Im Zuge des Goldrauschs um Rechenzentren und KI-Modelle verkaufte Nvidia die gefragtesten Tools, erzielte ein dreistelliges jährliches Umsatzwachstum und machte das Unternehmen zu einem Giganten mit einem Marktwert von 3 Bio. USD.
Nvidia möchte Technologie für die Kommunikation zwischen KI-Prozessoren künftig an Konkurrenten verkaufen
Nvidia verkauft größtenteils eine "Full-Stack-KI-Lösung", die Computerprozessoren (CPUs), Netzwerkgeräte und den KI-Beschleuniger (GPU) umfasst. Diese befinden sich in einem von Nvidia entwickelten Server-Rack. Zusammen trugen diese Komponenten dazu bei, neue KI-Modelle zu trainieren und bereitzustellen. Nvidia unternimmt nun einen wichtigen Schritt in Richtung Öffnung seiner Plattform und ermöglicht es Kunden, ihre eigenen CPUs oder KI-Chips einzubringen. Dies bietet die Möglichkeit, zukünftige Nvidia-Racks mit Chips von Nvidia und Qualcomm zu bestücken.
Nvidia-CEO Jensen Huang kündigte diesen Schritt am 19.05.2025 auf der COMPUTEX in Taiwan an. Das neue System heißt NVLink Fusion. "Es vollzieht sich ein tektonischer Wandel: Zum ersten Mal seit Jahrzehnten müssen Rechenzentren grundlegend neu konzipiert werden – KI wird in jede Computing-Plattform integriert", so Huang. "NVLink Fusion öffnet Nvidias KI-Plattform und das umfangreiche Ökosystem für Partner, die spezialisierte KI-Infrastrukturen aufbauen möchten." NVLink hat die Aufgabe, den Datenaustausch zwischen verschiedenen Chips in einem Hochleistungsrechner für KI zu beschleunigen.
Namhafte Partner unterstreichen das Potenzial
Nvidias aktuelles Spitzenmodell GB200 NVL72 KI-Server-Rack-System umfasst Nvidia Grace CPUs und Nvidia Blackwell GPUs. Zu den ersten NVLink Fusion KI-Chip-Partnern zählen MediaTek, Marvell und AIchip. Fujitsu und Qualcomm sind die ersten CPU-Partner. "Mit der Möglichkeit, unsere kundenspezifischen Prozessoren an Nvidias Rack-Scale-Architektur anzubinden, bringen wir unsere Vision von leistungsstarkem, energieeffizientem Computing ins Rechenzentrum", sagte Cristiano Amon, CEO von Qualcomm, in einer Pressemitteilung.
Nvidia schafft Marktplatz für Cloud-basierte Chips
Das offene System ermöglicht großen Cloud-Anbietern, die mit ihren eigenen Chips bisher vom Nvidia-Ökosystem ausgeschlossen waren, nun die Kombination ihrer eigenen Chips mit der gefragten Nvidia-Technologie. Für Nvidia bedeutet dies das Potenzial, mehr Rechenzentren mit seiner Serverplattform zu bestücken und den Umsatz zu steigern. Es gibt jedoch einen Haken: Broadcom, das viele der kundenspezifischen KI-Chips für große Technologieunternehmen herstellt, stand ursprünglich nicht auf Nvidias Partnerliste. Das Unternehmen kündigte jedoch an, dass in Zukunft weitere Partner hinzukommen könnten.