UPDATE Anlagetrend Gold: Warum man Gold-Stocks nun im Blick haben sollte!

Liebe Leser,

Gold-Trend-Bewegungen haben wir zuletzt sehr gut abgearbeitet. Nun ist wieder die Zeit gekommen, diese Trendrichtung erneut unter die Luppe zu nehmen. Grund dafür ist zunächst die nette Konsolidierungsphase, die der Goldpreis im Bereich von 1.800 USD absolviert. Dabei schein es so, als ob der Kurs nun eine stabile Base gefunden hat, weswegen eine Re-Bound-Bewegung aus charttechnischer Sicht immer plausibler wird.

Fundamental- und medial-technisch sieht sie Situation ebenfalls positiv aus, denn aktuell haben wir eine fast schon ideale Kombination aus Negativ-Faktoren, die eine positive Wirkung auf Gold-Preis haben könnten. Der Hauptgrund ist jedoch die viel zu hohe Inflation sowohl in der EU als auch in den USA, die weiter wächst, wobei eine Stabilisierung der Lage nicht einmal in Sicht ist. Dazu kommen geopolitische Konflikte wie der in der Ukraine und bald womöglich rund um Taiwan; die schwierige COVID-Situation v.a. in China, wobei die chinesische Regierung den Lockdown in Shanghai erneut verschärft; gestörte Lieferketten und der allgemeine Chaos rund um die Versorgung mit wichtigen Rohstoffen und v.a. Öl und Gas, aber auch die Tatsache, dass Bitcoin erneut sehr stark unter Druck kommt und ein neues Tief bei unter der Marke von 25.000 USD markiert.

Die Liste der Negativ-Faktoren ist wirklich lang. Doch was wirklich belastet, ist das Fehlen einer plausiblen Annahme einer baldigen Besserung der globalen Situation. Und daher ist die Annahme berechtigt, dass wir schon bald eine Kapital-Verlagerung in konservative Assets und ggf. Gold sehen werden. Gold ist ja ein Safe-Haven-Metall und Anleger kaufen Gold, um sich gegen Risiken wie steigende Inflation, geopolitische Ereignisse und wirtschaftliche Abschwünge abzusichern. Genau das beobachteten wir zu Begin des Jahres 2022, als wir Gold-Stocks explizit thematisiert haben. Gold stieg in den ersten Monaten des Jahres zweistellig, angetrieben von inflationären und geopolitischen Sorgen. Und nun scheint es der Fall zu sein, dass genau diese Sorgen erneut aufflammen.

Trader und Investoren haben dabei verschiedene Möglichkeiten, den Gold-Trend zu spielen. Der erste Weg führt sie über klassische Bergbau-Unternehmen (Mining Companies), die sich mit Goldabbau und dem Verkauf von Gold beschäftigen. Etwas interessanter ist der zweite Weg. Hier geht es um sog. Streaming- und Royalty-Konzerne. Diese Unternehmen zahlen Vorabgebühren an Bergbauunternehmen im Austausch für: Ein Prozentsatz der Einnahmen der Mine (z. B. eine Bergbaulizenzgebühr), oder für das Recht, die zukünftige Produktion eines bestimmten Metalls in einer bestimmten Mine zu einem festen Preis erwerben. Dies ist ein Spekulationsgeschäft, der sehr profitabel sein könnte, wenn man zu einem niedrigeren Fix-Preis kauft und direkt zum höheren Marktpreis verkauft. Sollte man sich jedoch für eine konservative Variante entscheiden, so sollte man sich einige Gold-ETFs anschauen. Diese Fonds besitzen entweder physisches Gold oder Aktien mehrerer Goldminenunternehmen und sind somit vorteilhaft diversifiziert.



https://viz.traderfox.com/peer-group-tabelle/US6516391066/DI/newmont-corp/aktien-416306-67695-416419-416336-416414-67376-5323404-4269643-4165100-20385

Sollte man sich jedoch für Stocks-Picking entscheiden, so kommt man hier auf keinen Fall an der Aktie von Newmont (NEM). Der Konzern war im vergangenen Jahr der größte Goldproduzent. Das Bergbauunternehmen ist einer der größten Goldproduzenten der Welt und betreibt Bergwerke in 9 verschiedenen Ländern. Neben Gold baut das Unternehmen auch Kupfer, Silber und Zink ab. Die Aktie kam zuletzt unter Druck, weil der Goldpreis zurückging und, weil NEM in Q1 die Analystenschätzungen beim EPS verfehlte. Doch die Kursziele für die NEM-Aktie liegen derzeit immer noch bei etwa 80 USD (Canaccord), was einem Upside-Potenzial von über 20 % entspricht.

Der Konzern bemüht sich derzeit um den Ausbau der Goldproduktion. Dabei entwickelt die Gesellschaft seinen Minen-Expansion-Plan unter Verwendung einer Goldpreisannahme von 1.200 USD pro Unze (aktueller Marktpreis: 1.856 USD pro Unze). Aufgrund der anhaltend höheren Goldpreise in den letzten zwei Jahren geht Newmonts Ausblick für 2022 von einem durchschnittlichen Goldpreis von 1.800 USD pro Unze aus, was in eine bessere Profitabilität münden dürfte. Und das, ganz abgesehen davon, dass der Goldpreis bspw. eine Re-Bound-Bewegung Richtung der 2.000 USD Marke versuchen könnte.



Eine ähnlich starke Entwicklung sahen wir Anfang des Jahres auch bei der Aktie von Barrick Gold (GOLD). Barrick ist der zweitgrößte Goldproduzent der Welt und betreibet Gold- und Kupfermienen sowie Entwicklungsprojekte in 13 verschiedenen Ländern Nord- und Südamerika, Afrika, Papua-Neuguinea und Saudi-Arabien. Somit verfügt man über eine starke geographische Diversifikation. Dabei konzentriert man sich auf den Betrieb von sog. Tier-One-Bergbauanlagen. Dies sind Anlagen, die in der Lage sind: mehr als 500.000 Unzen Gold pro Jahr zu produzieren und mind. 10 Jahre aktiv zu bleiben.

Dies ist eine strategische Herangehensweise, die langfristig in kleinere Betriebskosten und folglich höhere Profitabilität mündet. Gleichzeitig ist man in der Lage, über lange Zeit kontinuierlich große Mengen an Gold abzubauen, was zu Planungssicherheit beiträgt. Und so rechnet Barrick damit, dass man bis 2030 auf eine durchschnittliche Goldproduktion von 5 Millionen Unzen kommt. Die sog. All-in-Sustaining-Kosten, die derzeit bei rund 1.000 USD pro Unze Gold liegen, sollten dabei auf rund 900 USD pro Unze schon im Jahr 2026 sinken. Und damit wäre man in der Lage, das Wachstum selbst in den Zeiten der sinkender Gold-Preise entsprechend zu finanzieren.



Die Nummer drei ist die Aktie von Franco-Nevada (FNV). Und in diesem Fall haben wir keinen klassischen Goldproduzenten. Das Beteiligungsunternehmen ist zugleich ein Streaming-Konzern mit Fokus auf Gold. Im Portfolio hat man gleich mehrere Unternehmen aus der ganzen Welt in verschiedenen Phasen des Goldabbaus, von der Exploration bis zur Produktion. Gleichzeitig besitzt man auf der ganzen Welt Anlagen und verwaltet entsprechende Lizenzen. So minimiert man direkte Risiken, die mit dem eigentlichen Goldabbau verbunden sind. Gleichzeitig unterstützt man die jeweiligen Goldproduzente, sodass man letztendlich einen Prozentsatz der Mineralproduktion erhält oder das Recht bekommt, Edelmetalle wie Silber, Gold, Platin etc. zu einem voreingestellten günstigeren Preis zu kaufen. Mit Gold erzielt man derzeit etwas mehr als die Hälfte der Umsätze und somit würde der höhere Goldpreis auch FNV-Aktie in eine Re-Bound-Bewegung versetzen. Aktuelle Kursziele wurden zuletzt auf bis zu 180 USD (KeyBanc) angepasst.



Die Nummer viel ist Aktie von Wheaton Precious Metal (WPM). Das Unternehmen ist ebenfalls eine Streaming-Gesellschaft. Man kauft die Rohstoffe günstig von Unternehmen wie z. B. Goldcorp (Bergbauunternehmen), um sie weiterzuverkaufen. Im Gegenzug finanziert man die Minenunternehmen im Voraus. So hat man eine Win-Win-Situation. Goldproduzente kommen an das Geld heran und Streaming-Konzerne wie Wheaton und Franco-Nevada bekommen dafür Edelmetalle zu niedrigen Preisen, die in der Regel deutlich unter den aktuellen Handelspreisen liegen. Das Wachstum solcher Konzerne hängt also nicht nur vom steigenden Goldpreis und der Produktion-Effektivität eines oder anderen Bergbaukonzerns, sondern von der Diversifikation des Beteiligungs-Portfolios und der Anzahl von sog. Streaming- und Lizenzvereinbarungen ab, was die allgemeine Wachstumsstory insgesamt bestätigt.



Schließlich haben die Anleger die Möglichkeit den Gold-Preis-Trend über die ETFs zu spielen. Die Auswahl ist hier ebenfalls sehr groß und vielfältig. Sollte man sich also für diese Option entscheiden, so wäre der Blick Richtung SPDR Gold Shares (GLD), iShares Gold Trust (IAU) und VanEck Vectors Gold Miners ETF (GDX) nicht verkehrt.

Was uns angeht, so favorisieren wir derzeit die Aktien der größten Goldproduzende wie Barrick (GOLD) und Newmount (NEM), sowie die Streaming- und Royalty-Gesellschaft Franco-Nevada (FNV).

Im Vordergrund steht dabei die Annahme einer weiterhin steigenden Inflation, geopolitische Spannungen, Lockdown-Sorgen in China, Zinsängste und die globale Wirtschaftsverlangsamung, die mittlerweile sehr gute Chancen hat, in eine Rezession zu münden. Dies dürfte die Märkte und Marktteilnehmer weiterhin in einer starkvolatilen Phase verweilen lassen, weshalb eine Kapitalverlagerung in stark-defensive Assets wie Gold im großen Still stattfinden könnte. Sollte es tatsächlich dazu kommen, so wäre auch der Anstieg des Gold-Preises auf die Marke von über 1.900 USD pro Unze sehr wahrscheinlich.

Viel Erfolg und bleiben Sie profitabel!

Verantwortlicher Redakteur Kulikov Leonid: keine Eigenpositionen.

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