Delcath Systems (DCTH) hat sich als Medizintechnikunternehmen auf wirkungsvolle und regionale Chemotherapien zur Behandlung von metastasiertem Leberkrebs spezialisiert. Erst im August 2023 gab es die FDA-Zulassung für das Hepzato Kit als erste gezielte und hochdosierte Chemotherapie für die gesamte Leber. Behandelt werden können damit bei metastasiertem Aderhautmelanom (mUM) häufig auftretende Lebermetastasen, was in den USA eine Umsatzchance von 600 Mio. USD bietet. Basierend auf dem Hepatic Delivery System (HDS) sind aber auch in diesem Jahr Phase-2-Studien für mBC (metastasiertem Brustkrebs) und mCRC (metastasiertem Dickdarmkrebs) geplant, womit das US-Umsatzpotenzial auf 1 Mrd. USD ausgedehnt werden könnte.
Aufgrund einer ausgedehnten Tumorlast kommen bis zu 80 % der Patienten mit Lebermetastasen nicht für eine chirurgische Entfernung (Resektion) infrage. Das Heptazo Kit nutzt die isolierte Leberperfusion (PHP), um das Chemotherapeutikum direkt in die Leber zu den Tumoren zu bringen, während das venöse Blut der Leber gefiltert wird. Dies schont den restlichen Körper und ermöglicht eine sechsmal höhere lokale Konzentration der Chemotherapie. In Europa wird das System bereits unter dem Namen CHEMOSAT verkauft.
Einen neuen Impuls lieferten die am 13. Januar präsentierten vorläufigen Finanzergebnisse. Während der Umsatz im Jahr 2023 gerade einmal etwas mehr als 2 Mio. USD betrug, dürfte dieser im Fiskaljahr 2024 auf 37,2 Mio. USD (Konsens: 34,5 Mio. USD) angestiegen sein. Analysten erwarten in diesem Jahr erneut eine Verdoppelung auf 77,5 Mio. USD und dann 149,55 Mio. USD bis 2027. Geplant ist für 2026 auch der erste Nettogewinn mit 0,74 USD je Aktie, was ein KGV26e von unter 22 signalisiert. Neue Kaufsignale entstehen für Trader beim Ausbruch aus der Konsolidierung auf ein neues Mehrjahreshoch.