Die Nachricht kam in der US-Abendstunde: S&P Dow Jones Indices nimmt Coinbase mit Wirkung zum 19. Mai in den S&P 500 auf. Die Krypto-Handelsplattform ersetzt Discover Financial, das im Zuge der Übernahme durch Capital One aus dem Leitindex fällt. Damit zieht erstmals ein reines Kryptounternehmen in den prestigeträchtigsten Börsenbarometer der Welt ein.
Warum Discover weichen muss
Hinter dem Indexumbau steckt der 35-Milliarden-Dollar-Deal, mit dem Capital One Discover Financial schluckt. Da Capital One bereits im S&P 500 vertreten ist, wird Discover herausgenommen – Coinbase rückt nach. So einfach der Mechanismus, so bedeutend ist die Signalwirkung: Die Kryptobranche gewinnt damit amtliche Anerkennung vom Traditionshaus Standard & Poor’s.
Rückenwind für Bitcoin & Co.
Analysten erwarten nun frische Nachfrage nach Krypto-Assets insgesamt. Indexfonds, Rentenversicherer und Robo-Advisor müssen COIN in Kürze exakt in der Gewichtung des S&P 500 nachbilden. Auf Basis der aktuellen Marktkapitalisierung fließen Schätzungen zufolge mehrere Milliarden Dollar in kurzer Zeit – ein Szenario, das den positiven Momentum-Effekt verstärken könnte.
Das steckt für Anleger drin
Kurzfristig steht die Frage im Raum, ob der Kursanstieg hält, sobald die automatische Indexanpassung umgesetzt ist. Mittelfristig könnte Coinbase von höherer Liquidität, breiter Analystenabdeckung und günstigeren Refinanzierungskonditionen profitieren – Argumente, die Investoren bislang kaum auf dem Radar hatten.
Nächste Termine im Blick
Spätestens am Freitag, 16. Mai, werden Index-Tracker ihre Bücher schließen, um COIN zum Handelsstart am Montag korrekt gewichtet zu haben. Bis dahin dürfte die Volatilität hoch bleiben. Unabhängig davon setzt der Schritt ein Ausrufezeichen: Krypto ist endgültig im Mainstream der Wall Street angekommen – und Coinbase steht dabei in der ersten Reihe.