Börsen-Bullen aufgepasst: Warum Präsidentschafts- und Dekadenzyklus eine besonders starke April-Performance versprechen

Bildherkunft: AdobeStock_78659086

Von wegen: Anders als es ein bekannter Spruch mit Blick auf das Wetter nahe legt, schlägt der April an der Börse meist eine klare Richtung ein. Und zwar geht es dabei aus der Sicht der Bullen oft in die richtige Richtung. Der Weltaktienindex schlug sich im laufenden Monat sogar besser als jeder andere Monat. Dabei stehen speziell in den USA in diesem Jahr die Chancen besonders gut. Denn die aktuelle Konstellation aus US-Präsidentschafts- und Dekadenzyklus verspricht eine starke Kursentwicklung. Zumindest dann, wenn sich die Geschichte wiederholt. TraderFox berichtet.

Was das Wetter angeht, gilt der April als besonders launig. Nicht umsonst existiert der folgende sehr bekannte Spruch: April, April, der weiß nicht was er will!

Ganz anders ist dagegen jener Ruf, den der gerade begonnene Monat an der Börse genießt. Denn das zweite Quartal beginnt mit dem Monat, der für den  MSCI All Country World Index (ACWI)  seit 1987 der Beste war: 80 % der Aprilmonate stiegen mit einem durchschnittlichen Plus von 1,9 %, wie der aus einer Publikation von NED Davis Research entnommenen Grafik zu ersehen ist.

Die Aufzeichnungen für den ACWI, der fast 3.000 Aktien in 48 Industrie- und Schwellenländern abbildet, reichen bis in das Jahr 1969 zurück und zeigen nach Angaben des zuvor zitierten US-Finanzdienstleisters ebenfalls, dass der April in beiden Statistiken der stärkste Monat war.

Quellen: MSCI, Ned Davis Research

Der April ist allgemein einer der besten Börsenmonate

Sehr gut gestalten sich die Kursaussichten für die nächsten Wochen basierend auf den Kursmustern der Vergangenheit auch an der Wall Street. In den USA war der April langfristig betrachtet der Monat mit der zweitbesten Performance. Und in der aktuellen Zyklus-Kombination erwies er sich beim Dow Jones Industrial Average historisch gesehen sogar als der beste Börsenmonat.

Gemeint sind damit der US-Präsidentschaftszyklus und den Dekadenzyklus. Dabei handelt es sich laut de Bank HSBC um die beiden bekanntesten Zyklen, wobei die dortigen Analysten Phasen, in denen diese Zyklen doppelt zyklischen Rücken- oder Gegenwind bieten, als besonders interessant bezeichnen.

In einer aktuellen Publikation hat HSBC den Fokus auf die Entwicklungen der Kalendermonate gelegt und die Kurshistorie des Dow Jones Industrial Average seit dem Jahr 1900 als Grundlage genommen.

Die Analyse zeigt, dass der Dezember mit einem durchschnittlichen Kurszuwachs von 1,4% der beste Börsenmonat ist, gefolgt vom April mit 1,23%. Juli und November bieten ebenfalls einen durchschnittlichen Kurszuwachs von über 1%. Auf der anderen Seite ist der September mit einem durchschnittlichen Kursabschlag von -0,94% der schwächste Monat.

Läuft alles wie früher, winkt im April 2023 eine starke Performance

In der zitierten Publikation geht HSBC wie bereits zuvor angedeutet auch auf die saisonale Schnittmenge zwischen Dekaden- und US-Präsidentschaftszyklus ein und zeigt, dass der April und der Dezember diesbezüglich besonders interessant für Bullen sind. Denn diese beide Monate zeigen typischerweise einen sehr starken Verlauf, während der September sehr schwach ist.

Die üblichen der beiden bekanntesten Zyklen verstärken also die Amplituden, sodass die ohnehin starken Monate April und Dezember noch stärker ausfallen, während die Herausforderungen im oft allgemein schwierigen Börsenmonat September noch größer werden.

Die Prognose für den April 2023 sieht besonders positiv aus, da die Erträge doppelt oder sogar dreimal so hoch wie im Durchschnitt ausfallen könnten. Negative Abweichungen sind jedoch vor allem im Juli und September zu erwarten, was gut mit der Jahresausblickthese "meide die Mitte" harmoniert. Gemessen an der Trefferquote und der Wertentwicklung könnte sich auch der November als Spielverderber erweisen.

Abschließend noch ein kurzer erläuternder Hinweis:

Es stimmt zwar, dass sich gewisse Kursverläufe in der Vergangenheit oftmals in der Form auffälliger Muster wiederholt haben. Jedoch sollten sich Anleger stets darüber im Klaren sein, dass in der Historie aufgetretene Performance-Ergebnisse keine Garantie für zukünftige Entwicklungen darstellen. Denn divers Faktoren können dazu führen, dass die historischen Trends nicht weitergeführt werden und eine Börsenentwicklung in der Zukunft anders verläuft als erwartet.


Erinnert sei auch noch daran, dass sich Anleger spätestens nach Abschluss des Aprils auch an das Sprichwort "Sell in May and go away" erinnern dürfte. Dieses knüpft bekanntlich daran an, dass sich das halbe Jahr nach dem so genannten Wonnemonat historisch betrachtet im Schnitt als am schlechtesten in Sachen Performance erwiesen hat. Doch das ist derzeit noch Zukunftsmusik.

Lesermeinungen zu diesem Artikel

Kunden unserer Börsenmagazine können Artikel kommentieren, Rückfragen an die Autoren stellen und mit anderen Börsianern darüber diskutieren!

Bereits Kunde? Jetzt einloggen
aktien Flatrate mit der Trader-Zeitung
3 Monate Laufzeit
147,- Euro
Alle Börsendienste von aktien
zu einem unschlagbar günstigen Preis