Chime reichte am 13. Mai 2025 die Unterlagen für einen Börsengang an der Nasdaq ein. Das Unternehmen plant, unter dem Tickersymbol "CHYM” gelistet zu werden. Im Prospekt des Unternehmens heißt es, dass Chime ein Technologieunternehmen und keine Bank sei. Es sei kein Mitglied der US-Einlagensicherung FDIC. Dennoch nennt Chime Branchengrößen wie Bank of America, JPMorgan Chase, Wells Fargo, Citibank, Capital One und PNC Bank als Wettbewerber. Die meisten neuen Mitglieder, die bei Chime eine Direktüberweisung einrichten, hatten zuvor eine Direktüberweisung meist bei den großen etablierten Banken.
Interbankenentgelte als wichtigste Einnahmequelle
Laut dem Prospekt erzielt Chime Einnahmen aus Interbankenentgelten (Interchange Fees), die bei Käufen mit Chime-Debit- und -Kreditkarten anfallen. Solche Gebühren, in der Regel ein Prozentsatz des Transaktionswerts zuzüglich eines festen Betrages, werden von Banken erhoben und basieren auf Tarifen der Kartennetzwerke wie VISA. Die Banken leiten die Einnahmen anschließend an Chime weiter.
Im 1. Quartal erwirtschaftete Chime bei einem Umsatz von 518,7 Mio. USD einen Nettogewinn von 12,9 Mio. USD. Der Umsatz stieg um 32 %, während der Gewinn gegenüber dem Vorjahreswert von 15,9 Mio. USD sank. Ende März 2025 zählte Chime 8,6 Mio. aktive Mitglieder, was einem Anstieg von rund 23 % im Jahresvergleich entspricht. Der durchschnittliche Umsatz pro aktivem Mitglied stieg auf 251 USD (Vorjahr: 231 USD). Chime ist in allen 50 US-Bundesstaaten vertreten, aber nicht international tätig. 55 % der Mitglieder sind weiblich, das Durchschnittsalter liegt bei 36 Jahren.
Etwa zwei Drittel der Mitglieder nutzen Chime als ihre "primäre finanzielle Beziehung”. Dies bedeutet, dass sie im vorangegangenen Kalendermonat mindestens 15 Käufe mit der Chime-Karte getätigt oder eine qualifizierte Direktüberweisung von mindestens 200 USD erhalten haben. Mitglieder können über ein Netzwerk von mehr als 45.000 gebührenfreien Automaten verfügen. Das ist laut Chime mehr als die führenden US-Banken zusammen.
Erweiterte Dienstleistungen für Mitglieder: Von Sparkonten bis zu Gehaltsvorschüssen
Zusätzlich zu Karten bietet Chime weitere Dienste wie hochverzinsliche Sparkonten, kostenlose Steuererklärungen und die Möglichkeit, bis zu 500 USD des bereits verdienten Gehalts vorzeitig zu erhalten, und das kostenlos innerhalb von 24 Stunden oder sofort für 2 USD.
Nach einer längeren Flaute schien sich der IPO-Markt zu erholen, doch Trumps Ankündigung neuer Zölle im April 2025 sorgte für Unruhe, was Unternehmen wie Chime, die Handelsplattform eToro, den Online-Kreditgeber Klarna und den Ticket-Marktplatz StubHub veranlasste, ihre Pläne zu verschieben. Chimes öffentliche Anmeldung ist ein weiteres Zeichen dafür, dass junge Techfirmen bereit sind, das Investoreninteresse erneut zu testen.
Chimes Mitgründer und CEO Chris Britt hatte CNBC im Jahr 2020 erklärt, dass Unternehmen sei innerhalb von 12 Monaten bereit für einen Börsengang. Doch Ende 2021 wendete sich das Blatt an den Märkten: Die steigende Inflation zwang die Notenbanken, die Zinsen deutlich anzuheben.
Chime wurde im Jahr 2012 gegründet und hat seinen Sitz in San Francisco, Kalifornien. Das Unternehmen beschäftigt 1.465 Mitarbeitende und zählt zu den innovativsten Privatunternehmen.
Chimes millionenschwerer Trikot-Deal mit den Dallas Mavericks
Chime hat bereits insgesamt 2,65 Mrd. USD an Kapital eingesammelt, einschließlich der letzten Finanzierungsrunde im Jahr 2021, bei der die Firma laut Schätzungen von PitchBook mit 25 Mrd. USD bewertet wurde.
Eine interessante Enthüllung gibt es noch in den Unterlagen: Vorstandsmitglied Cynthia Marshall war von 2018 bis 2024 CEO des NBA-Teams Dallas Mavericks. In dieser Zeit wurde Chime Sponsor der Mavericks. Das Unternehmen zahlte rund 33 Mio. USD über drei Jahre (2022 bis 2024), unter anderem für das Chime-Logo auf den Trikots der Mannschaft sowie weitere Marketingvorteile. Ohne diesen Deal wäre Chime möglicherweise bereits profitabel gewesen.
Chime beantragt Börsengang an der Nasdaq

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