UPDATE Cybersecurity-Trend: warum die rechtzeitige Positionierung bei den stark angeschlagenen Cybersecurity-Stocks Sinn macht!
Liebe Leser,
Top-Cybersecurity-Stocks, wie aber auch einige andere TechWerte scheinen nun endlich charttechnischen Boden gefunden zu haben und versuchen vor dem Hintergrund einer wenigstens nicht negativen Marktstimmung erste Erholungstendenzen zu entwickeln, was an sich als ein positives Zeichen ist. Und obwohl der globale positive News-Trigger, der die Marktstimmung nachhaltig zum positiven ändern könnte, immer noch fehlt, macht es durchaus Sinn, sich schon jetzt Gedanken über die rechtzeitige Positionierung bei den angeschlagenen Top-Cybersecurity-Stocks zu machen, denn diese Trendrichtung ist gerade im digitalen Zeitalter wirklich nachhaltig.
Zudem kommt noch ein positives Trend-Momentum, der sich immer mehr aus dem laufenden Ukraine-Konflikt ergibt. Die Ukraine selbst spielt hier gar keine Rolle. Vielmehr geht es um die globale Konfrontation zwischen der Russischen Föderation und Europa und explizit mit den USA. Alle beteiligten sind dabei so ausgerichtet, um den Kontrahenten einen möglichst großen Schaden sowohl politisch als auch wirtschaftlich und militärisch hinzuzufügen.
Die Rede ist von einem echten Cyberkrieg. Denn im digitalen Zeitalter ist es ein perfektes Instrument, um den Kontrahenten spürbare Verluste, sowohl ökonomisch als auch in Fragen der Nationalen Sicherheit hinzufügen zu können. Spionage, Sabotage, Manipulation etc. sind die Waffen, die man im digitalen Zeitalter benutzen kann. Dabei bleibt man unbemerkt im Schatten. So haben bspw. pro-russische Hacker der KillNet-Gruppe Mitte Mai ganz offen einen Cyberkrieg gegen 10 Länder, darunter die Vereinigten Staaten, Großbritannien, Deutschland etc. erklärt. Und dies ist nur die Spitze des Eisberges.
Gleichzeitig werden nun zahlreiche Hobby-Hackergruppen und simple Cyberkriminelle aktiv. Sie haben jetzt die Chance gewittert, unbemerkt ihre Angriffe und Operationen durchzuführen, da die gesamte Welt weiterhin sehr stark von dem aufgeflammten Ukraine-Konflikt abgelenkt bleibt. Und so liest man in der Presse immer häufiger darüber, dass Internet-Infrastruktur, Finanz- und Regierungsorganisationen, Fluggesellschaften, Newsportale, Krypto-Börsen und ganz einfache Menschen mit digitalen Krypto-Wallets etc. angegriffen werden. Daher ist es logisch anzunehmen, dass vor diesem Hintergrund die Nachfrage nach Cybersecurity-Services weiter wachsen wird. Denn die Sicherheit eigener Daten, Digitaler Assets und der Schutz vor Hacking ist nun eine Priorität für alle: Sowohl für die Unternehmen als auch für Militär- und Regierungsorganisationen, aber auch einfachen Menschen weltweit.
Ein weiterer wichtiger Katalysator für das nachhaltige Wachstum der Nachfrage nach Cybersecurity-Diensten ist das Digitale Zeitalter selbst. Das darf nach nie vergessen. Und obwohl die Menschheit in diesem Sinne immer noch ganz am Anfang dieser Entwicklung steht, haben sich bereits ganz neue Segmente der modernen Digitalen Ökonomie geformt. Die Rede ist bspw. von zahlreichen Cloud-Services, Automation, FinTech-Unternehmen, Streaming-Diensten und anderer SaaS-Konzernen, die ohne einer stabilen IT-Infrastruktur, aber auch ohne eines angemessenen Cyberschutzes nicht in der Lage wären, in einem solch schnellen Tempo zu wachsen.
Um Ausmaß des Cybersecurity-Problems zu verstehen, reicht es schon auf die politischen und finanziellen Folgen der Hacker-Angriffe im vergangenen Jahr zu blicken. Allein der Angriff auf US-amerikanisches Ölpipeline-System Colonial Pipeline führte zu seiner Abschaltung für fünf Tage und zwang Joe Biden, einen Ausnahmezustand einzuführen. Infolgedessen zahlte das Unternehmen Hackern 4,4 Mio. USD Lösegeld. Etwa 11. Mio. USD Lösegeld hat auch der weltgrößte Fleischkonzern JBS bezahlt, damit die Produktion wieder ans Laufen kommt. Die Finanzgesellschaft CNA Financial zahlte den Erpressern im gleichen Jahr 40 Mio. USD, damit sie ihre Digitale Infrastruktur endlich freigeben. Und dies ist nur die Spitze des Eisberges, denn für gewöhnlich werden solche Vorfälle von Unternehmen nicht öffentlich kommuniziert, um einen Imageschaden zu vermeiden.
Das Alles zeigt sehr deutlich, wie verwundbar die digitale Infrastruktur derzeit ist. Das Problem der Cyberangriffe ist dabei die Tatsache, dass sie entweder ganz oder bis zum letzten Zeitpunkt unbemerkt bleiben und sind somit schwer aufzudecken und zu verhindern. Doch genau dies ist die Aufgabe, womit man sich in den nächsten Jahrzehnten beschäftigen wird. Und so bestätigt sich die Annahme, dass die westliche Welt massive Investitionen in den Aufbau einer effektiven Armee von Cyberexperten tätigen wird, um das Problem Schritt für Schritt zu lösen.
Dies ist jedoch ein ewiger, geschlossener Ursache-Wirkung-Kreis, wo jeder Schritt in Sachen Cybersicherheit eine direkte Wirkung auf die Hacker hat. Sie sind dann gezwungen, neue Wege beim CyberCrime zu gehen, was wiederum eine neue Reaktion der Cybersecurity auslöst. Und da die Cybersecurity immer mind. ein Schritt hinterher hängt, wird die Nachfrage nach entsprechenden digitalen Schutzlösungen in den kommenden Jahren immer groß bleiben. Kommen wird nun aber zu unseren Watchlist-Kandidaten!
https://viz.traderfox.com/peer-group-tabelle/US22788C1053/DI/crowdstrike-holdings-inc/aktien-67751-67629-417099-7873852-68542-14880719-64525-1392451-4925832-19455-16776288-7875345-19185279
Was die Favoriten angeht, so hat sich hier Nichts geändert. Den Anfang macht nach wie vor die Aktie von Palo Alto Networks (PANW), die mittlerweile einen charttechnischen Boden im Bereich rund um die Marke von 500 USD gefunden zu sein scheint. Der letzte fundamentale Impuls kam hier mit besser als erwarteten Zahlen und einer angehobenen FY22-Prognose. Der Q3-Umsatz stieg dabei im Vergleich zum Vorjahreswert um 29,1 % auf 1,4 Mrd. USD (Konsens: 1,36 Mrd. USD). Das EPS von 1,79 USD fiel ebenfalls besser als die erwarteten 1,68 USD aus. PANW hat auf die weiterhin starke Nachfrage verwiesen und die FY22-Prognose angehoben. Das EPS wird nun bei 7,43-7,46 statt 7,23-7,30 USD (Konsens: 7,29 USD) bei einem Umsatz von 5,481-5,501 Mrd. USD statt 5,425-5,475 Mrd. USD (Konsens: 5,46 Mrd. USD) erwartet.
Das Unternehmen ist einer der führenden Anbieter von Lösungen für den Schutz von Clouds, Netzwerken und Mobilgeräten und ist somit sehr gut im Markt für Netzwerksicherheit, Web-Security und Endpoint-Security aufgestellt. Zudem kündigte man zuletzt mit Cortex XSIAM eine KI-gesteuerte Plattform an. Extended Security Intelligence & Automation Management (XSIAM) soll die Reaktion auf Bedrohungen drastisch beschleunigen. Und so wird die Reaktionszeit auf eine mögliche Cyberbedrohung enorm erhöht. Wachstumspotenzial ist hier also vorhanden.
Die Nummer zwei ist heute die Aktie von Fortinet (FTNT). Das Unternehmen Ist ein Cybersecurity-Software-Anbieter, verdient jedoch einen kleinen Teil seiner Umsätze auch mit dem Vertrieb von speziellen Hardware-Lösungen. Fortinet bietet u.a. Netzwerk- und Datensicherheitslösungen, einschließlich Hardware, Software und Abonnement-Services für Regierungsorganisationen und kleine Unternehmen.
Das Geschäft besteht aus zwei Hauptbereichen: Die eigentlichen Produktsales machen dabei rund 37 % der Umsätze aus. Miteingeschlossen sind hier die Lizenzen zur FTNT-Software-Benutzung und entsprechenden Hardwarelösungen. Die operative Marge des Segments beträgt 61 %. Doch viel wichtiger sind die Einnahmen aus sog. Services, die rund 62 % der Umsätze ausmachen. Die operative Marge des Segments beträgt beachtliche 85 %. Umsätze dieser Sparte unterteilen sich in Cybersecurity-Subscription-Erlöse (55 %) und technische Service-Unterstützung von Klienten (45 %). Im geographischen Aspekt ist der Konzern ebenfalls gut diversifiziert: rund 42 % Umsätze generiert man in der America-Region (auf USA entfallen logischerweise rund 31 % der Erlöse), rund 38 % der Umsätze kommen aus Europa, Middle East und Afrika und rund 20 % entfallen dabei auf Südpazifische- Asiatische Region.
Die Nummer drei ist die Aktie von CrowdStrike (CRWD). Das Unternehmen spezialisiert sich auf cloudbasierte SaaS-Lösungen zum Schutz von unternehmensinternen PCs, PC-Netzwerken und Serversystemen. Doch der Konzern baut sein Produktportfolio kontinuierlich aus, was man an der bereits abgeschlossenen Übernahme von Humio gesehen hat. Damit hat CRWD seinem End-Point-Security-Produktportfolio einige neue KI-basierte Netzwerküberwachungsfunktionen in Echtzeit hinzugefügt, womit weitere Wachstumspotenziale erschlossen werden können. CRWD-Produktportfolio umfasst Cloud-Sicherheitslösungen für Finanzsektor, Einzelhandel, Gesundheitswesen und den öffentlichen Sektor. Das Hauptprodukt des Unternehmens ist seine eigene Cybersecurity-IT-Platform namens Falcon.
Formal besteht das Geschäft aus zwei Bereichen: wie Professional Services und Falcon-Subscriptions. Professional Services Segment profitiert von der Nachfrage nach Analytics, wie z. B. die Analyse von Malware, der Bewertung von Schäden, die Kunden durch Cyberangriffe erleiden, und ähnlichen Diensten. Diese Sparte macht rund 6 % des Umsatzes aus. Die operative Marge des Segments beträgt 33 %. Falcon-Subscriptions ist dabei Herzstück des Unternehmens. Hier verkauft man höhermargige Cybersecurity-Abos für die Plattform und dieses Geschäftssegment generiert 94 % des Gesamtumsatzes. Die operative Marge des Segments beträgt 76 %.
Fundamental-technisch betrachtet, überzeugt CRWD mit einem stabilen Wachstum von rund 60-70 % pro Jahr, doch dies half dem Konzern immer noch nicht, profitabel zu werden. Positive Tendenzen wie der formale Vorstoß der EBITDA Marge in die Gewinnzone im vergangenen Jahr stimmen jedoch optimistisch. Im geographischen Aspekt ist der Konzern ebenfalls gut diversifiziert: rund 72 % Umsätze generiert man in den USA. rund 14 % der Umsätze kommen aus Europa, Middle East und Afrika und rund 10 % entfallen dabei auf Südpazifische- Asiatische Region.
Die Nummer Vier ist die Aktie des israelischen Cybersecurity-Konzerns Check Point Software (CHKP). Das Unternehmen bietet eine breite Palette von Hard- und Software-Produkten. Dazu kommt technischer Support sowie spezialisierte Netzwerk-, Gateway-, Daten-, Endbenutzer- und Verwaltungslösungen. Das Geschäft besteht aus drei Hauptbereichen: Produkte und Lizenzen: In diesem Segment profitiert das Unternehmen vom Verkauf von Cybersicherheitslösungen, die auf der Hardware entweder vorinstalliert werden, oder durch das breite Netzwerk der Check Point-Partnern/-Distributoren verkauft werden. Auf das Segment entfallen 23,7 % des Umsatzes. Dazu kommen Subscriptions. Dies sind die Lösungen des Unternehmens, die an Kunden im Rahmen eines Abonnementmodells verkauft werden. Auf das Segment entfallen 34,8 % des Umsatzes. Schließlich ist es die Software-Updates-Sparte und der technische Support. Auf das Segment entfallen 41,5 % des Umsatzes. Und diese gesunde Produkt-/Umsatzdiversifikation führt dazu, dass der Konzern nicht nur steigende Umsätze verzeichnet, sondern auch durchgehend profitabel ist. Im geographischen Aspekt ist der Konzern ebenfalls gut diversifiziert: rund 43 % Umsätze generiert man in den USA. Rund 45 % der Umsätze kommen aus Europa, Middle East und Afrika und rund 12 % entfallen dabei auf Südpazifische- Asiatische Region.
Schließlich ist es heute die Aktie von Akamai (AKAM), die wir uns heute anschauen werden, doch dies ist kein klassischer Cybersecurity-Spezialist. Das Unternehmen bietet Lösungen an, womit das Internet quasi schneller und stabiler gemacht wird. Adressiert sind Anbieter von Website-Beschleunigungsservices und Betreiber/Provider vom verschiedenen Internet-Content. Dabei umfasst AKAM-Netzwerk mehr als 240.000 geographisch verteilte Server, für eine schnellere Bereitstellung des Internet-Contents. Zugleich bietet AKAM auf seiner Akamai-Plattform auch eine große Anzahl von Programmen für Cybersicherheit und Anwendungsentwicklung. Dazu gehören auch Service-Programme, zum Schutz und einen stabilen Betrieb von Netzwerkverbindungen.
Das Geschäft besteht aus zwei Hauptbereichen: Security Technology Segment umfasst Lösungen, die die Sicherheit der Infrastruktur, Websites, Anwendungen etc. gewährleisten. Hier generiert man etwas 39 % der Umsätze. Die Edge Technology Sparte umfasst unmittelbar Content-Bereitstellung, Web-Performance- und Edge-Computing-Lösungen. Auf das Segment entfallen 61 % des Umsatzes. Im geographischen Aspekt ist der Konzern ebenfalls gut diversifiziert: rund 53 % Umsätze generiert man in den USA. Auf Rest der Welt entfallen dann die restlichen 47 % der Gesamtumsätze.
Abschließend ist es anzumerken, dass der Cybersecurity-Trend auch über Aktien wie Varonis (VRNS), Telos (TLS), Tenable (TENB) CyberArc (CYBR), etc. gespielt werden könnte. Was uns angeht so favorisieren wir zu diesem Zeitpunkt weiterhin die Aktien der Marktleader, wie Palo Alto und Fortinet.
Viel Erfolg und bleiben Sie Profitabel!
Verantwortlicher Redakteur Kulikov Leonid: keine Eigenpositionen.