UPDATE Halbleiter- und Chip-Stocks: warum man Nvidia (NVDA) und Micron (MU) weiter im Blick haben sollte!
Liebe Leser,
die Börse hat nun vor dem Hintergrund einer etwas positiveren Marktstimmung angefangen, ein dynamisches Rebound-Momentum bei stark abverkauften Semiconductor-, Chip- und Technologie-Aktien aufzubauen. Beispielhaft dafür ist die Aktie von Alpha & Omega (AOSL), die mittlerweile am Breakout-Niveau zum neuen Jahreshoch steht. Der Konzern ist ein Designer, Entwickler und weltweiter Anbieter einer breiten Palette von Leistungshalbleitern, einschließlich einer großen Palette von Leistungs-MOSFET-, IGBT-, IPM- und Leistungs-IC-Produkten. Eine ähnlich positive Dynamik beobachten wir auch beim iShares PHLX Semiconductor ETF (SOXX), der ungeachtet globaler Probleme, Lieferkettenschwierigkeiten und geopolitischer Spannungen eine Rebound-Bewegung startete. Und dies stimmt tatsächlich zuversichtlich.
Zu der globalen Trend-Entwicklung lässt sich Folgendes zusammenfassen. Was die Werte in den vergangenen Jahren angetrieben hat, war im Großen und Ganzen die angelaufene Beschleunigung der Digitalen Transformation, die sowohl der technologische Fortschritt als auch die COVOD-Pandemie verursacht haben. Die Story, die hier gespielt wird, basiert nun auf der Annahme, dass die beschleunigte Digitalisierung nun die Etablierung weiterer wichtiger Trends wie Cloud-Computing und 5G ebenfalls sehr stark voranbringen wird. Daher geht man davon aus, dass die Nachfrage nach Schlüsseltechnologie und leistungsfähigeren Chips in den kommenden Monaten und Jahren sich signifikant erhöhen wird.
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Diese Annahme wird auch durch das weiterhin andauernde globale Wachstum der Halbleiter-Industrie bestätigt, wobei man im vergangenen Jahr 2021 mit einer Markt-Größe von 555,9 Mrd. USD einen neuen Rekord aufstellte. Die Halbleiternachfrage infolge des globalen Chipmangels ist dabei im Vergleich zum Vorjahr um 26,2 % angesprungen, was man auch an den starken Zahlen zahlreichen Chip- und Halbleiter-Konzernen gesehen hat. Besonders stark (+28,3 %) war das Nachfragewachstum im Dezember und so ist die Annahme, eines weiterhin globalen Chipmangels und einer weiterhin hohen Chip- und Halbleiter-Nachfrage auch für das angelaufene Jahr 2022 gültig. Zumal diese Tendenz ist für alle Industrieländer gültig.
Im aktuellen Update werfen wir einen etwas genaueren Blick auf Aktien führender Chiphersteller, die über eine gute Marktposition und eine langfristige Wachstumsperspektive aufgrund des technologischen Vorsprungs verfügen, denn genau diese Story sollte der Markt bei einer freundlicheren Marktstimmung erneut erkennen, was letztendlich in eine bessere Kursentwicklung münden dürfte. Der aktuelle Zeitpunkt einer stark angeschlagenen charttechnischen Situation bietet schon jetzt den risikofreudigen Tradern sehr spannende spekulative Möglichkeit an, eine erste kleine Positionierung zu einem guten CRV zu versuchen. Konservative Anleger sollten jedoch weiterhin vorsichtig bleiben und v. A. eine geopolitische Marktstabilisierung abwarten.
Den Anfang macht heute die Aktie von Nvidia (NVDA), denn mit ihr kann man gleich mehrere Zukunftstrends spielen. Die Stärke der globalen Marktpositionierung wurde zuletzt auch mit starken Q-Zahlen besttätigt. Als Wachstumstreiber erwies sich die um 37 % gewachsene Nachfrage nach Grafikkarten (Gaming-Segment). Der Auslöser war und bleibt der Ende 2020 erneut aufgeflammte Krypto-Mining-Boom infolge der enorm gestiegenen Preise für Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH). Hier muss man allerdings anmerken, dass Grafikkarten-Umsätze deutlich höher hätten ausfallen können. Im Weg des Konzerns steht der schon angesprochene allgegenwärtige Halbleitermangel und Lieferverzögerungen, weshalb Nvidia die enorm hohe Grafikarten-Nachfrage ganz einfach nicht voll bedienen kann. Und so bleiben die begehrten NVDA-Grafikkarten, besonders die der neuen Serie, sowohl bei den Gamern als auch bei den Minern weiterhin eine stark überteuerte Mangelware.
Eine sehr hohe Wachstumsrate mit +71 % zeigte im vergangenen Quartal aber auch der Data-Center-Segment. Und in diesem Fall tangiert man den aufkommenden Big-Data- und 5G-Trend, was sich mittelfristig auszahlen dürfte. Denn 5G-Netzwerke versprechen nicht nur schnellere Download-Geschwindigkeiten, sondern auch die Fähigkeit, höheren Datenverkehr zu bewältigen und Netzwerksignale intelligent dorthin zu leiten, wo sie am dringendsten benötigt werden. Und genau an dieser Stelle kommen NVDA-GPUs für DataCenter ins Spiel. Die höchste Wachstumsrate verzeichnete jedoch mit +109 % die noch jungen Professional Visualization Sparte. Genau hier geht es um die zukünftige Wachstumsperspektive im Rahmen des Metaverse-Trends und der dazu entwickelten NVDA-Omniverse-Plattform.
Was weitere Wachstumsfelder des Unternehmens angeht, so ist es der Elektroauto-/Automotive-Segment, der vor dem Hintergrund anderer Trend-Bereiche etwas in den Schatten geraten war. Doch auch hier sieht es sehr gut aus. V. a., wenn man bedenkt, dass auch der Elektroautotrend bei seiner globalen Etablierung im Großen und Ganzen erst am Anfang ein Jahrzehnte-, oder sogar Jahrhunderte-langen Wachstums-Phase steht. Und daher ist auch die Annahme plausibel, dass Nvidia auch auf diesem Gebet langfristig profitieren würde.
Zuversichtlich stimmen hier u.a. interessante Kooperationen, die der Konzern derzeit mit Elektroautohersteller angeht. Und so gab man bspw. am 22. März sehr interessante News zu der NVIDIA DRIVE Orin Technologie bekannt. Dies ist ein für Autonome Autos entwickelte Computer-System, das den Übergang zu einem selbstfahrenden Auto stark beschleunigen dürfte. Logischerweise sorgte diese Nachricht für Aufmerksamkeit entlang der ganzen Autoindustrie. Nvidia hat dabei den Produktionsstart für Orin bekannt gegeben und gleichzeitig neue Automobilhersteller vorgestellt, die sich für die NVIDIA DRIVE Plattform entschieden, haben. Zudem gab das Unternehmen bekannt, dass seine Pipeline im Bereich Automotive auf über 11 Mrd. USD für die nächsten sechs Jahre angewachsen ist. Und damit scheint man ein neues Umsatz-Standbein aufzubauen.
Was die DRIVE Hyperion mit NVIDIA Orin Technologie angeht, so ist es laut Nvidia eine Art eines zentralen Nerven-Systems auf KI-Basis für ein modernes New Energy Vehicle (NVE). Das neue system-on-a-chip-technologie ist dabei in der Lage, 254 Trillionen Operationen pro Sekunde zu erledigen. Es wurde eben dazu entwickelt, um die große Anzahl von Anwendungen und Operationen im Deep Neural Nettwors (DNNs) zu bewältigen, die in autonomen Fahrzeugen in Echtzeit ausgeführt werden. Sollte diese Technologie sich bewähren, so hat man hier aufgrund der enormen Komplexität sofort einen Burgrabencharakter und das in einem noch sehr jungen Markt/Trend rund um selbstfahrende Elektroautos. NVDA-Vorreiterrolle erkennt man auch darin, dass schon mehr als 25 Fahrzeughersteller den NVIDIA DRIVE Orin System-on-a-Chip (SoC) bereits einsetzen, darunter auch GTC, BYD und die Lucid Group. Wie man also unschwer erkennen kann, ruht NVDA auf seinen Grafikkarten-Erfolgen nicht aus und arbeitet stets daran, neue Wachstumsfelder und Umsatznischen zu erschließen.
Ein zweites Unternehmen, dass über eine plausible Wachstumsstory in den nächsten 10 Jahren verfügt, ist der gut bekannte Speicherchip-Hersteller Micron (MU). Grund dafür ist die Tatsache, dass Das Unternehmen über schöne Wachstumschancen in gleich mehreren Bereichen verfügt. Zuversichtlich stimmt hier auch die aktuelle Ausgangsbasis. Leistungsstarke und energieeffiziente Speicherchips - das Hauptgeschäft von Micron - sind schon heute bereits ein sehr begehrtes Gut und kommen überall, von Smartphones und Haushaltsgeräten über die Elektroautos, bis hin zu Mainframes, DataCenter und Raumfahrzeugen zum Einsatz.
Doch die Welt steht aufgrund der COVID-Pandemie vor einer neuen, deutlich schnelleren Phase der digitalen Transformation, die nicht nur Unternehmen etc., sondern die globale Weltwirtschaft umfassen wird. Und die Folge der weiterhin zunehmenden Digitalisierung wäre die kontinuierlich steigende Nachfrage nach leistungsfähigeren Chips v.a. für die Datenspeicherung. Denn große Data-Massive sind unabdingbar dafür, um bspw. die, für die KI-Entwicklung benötigte Analytics zu betreiben. Dies ist jedoch die Schlüsseltechnologie, um technologisch voranzukommen. Und daher sieht die Micron-Positionierung schon heute sehr gut aus.
Die Hauptbereiche des Umsatzwachstums von Micron im kommenden Jahrzehnt werden eindeutig Rechenzentren, das Internet der Dinge (IoT), Fahrzeuge und die anhaltende Zunahme der Speichermenge in mobilen Geräten sein. Gleichzeitig wird die Nachfrage nach leistungsstarken, kompakten, aber v. A. energieeffizienten Chips auf Basis von NAND-Flash-Speicher wachsen. Und Micron ist in dieser Hinsicht einer der weltweit führenden Hersteller solcher Chips.
Das angelaufene Jahr 2022 ist bis jetzt stark geopolitisch ausgefallen und somit ist die gestiegene Nachfrage nach Chips und Speicherchips in den Hintergrund geraten. Doch die positive Tendenz ist da und dies stimmt zuversichtlich vor dem Hintergrund einer langfristigen Wachstumsperspektive. Was explizit Micron angeht, so hat die Gesellschaft schon 2015 davon gesprochen, dass man Bereiche wie IoT, elektronische Fahrerassistenten, Smartphones mit 4K-Kameras, die einen umfangreichen schnellen Speicher benötigen, um ressourcenintensive Bilder aufzunehmen und zu verarbeiten als neue Umsatznischen erschließen wird. Und heute sind genau diese Bereiche (Umsätze mit NAND-Speicher, Hochgeschwindigkeits-LPDRAM und DRAM mit einem reduzierten Stromverbrauch) Microns Wachstumstreiber.
Was Konzerneigene Entwicklung angeht, so wächst Microns Segment der Speicherlösungen ebenfalls. Im vergangenen Jahr wuchs der Sparten-Umsatz um 5,5 %, aber das Teilsegment der Speicherchips für Rechenzentren zeigte eine Umsatzsteigerung von 70 %. Angetrieben wurde dies teilweise durch neue Produkte, wie das erste Solid-State-Datenlaufwerk auf dem Markt mit einem 176-Layer-Speicherchip für Rechenzentren, der hohe Geschwindigkeit und große Kapazität bei geringem Stromverbrauch bietet. Gleichzeitig verspürte das Unternehmen eine steigende Segment-Nachfrage und, um dieser Herausforderung zukünftig gerecht zu werden und, um seine Führungsposition auf dem globalen Speicherchipmarkt zu stärken, wird Micron bis 2030 eine beachtliche Summe von 150 Mrd. USD in Forschung und Entwicklung investieren. Genau das soll dafür sorgen, dass Micron langfristig, genauso wie die Nvidia-Aktie zu den Top-Picks des Chip-Sektors gehören werden. Und die Chancen stehen gut!
Was uns angeht, so favorisieren wir die Aktien von Micron und Nvidia vor allem vor dem Hintergrund einer langfristigen Investment-These.
Anleger und Trader, die deutlich mehr Risikobereitschaft aufbringen, sollten dabei eher Richtung kleinkapitalisierter Chip- und Halbleiterhersteller mit einem guten CRV schauen, denn hier hat man vor dem Hintergrund einer stark volatilen Marktstimmung wohl die besten Chancen, schnelle, dynamische Rebounds zu einem höheren, dennoch akzeptablen Risiko zu traden.
Viel Erfolg und bleiben Sie profitabel!
Verantwortlicher Redakteur Kulikov Leonid: keine Eigenpositionen.