DAX-Konzern revolutioniert die Aufzugbranche

Bei ThyssenKrupp drehe sich laut Börse Online derzeit alles um die mögliche Auslagerung der Stahlaktivitäten in ein Gemeinschaftsunternehmen mit Tata Steel. Schon am 23. und 24. September könne es zu einer Absegnung des Deals durch den Aufsichtsrat kommen, wenn nicht noch der Großaktionär Cevian oder die ThyssenKrupp-Stiftung dazwischenfunken. Egal wie die Entscheidung aussehen möge, die Tage des DAX-Konzerns in seiner heutigen Form seien gezählt.

ThyssenKrupp werde sich über kurz oder lang neu aufstellen, schließlich seien die einzelnen Geschäftssegmente des Konzerns deutlich mehr wert als die aktuelle Marktkapitalisierung von rund 15 Mrd. Euro. Man müsse sich das einmal vorrechnen: Im laufenden Geschäftsjahr 2016/17, das am 30. September endet, werde ThyssenKrupp einen Umsatz von geschätzten 41 Mrd. Euro realisieren. Dem Konzern werde damit ein KUV von 0,36 zugestanden. Das sei nicht ungewöhnlich für einen reinrassigen Stahlkonzern, aber genau das sei ThyssenKrupp ja längst nicht mehr. Das Stahlgeschäft steuere gerade einmal 20 % zum Konzernumsatz bei.

In den aktuellen Diskussionen um ThyssenKrupp gehe komplett unter, dass der Konzern mit dem Geschäftsbereich Elevator Technology auf dem besten Weg sei, die Aufzugsbranche zu revolutionieren. ThyssenKrupp habe das Aufzugssystem MULTI vorgestellt. Dabei handle es sich um eine Technologie, die die Monopolstellung des konventionellen Aufzugs nach 160 Jahren beenden könne. Technologisch basiere das MULTI-System auf der Magnetschwebetechnik. Und während der Transrapid nicht die erhoffte revolutionäre Zukunftstechnologie geworden sei, könne MULTI durchaus groß einschlagen.

Das neue Aufzugssystem reduziere den Platzbedarf von Aufzügen enorm, d. h. um bis zu 50 %. Im Umkehrschluss setze das System damit Nutzfläche in Hochhäusern frei für anderen Bedarf. Die Magnetschwebetechnologie des MULTI erlaube einen Dauerbetrieb der Fahrstühle in einer Endlosschleife. Die Wartezeit von Passagieren werde auf 15 bis 30 Sekunden begrenzt. Die Aufzüge seien auch in der Lage seitwärts zu fahren und eröffneten Architekten ganz neue Planungsmöglichkeiten.

multi-september-2017Der MULTI-Aufzug fährt rauf, runter und seitwärts und hat das Potenzial, die Aufzugbranche zu revolutionieren.

In den kommenden 10 bis 20 Jahren dürfe das Wachstumspotenzial für die neue Aufzugstechnik gewaltig sein. Die anhaltende Urbanisierung werde den Trend zum Hochhaus weiter verschärfen. 2017 dürften 150 Hochhäuser mit einer Höhe von mehr als 200 Metern gebaut werden, 2018 weitere 155. Bis 2020 dürfe die MULTI-Technologie zertifiziert sein. Schon jetzt habe der niederländische Projektentwickler OVG Real Estate angekündigt, den geplanten 142 Meter hohen East Side Tower in Berlin mit dem MULTI-System auszustatten.

Weil die Nachfrage nach dem neuen Aufzugssystem für ThyssenKrupp voraussichtlich allein gar nicht zu stemmen sein werde, wolle ThyssenKrupp entsprechende Lizenzen an die Wettbewerber wie Kone und Schindler vergeben. Der finnische Konkurrent Kone habe bereits Interesse signalisiert. Er könne sich sogar einen Zusammenschluss mit der Elevator-Sparte von ThyssenKrupp vorstellen.

Für die Elevator-Sparte von ThyssenKrupp könne laut Börse Online durchaus eine zweifache Umsatzbewertung angesetzt werden. Dann käme dieses Geschäftssegment auf einen Börsenwert von gut 15 Mrd. Euro und weise damit eine Marktkapitalisierung auf, die derzeit dem gesamten Konzern zugestanden werde. Börse Online rät langfristig orientierten Anlegern daher schon jetzt mit einem Kursziel von 35 Euro zum Kauf.

Ein deutlich höheres Kurspotenzial traut dem DAX-Konzern derzeit das Analysehaus Jefferies mit einem Kursziel von 40 Euro zu (rund 55 % Potenzial). Bei der Einschätzung von Analyst Seth Rosenfeld steht allerdings die Fusion der europäischen Stahlgeschäfte mit Tata Steel im Fokus. Durch diesen möglichen Deal dürfe das Investitionsgütergeschäft von Thyssenkrupp eine deutliche Aufwertung erfahren.

thyssenkrupp-september-2017

 

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Bildherkunft: © thyssenkrupp Steel Europe
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