Diese deutsche Aktie profitiert von den europäischen Klimazielen und dem Bauboom!
Liebe Leser,
bei TraderFox suchen wir täglich nach neuen Zukunftstrends und Entwicklungen, die sich in den kommenden Jahren entfalten dürften. Diese Trends veröffentlichen wir regelmäßig im aktien Magazin, im Zukunftstrend-Report, im Tenbagger-Magazin und in den anfängerfreundlichen TraderFox Live-Sektionen. Doch warum ist es so wichtig auf Trends zu schauen?
Allgemein gesagt gibt es zwei Ansätze: Top-Down und Bottom-Up. Diese zwei Begriffe kommen aus der Management-Theorie, können jedoch auf das Investieren und die Aktienanalyse übertragen werden. Value-Investoren tendieren dazu nicht auf den Markt, sondern auf einzelne Aktien zu schauen. Das heißt, die Aktienanalyse erfolgt indem das einzelne Unternehmen, nicht aber der gesamte Sektor oder das Makro-Umfeld analysiert wird. Dieser Ansatz würde dem Bottom-Up-Ansatz entsprechen. Die zweite Art und Weise der Aktienanalyse ist in diesem Zusammenhang der Top-Down-Ansatz. Dabei schaut man sich zuerst die Branchentrends am Aktienmarkt an und schließt dann auf die Gewinner-Aktien in den haussierenden Branchen.
Gerade heute könnte sich dieser Ansatz auszahlen, da sich viele Trends erst entwickeln und entfalten. Ein von TraderFox bereits oftmals angesprochener Trend ist der European Green Deal und die europaweite Wasserstoffstrategie. Das Ziel des European Green Deal ist es, bis 2030 50-55 % der Emissionen einzusparen und bis 2050 emissionsfrei zu werden. Die Solar- und Wasserstoff-Aktien finden an der Börse bereits Beachtung. Allerdings gibt es noch deutlich mehr Gewinner dieses Trends, da das Erreichen der Klimaziele nicht nur durch den Ausbau einer Wasserstoff- und Solarenergie-Infrastruktur gelingen wird. Steico (WKN: AOLR93) ist ein deutsches Unternehmen, welches sich mit der Verwendung von ökologischen Baustoffen beschäftigt. Dadurch können ebenfalls Emissionen eingespart und gleich zwei Trends abgedeckt werden: Klimaschutz und Bauboom!
Steico – Ökologisches Bauen in Zeiten des klimapolitischen Wandels
Die STEICO-Gruppe fokussiert sich auf die Entwicklung, die Produktion und den Vertrieb ökologischer Bauprodukte. Hierzu zählen Dämmstoffe aus natürlichen Holz- und Hanffasern, Stegträger als Konstruktionselemente (Balkenprodukte) sowie Natural Fibre Boards (Hartfaserplatten). Durch die Kombination von Holz- und Hanffaser-Dämmstoffen mit darauf abgestimmten Stegträgern etabliert sich das Unternehmen verstärkt als Systemanbieter. Steicos europaweiter Kundenstamm umfasst Käufer aus den Bereichen Holz- und Baustoffhandel, Holzbaubetriebe, Fertighausindustrie, Laminatbodenhersteller sowie Baumärkte.
Die STEICO-Gruppe wurde, wie die gesamte Wirtschaft auch, von dem Corona-Virus getroffen. Dennoch konnte das Unternehmen wachsen. Im ersten Halbjahr 2020 stieg der Umsatz des Unternehmens um 3,3 % auf 144,2 Mio. Euro. Das Unternehmen erlitt Umsatzeinbußen vor allem in Australien und Großbritannien. Die Kernmärkte – Deutschland und der Alpenraum – konnten die Einbußen jedoch kompensieren. Die nachstehende Grafik zeigt die Umsatzverteilung von Steico:
Quelle: Steico Investor Relations
Der Konzern sieht sich nach Angaben des Managements einer erhöhten Nachfrage ausgesetzt, weshalb derzeit in Kapazitätserweiterungen investiert wird. Für das Gesamtjahr 2020 rechnet das Management mit einem Wachstum von circa 5 %.
Starke Bilanz und hohes Wachstum – Steico hat einiges richtig gemacht
Steicos Bilanz ist gesund. Das Unternehmen hat eine Eigenkapitalquote in Höhe von 53,7 %. Den Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 126 Mio. Euro steht eine Cash-Reserve in Höhe von 21,3 Mio. Euro gegenüber. Auch hinsichtlich der Margenentwicklung und des Umsatz- und Gewinnwachstums konnte Steico in der Vergangenheit überzeugen. Das Umsatzwachstum der letzten drei Jahre lag bei 10,38 %. Das Gewinnwachstum betrug im gleichen Zeitraum 77,55 %. Dies spricht für eine schlichte Organisationsgestaltung, ein striktes Kostenmanagement und effiziente Prozesse. Die Nettogewinnmarge konnte von erstmals 1,94 % im Jahr 2012 auf 8,11 % im Jahr 2019 ausgebaut werden. Der TraderFox Qualitätsscore gibt dem Unternehmen 13/15 Punkten.
Mehr Bau-Genehmigungen und keine Einschränkungen im Hochbau
Der grundsätzliche Trend zu nachhaltigen Baustoffen zeigt sich unter anderem in dem wachsenden Klimabewusstsein. Rund 73 % der Deutschen würden beim Hausbau möglichst viele Nachhaltigkeitsfaktoren mit einbeziehen und mehr als 90 % der Deutschen halten den Ausbau von erneuerbaren Energien für wichtig. Außerdem werden die Richtlinien für energieeffizientes Bauen immer strenger. 70 % der Gebäude in Deutschland wurden zwischen 1950 und 1980 errichtet. Für Neubauten wird energieeffizientes Bauen immer wichtiger. Vor allem in Städten müssen strikte Bau-Standards eingehalten werden, die unter anderem energieeffizientes Bauen unterstützen.
Neben dem ökologischen Trend profitiert Steico auch von einem Bauboom. Man schätzt, dass allein in Deutschland der Neubaubedarf bei 350.000-400.000 Wohnungen jährlich liegt. Zum Vergleich: Im Jahr 2016 wurden gerade mal 278.000 Wohnungen gebaut. Diesen Trend gibt es allerdings nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa. Steico dürfte von dem Trend zur Nachhaltigkeit und dem Bauboom profitieren. Im Halbjahresbericht für das Jahr 2020 berichtet Steico von einer positiven Wirtschaftslage. Die Segmente Hochbau/Holzbau/Fertigbau befinden sich allesamt im Aufwärtstrend. Das Unternehmen weist vor allem auf einen wichtigen Frühindikator, die Anzahl der Baugenehmigungen, hin. Von Januar bis April 2020 wurden in Deutschland 4,7 % mehr Baugenehmigungen als im Vorjahreszeitraum erteilt. Die Bautätigkeit dürfte daher auch in den kommenden Monaten und Jahren höher ausfallen.
Neue Produkte, höhere Wertschöpfungstiefe und Internationalisierung
Die STEICO-Gruppe sieht neben der steigenden Nachfrage durch klimapolitische Anreize und einer Sensibilisierung des Klimabewusstseins noch weitere Chancen. Zum einen geht der Konzern davon aus, dass die Wertschöpfungstiefe erhöht werden kann. Dies bedeutet, dass das Unternehmen die Wettbewerbsposition als europäischer Marktführer im Bereich nachhaltiger Baustoffe durch Qualitätssteigerungen noch weiter ausbauen möchte. Zum anderen kennt Steico den Markt und spezialisiert sich auf eine Nische. Dadurch besitzt der Konzern das Know-how, um neue innovative Produkte auf den Markt zu bringen. Diese könnten langfristig zu Umsatz- und Margensteigerungen führen. Außerdem sieht Steico Chancen in der weiteren Internationalisierung. Im Jahr 2019 war beispielsweise der australische Markt ein Umsatztreiber. Gerade im europäischen Raum dürften weitere Investitionen notwendig sein, um die Klimaziele zu erreichen. Steico könnte von diesen Investitionen profitieren und neue Aufträge bekommen. Desweiteren sieht Steico Verbesserungspotenzial in der eigenen Wertschöpfungskette. Durch die Digitalisierung und zunehmende Automatisierung der Produktion können die Margen erhöht werden. Steico möchte sich branchenweit als Kostenführer etablieren. Dafür wurde bereits ein Investitionsplan verabschiedet, der zu erhöhten Margen und Economies of Scale führen dürfte.
Moderate Bewertung und Analysten-Erwartungen lassen Spielraum für Überraschungen
Steico ist moderat bewertet. Das KGV des Unternehmens liegt bei 24,2. Das KUV von Steico beträgt lediglich 2,0. Die niedrige Bewertung wird auch von Analysten-Häusern positiv aufgenommen. Die Commerzbank, Warburg und Metzler haben allesamt im Juli die Kursziele erhöht und Buy-Ratings ausgesprochen. Die Umsatzschätzung der Analysten für das Gesamtjahr 2020 liegt im Durchschnitt bei 288 Mio. Euro. Dies würde einem Umsatzwachstum von lediglich 2,5 % entsprechen. Daher könnte es in den nächsten Quartalen noch zu positiven Überraschungen kommen. Schließlich befindet sich Steico in einem positiven klimapolitischen Umfeld und die Frühindikatoren prognostizieren eine erhöhte Bautätigkeit.
Aufwärtstrend intakt und keine Anzeichen einer Trendwende!
Der Aufwärtstrend von Steico ist intakt. Es sind keine Anzeichen einer Trendwende sichtbar. Die Aktie hat seit dem Corona-Abverkauf ein neues Allzeit-Hoch markiert. Auf Sicht von 12-18 Monaten dürfte einer weiteren Aufwärtsbewegung nichts im Wege stehen.
Tipp: Das aktien Magazin informiert dich über die attraktivsten Zukunftstrends!