Deutschland investiert 20 Mrd. Euro in den Ausbau der Chipproduktion!
Die Regierung beabsichtigt, 20 Mrd. Euro zur Unterstützung der Produktion von Halbleitern in Deutschland bereitzustellen. Ziel ist es, den Technologiesektor des Landes zu stärken und die Versorgung mit kritischen Bauteilen in einer Zeit wachsender geopolitischer Spannungen sicherzustellen.
Laut einem Bloomberg-Bericht soll das Geld aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) bis 2027 an deutsche und internationale Unternehmen vergeben werden. Ursprünglich hatte dieses Sondervermögen das Ziel, in die Dekarbonisierung der Wirtschaft zu investieren. Derzeit werden innerhalb der Bundesregierung Verhandlungen über die Verteilung der bis zu 180 Mrd. Euro des KTF geführt und Entscheidungen sollen in den kommenden Wochen bekannt gegeben werden.
Intel und andere außereuropäische Unternehmen ziehen daraus Vorteile
Intel soll laut Angaben die Hälfte der Mittel für die Unterstützung der Halbleiterproduktion erhalten. Für den neuen Intel-Produktionsstandort in Magdeburg hat die Bundesregierung bereits 10 Mrd. Euro an Beihilfen gewährt. Im Jahr 2027 oder 2028 sollen in Magdeburg Halbleiter mit der neuesten Fertigungstechnik hergestellt werden. Bereits jetzt wird der Standort in Magdeburg als "Silicon Junction" bezeichnet und soll die Verbindung für eine zeitgemäße Chipfertigung in Europa sein.
Aktuell laufende Verhandlungen sehen vor, dass Unternehmen wie die Taiwan Semiconductor, der wichtigste und am weitesten fortgeschrittene Chiphersteller weltweit, und die deutsche Infineon Technologies AG weitere Subventionen in Höhe von sieben Milliarden Euro erhalten werden. Laut dieser Aussage würden mindestens drei Milliarden Euro für zusätzliche Projekte bereitgestellt werden.
Das geopolitische Umfeld wird immer anspruchsvoller
Die zunehmenden geopolitischen Spannungen, wirtschaftliche Unsicherheit und hohe Inflation führen zu einer Subventionsoffensive. Auf dem Höhepunkt der Covid-19-Pandemie hatten Deutschlands Autobauer und andere Hersteller Schwierigkeiten, die Chipversorgung zu sichern. Des Weiteren haben die Handelskonflikte zwischen den USA und China die Gefahren einer übermäßigen Abhängigkeit von internationalen Lieferketten aufgezeigt. Außerdem gibt es geopolitische Konflikte in Taiwan und die damit verbundenen konkreten Risiken für die Lieferketten. Die Vereinigten Staaten haben mit dem Chips and Science Act ein milliardenschweres Förderprogramm eingeführt, um die Halbleiterproduktion in den USA zu fördern.
Die Situation führte dazu, die lokale Produktion von Halbleitern zu fördern. Der neue European Chips Act hat zum Ziel, mehr moderne Halbleiterfertigung zu ermöglichen. Um sich bei der Herstellung von Mikroelektronik und Chips von den USA und China zu trennen, hat die EU ein Beihilfeprogramm im Wert von Milliarden genehmigt. In Deutschland gibt es zahlreiche Projekte. Der Vorschlag der Bundesregierung, der nun von Bloomberg bekannt gegeben wurde, ist passend dazu. Die Bundesregierung erklärt in ihrer China-Strategie, die Anfang des Monats vorgestellt wurde, dass sie versuchen wird, die Abhängigkeiten durch Diversifizierung und Anziehung von Zukunftstechnologien wie Halbleitern zu verringern.