Der Tiger und seine Jungen - Julian Robertson
Julian Robertson ist ein Vorbild für alle Trader, Spekulanten und Investoren. Seit nunmehr 17 Jahre verwaltet der 84-Jährige sein beträchtliches Vermögen und erzielte dabei eine herausragende Performance. Aus USD 400 Mio. im Jahr 2003 machte Robertson bis heute USD 3,4 Mrd., was einer Rendite von 850% entspricht. Auch davor war Robertson alles andere als untätig. Einst gründete der ehemalige Wertpapierhändler einen Hedge Fund, der zur weltweiten Nummer zwei aufsteigen sollte und zu Spitzenzeiten mehr als USD 22 Mrd. verwaltete. Lesen Sie hier die Details einer großen Börsenkarriere.
Julian Hart Robertson Junior wurde 1933 in Salisbury, North Carolina, geboren. 1951 schloss er die Epsicopal High School ab und schrieb sich an der University of North Carolina ein. 1955 erhielt er seinen Abschluss. Es folgten zwei Jahre als Offizier bei der U.S. Navy.
Tiger
Nach der Navy zog Robertson nach New York. Er begann beim Broker Kidder, Peabody & Co. zu arbeiten und leitete nach kurzer Zeit den Bereich Asset Management. Robertson blieb hier bis 1979. Dann folgte eine einjährige Auszeit in Neuseeland. Nach seiner Rückkehr gründete er voller Tatendrang das Unternehmen Tiger Management, einen der ersten Hedge Funds. Das Startkapital erhielt er von Freunden und Familie. Aus den anfänglichen USD 8 Mio. im Jahre 1980 machte Robertson bis 1996 USD 7,2 Mrd. 1998 hatte der Hedge Fund Buchgewinne von USD 23 Mrd. zu verzeichnen. In den folgenden zwei Jahren sollte der Fonds allerdings die Mehrheit dieser Gewinne wieder abgeben. Robertson sagte ein Kollabieren des Tech-Sektors voraus und investierte nicht in die rasant wachsende Branche, sondern in andere Wirtschaftsbereiche. Dabei verspekulierte sich der Top-Investor, indem er einige schlechte Entscheidungen bei der Aktienauswahl traf und zu viel Risiko fuhr. Letztlich sollte Robertson Recht behalten, Doch nachdem die Buchgewinne auf USD 6 Mrd. schrumpften, bezahlte er seine Investoren aus und schloss den Hedge Fund.
Die Zeit danach
Seitdem managte er lediglich sein privates Vermögen; und das sehr erfolgreich. In 2003 wurde sein Vermögen auf USD 400 Mio. geschätzt. 2015 waren es bereits USD 3,4 Mrd. So verdiente er beispielsweise mit dem Kollabieren des Subprime-Kreditmarktes 2008 viel Geld mit Credit Default Swaps. Den Großteil seines Vermögens hat Robertson allerdings in Hedge Funds angelegt, welche von seinen ehemaligen Mitarbeitern geführt werden. Diese Reihe von Fonds werden auch als 'Tiger Cubs' (zu deutsch: Tigerwelpen) bezeichnet. Zu diesen Unternehmen gehören namhafte Hedge Funds wie Viking Global Investors, Blue Ridge Capital oder JAT Capital Management. Des Weiteren engagiert sich der pensionierte Investor in allerhand sozialen Projekten und finanziert Bildungs- und Wissenschaftsprojekte.
Robertson war mehr als 35 Jahre glücklich mit seiner Frau Josephin verheiratet. Sie starb 2010 an Brustkrebs. Aus dieser Ehe gingen 3 Kinder hervor.
Investment Stil
Über den Stil des Starinvestors kann man nicht viel sagen. Als Grundlage für seine Entscheidungen dienten immer gründliche Analysen von Unternehmen und Branchen sowie makroökonomischer Trends. Berichten zu Folge erhielt er die Ergebnisse der Untersuchungen von seinen Analysten und fällte letztlich die Anlageentscheidungen allein. Wenn Robertson von etwas überzeugt war, dann ging er mit viel Risiko vor und setzte hohe Beträge. Dabei ignorierte er von Zeit zu Zeit sogar die zugrundeliegenden Fundamentaldaten eines Unternehmens. Zusammengefasst könnte man seinen Stil in ein dreistufiges Verfahren herunterbrechen: eine intensive Recherche, eine clevere Idee und letztlich eine große Wette. Es ist davon auszugehen, dass sich an seiner Vorgehensweise nach seiner Hedge-Fund-Zeit wenig verändert hat.
Zitate
- "Unsere Aufgabe ist es, die 200 besten Unternehmen der Welt zu finden und in sie zu investieren, und die 200 schlechtesten Unternehmen ausfindig zu machen und diese zu shorten. Wenn die 200 Besten keine bessere Performance als die 200 Schlechtesten an den Tag legen, sollte man den Beruf wechseln."
- "Höre eine Aktiengeschichte, analysiere sie und kaufe aggressiv, wenn es sich richtig anfühlt."
- "Der Kurs 'Accounting' hat mir mehr gebracht als alles andere."
- "Im Baseball kannst du in einer A-Leaque-Mannschaft 40 Home Runs schlagen und bekommst nie einen Cent bezahlt. In einem Hedge Fund wirst du hingegen nach deinem Batting Average bezahlt. Also gehst du in die schlechteste Liga, die du finden kannst, mit der geringsten Konkurrenz."
- "Wenn ich noch einmal jung wäre, würde ich in Afrika investieren."
- "Management ist wie Segeln. Wenn das Wetter gut ist, gibt es nichts was mehr Spaß macht."
- "Es ist nie ein Fehler, wenn man sich mit schlauen Leuten umgibt."
- "Du hörst diese Leute im Fernsehen sagen, dass der Markt Ihnen dies und jenes verraten hat – Naja, der Markt hat nie zu mir gesprochen."
- "Es gibt nicht viele Leute, die bereit sind den Abzug zu betätigen."
- "Es spricht nichts dafür, unsere Investoren zu überzeugen in einen Markt zu investieren, den ich einfach nicht verstehe."
- "Es ist unglaublich wie im Rest der Welt scheinbar niemand etwas auf Profitabilität gibt."
- "Bezüglich des Marktes sind wir nicht sehr besorgt. Der Grund dafür ist, dass alle anderen es sind."
- "In einem rationalen Markt funktioniert unsere Strategie sehr gut. Aber in einem irrationalen Markt, in dem Umsatz und Gewinn zu Gunsten von Mausklicks und Momentum auf die Rückbank müssen, da kann man auf Logik nicht viel geben."
- "Solange die Story hinter einem Investment aktiv bleibt, sollte sich die Position vergrößern. Wenn sich die Story verändert, ist es Zeit auszusteigen."
- "Manche könnten sagen, dass unser Ansatz des 'globalen Investors' sehr ambitioniert ist. Wir glauben, dass jeder andere Ansatz kurzsichtig ist."
- "Ich bin hier normalerweise der Abzug-Drücker..."
- "Es gab einen Ruck vom Value Investment hin zum Momentum Investment, bei dem der Preis kein Faktor mehr ist. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie viele gute Investoren wirklich glauben, dass der Preis keine Rolle mehr spielt. Das war noch nie mein Stil..."
- "Jeder – Daytrader, Hedge Fund Manager, Leverage-Buyout Leute, alles was Rang und Namen hat – setzen auf die selben Aktien, was praktisch gesehen ein unbeabsichtigtes Ponzi-System ist. Und das wird irgendwann hoch gehen."
- "Jeder hier ist überbezahlt, weiß, dass er überbezahlt ist und entschlossen, überbezahlt zu bleiben."
Julian Hart Robertson Junior wurde 1933 in Salisbury, North Carolina, geboren. 1951 schloss er die Epsicopal High School ab und schrieb sich an der University of North Carolina ein. 1955 erhielt er seinen Abschluss. Es folgten zwei Jahre als Offizier bei der U.S. Navy.
Tiger
Nach der Navy zog Robertson nach New York. Er begann beim Broker Kidder, Peabody & Co. zu arbeiten und leitete nach kurzer Zeit den Bereich Asset Management. Robertson blieb hier bis 1979. Dann folgte eine einjährige Auszeit in Neuseeland. Nach seiner Rückkehr gründete er voller Tatendrang das Unternehmen Tiger Management, einen der ersten Hedge Funds. Das Startkapital erhielt er von Freunden und Familie. Aus den anfänglichen USD 8 Mio. im Jahre 1980 machte Robertson bis 1996 USD 7,2 Mrd. 1998 hatte der Hedge Fund Buchgewinne von USD 23 Mrd. zu verzeichnen. In den folgenden zwei Jahren sollte der Fonds allerdings die Mehrheit dieser Gewinne wieder abgeben. Robertson sagte ein Kollabieren des Tech-Sektors voraus und investierte nicht in die rasant wachsende Branche, sondern in andere Wirtschaftsbereiche. Dabei verspekulierte sich der Top-Investor, indem er einige schlechte Entscheidungen bei der Aktienauswahl traf und zu viel Risiko fuhr. Letztlich sollte Robertson Recht behalten, Doch nachdem die Buchgewinne auf USD 6 Mrd. schrumpften, bezahlte er seine Investoren aus und schloss den Hedge Fund.
Die Zeit danach
Seitdem managte er lediglich sein privates Vermögen; und das sehr erfolgreich. In 2003 wurde sein Vermögen auf USD 400 Mio. geschätzt. 2015 waren es bereits USD 3,4 Mrd. So verdiente er beispielsweise mit dem Kollabieren des Subprime-Kreditmarktes 2008 viel Geld mit Credit Default Swaps. Den Großteil seines Vermögens hat Robertson allerdings in Hedge Funds angelegt, welche von seinen ehemaligen Mitarbeitern geführt werden. Diese Reihe von Fonds werden auch als 'Tiger Cubs' (zu deutsch: Tigerwelpen) bezeichnet. Zu diesen Unternehmen gehören namhafte Hedge Funds wie Viking Global Investors, Blue Ridge Capital oder JAT Capital Management. Des Weiteren engagiert sich der pensionierte Investor in allerhand sozialen Projekten und finanziert Bildungs- und Wissenschaftsprojekte.
Robertson war mehr als 35 Jahre glücklich mit seiner Frau Josephin verheiratet. Sie starb 2010 an Brustkrebs. Aus dieser Ehe gingen 3 Kinder hervor.
Investment Stil
Über den Stil des Starinvestors kann man nicht viel sagen. Als Grundlage für seine Entscheidungen dienten immer gründliche Analysen von Unternehmen und Branchen sowie makroökonomischer Trends. Berichten zu Folge erhielt er die Ergebnisse der Untersuchungen von seinen Analysten und fällte letztlich die Anlageentscheidungen allein. Wenn Robertson von etwas überzeugt war, dann ging er mit viel Risiko vor und setzte hohe Beträge. Dabei ignorierte er von Zeit zu Zeit sogar die zugrundeliegenden Fundamentaldaten eines Unternehmens. Zusammengefasst könnte man seinen Stil in ein dreistufiges Verfahren herunterbrechen: eine intensive Recherche, eine clevere Idee und letztlich eine große Wette. Es ist davon auszugehen, dass sich an seiner Vorgehensweise nach seiner Hedge-Fund-Zeit wenig verändert hat.
Zitate
- "Unsere Aufgabe ist es, die 200 besten Unternehmen der Welt zu finden und in sie zu investieren, und die 200 schlechtesten Unternehmen ausfindig zu machen und diese zu shorten. Wenn die 200 Besten keine bessere Performance als die 200 Schlechtesten an den Tag legen, sollte man den Beruf wechseln."
- "Höre eine Aktiengeschichte, analysiere sie und kaufe aggressiv, wenn es sich richtig anfühlt."
- "Der Kurs 'Accounting' hat mir mehr gebracht als alles andere."
- "Im Baseball kannst du in einer A-Leaque-Mannschaft 40 Home Runs schlagen und bekommst nie einen Cent bezahlt. In einem Hedge Fund wirst du hingegen nach deinem Batting Average bezahlt. Also gehst du in die schlechteste Liga, die du finden kannst, mit der geringsten Konkurrenz."
- "Wenn ich noch einmal jung wäre, würde ich in Afrika investieren."
- "Management ist wie Segeln. Wenn das Wetter gut ist, gibt es nichts was mehr Spaß macht."
- "Es ist nie ein Fehler, wenn man sich mit schlauen Leuten umgibt."
- "Du hörst diese Leute im Fernsehen sagen, dass der Markt Ihnen dies und jenes verraten hat – Naja, der Markt hat nie zu mir gesprochen."
- "Es gibt nicht viele Leute, die bereit sind den Abzug zu betätigen."
- "Es spricht nichts dafür, unsere Investoren zu überzeugen in einen Markt zu investieren, den ich einfach nicht verstehe."
- "Es ist unglaublich wie im Rest der Welt scheinbar niemand etwas auf Profitabilität gibt."
- "Bezüglich des Marktes sind wir nicht sehr besorgt. Der Grund dafür ist, dass alle anderen es sind."
- "In einem rationalen Markt funktioniert unsere Strategie sehr gut. Aber in einem irrationalen Markt, in dem Umsatz und Gewinn zu Gunsten von Mausklicks und Momentum auf die Rückbank müssen, da kann man auf Logik nicht viel geben."
- "Solange die Story hinter einem Investment aktiv bleibt, sollte sich die Position vergrößern. Wenn sich die Story verändert, ist es Zeit auszusteigen."
- "Manche könnten sagen, dass unser Ansatz des 'globalen Investors' sehr ambitioniert ist. Wir glauben, dass jeder andere Ansatz kurzsichtig ist."
- "Ich bin hier normalerweise der Abzug-Drücker..."
- "Es gab einen Ruck vom Value Investment hin zum Momentum Investment, bei dem der Preis kein Faktor mehr ist. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie viele gute Investoren wirklich glauben, dass der Preis keine Rolle mehr spielt. Das war noch nie mein Stil..."
- "Jeder – Daytrader, Hedge Fund Manager, Leverage-Buyout Leute, alles was Rang und Namen hat – setzen auf die selben Aktien, was praktisch gesehen ein unbeabsichtigtes Ponzi-System ist. Und das wird irgendwann hoch gehen."
- "Jeder hier ist überbezahlt, weiß, dass er überbezahlt ist und entschlossen, überbezahlt zu bleiben."