Karten einer der führenden Anbieter von Kreditkarten. Die Produkte und Dienstleistungen des Unternehmens umfassen neben Kreditkarten- und Reisemanagement für Privatkunden sowie Unternehmen auch Geldanlagemöglichkeiten und Versicherungen. Das Portfolio wird durch eine Reihe von Prämienprogrammen, Sparkonten und mobilen Funktionen erweitert. Zudem wendet sich American Express neben den Kundenstämmen aus Großunternehmen und Privatkunden auch an kleine und mittelständische Unternehmen. Über ein globales Händlernetzwerk bietet das Unternehmen Point-of-Sale-Produkte, Multichannel-Marketingprogramme und stellt Services für die entsprechenden internationalen Märkte zur Verfügung.
American Express hat bereits seit längerer Zeit mit einigen Problemen zu kämpfen. Im Jahre 2015 verlor man eine äußerst lukrative Kooperation mit Costco, einem der größten US-Einzelhandelsketten. Zusätzlich setzen die zwei Rivalen Mastercard und Visa dem Konzern erheblich zu. Aber auch Unternehmen wie Paypal oder Smartphone-Dienstleistungen wie ApplePay und AliPay können seit geraumer Zeit weitere Marktanteile abgreifen. CEO Kenneth Chenault, der American Express bereits seit 2001 leitet, versucht mit höheren Marketing-Ausgaben seine Marktstellung zu stärken sowie zu festigen. Wenig überraschend geht dies ziemlich ins Geld, weshalb der CEO bei anderen Bereichen auf die Kostenbremse drückt. Ein schwieriges Kunststück, doch es gelingt ihm! Für das Geschäftsjahr 2016 konnte man bei leicht rückläufigen Umsätzen von 32,1 Mrd. USD wieder deutlich mehr verdienen. Mit einem Nettogewinn von 5,4 Mrd. USD oder 5,65 USD je Aktie konnte man neue Bestmarken erreichen. Zusätzlich durften sich die Aktionäre wie so oft über eine Dividendenanhebung von 7,9% auf 1,22 USD freuen. American Express hat in seiner Unternehmensgeschichte noch nie seine Dividendenausschüttungen gekürzt. Aufgrund einer Ausschüttungsquote von gerade einmal 21% hat das Unternehmen genügend Spielraum für Investitionen sowie großzügige Aktienrückkäufe. Warren Buffett dürfte dies gefallen! Trotz der letzten zwei schwierigen Jahre bleibt der Großaktionär dem Finanzdienstleister treu. So sagte der Guru zuletzt auf einer Hauptversammlung von Berkshire: "American Express ist immer noch ein ganz, ganz besonderes Unternehmen". Kenneth Chenault habe "sensationelle Arbeit" dabei geleistet, neue Trends zu erkennen.
Auch Analysten können sich langsam wieder mit der Aktie anfreunden. Für das Geschäftsjahr 2017 geht der Konsens von einem EPS von 5,75 USD aus, 2018 sollen es jedoch schon 6,35 USD je Aktie sein. Das erwartete 2018er KGV liegt somit bei moderaten 13,2.
--> Performance seit Anfang 2017: + 12 % (+ 1.380 Mio. USD)
Apple Inc.
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The Coca-Cola Co.
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Kraft Heinz Co.
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Wells Fargo & Co.
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American Express Co.
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