Startet die Bayer-Aktie (KGV20e von 10) nach dem Glyphosat-Vergleich nun durch?
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Liebe Leser,
das Sorgenkind Bayer hat heute gleich zwei Buy-Ratings bekommen. Die Deutsche Bank hebt das Ziel von 85 auf 87 Euro, Pareto hebt das Ziel von 84 auf 92 Euro. Independent Research hat Bayer heute auf "Hold" gesetzt und ein Kursziel von 76 Euro ausgesprochen. Über einen langen Zeitraum hinweg hat Bayer mit Klagen gekämpft. Diese bezogen sich auf das Produkt "Roundup", welches angeblich krebserregend sei. Nun wurde ein Vergleich erzielt, der Sicherheit in die Bewertung von Bayer gab. Laut der Deutschen Bank und Pareto ist Bayer derzeit unterbewertet und wurde durch die Klagen zu stark im Kurs abgestrafft.
Knapp 11 Mrd. USD für die Kläger
Für den Vergleich und mögliche künftige Fälle werden insgesamt circa 10,9 Mrd. USD fällig. Dadurch befreit sich Bayer von drei Viertel der 125.000 eingereichten und drohenden Klagen. Zwischen 8,8 und 9,6 Mrd. USD kostet das laufende Verfahren und Bayer kalkuliert mit zusätzlichen 1,25 Mrd. USD für die restlichen Klagen. Der Vergleich beschließt außerdem, dass ein unabhängiges Wirtschaftsgremium eingesetzt wird, welches klären wird, ob Bayers Produkt "Roundup" tatsächlich Lymphdrüsenkrebs verursacht. Dieser Prozess dürfte jedoch rund vier Jahre andauern. Die Finanzierung wird Bayer aus dem Mittelbestand, aus künftigen Überschüssen, durch Anleiheemissionen, sowie aus dem Verkauf des Tiergesundheit-Geschäfts bewerkstelligen. Laut Vorstandschef Werner Baumann soll das Produkt weiterhin verkauft werden, da man sich nicht außerhalb des regulatorischen Rahmens befand. Die US-Umweltbehörde EPA stimmte Bayer in den letzten Jahren zu. Nur die Krebsforschungsagentur IARC stufte den Wirkstoff als "wahrscheinlich krebserregend" ein. Nach Baumann seien die Vergleichs-Zahlungen langfristig die wahrscheinlich günstigere Lösung.
Günstige Bewertung im Peer Group Vergleich
Bayer ist auf Basis der Konsensschätzungen für 2020 mit einem KGV von 10 bewertet. Seitdem das Unternehmen im Juni 2018 den US-Saatgutkonzern Monsanto übernommen hat, ist die Aktie um knapp 30 % gefallen. Das durchschnittliche KGV im Sektor "Drug Manufactures" liegt bei 26, das durchschnittliche KGV im Sektor "Healthcare" liegt bei 31. Damit wird deutlich, dass die Bayer-Aktie deutliches Aufwärtspotenzial verspricht, wenn der Markt davon ausgeht, dass die Rechtsrisiken nun weitgehend eingepreist sind. Bayer hat 5 Mrd. € an Liquidität, ein Investment Grade Rating und erzielt Gewine in Milliarden-Höhe. Auch wenn 11 Mrd. USD eine stattliche Summe ist, wird Bayer in der Lage sein, diese zu zahlen. Die Aktie ist spekulativ wegen der Gefahr neuer Klagen am US-Markt, aber auch sehr reizvoll wegen der günstigen KGV-Bewertung.
das Sorgenkind Bayer hat heute gleich zwei Buy-Ratings bekommen. Die Deutsche Bank hebt das Ziel von 85 auf 87 Euro, Pareto hebt das Ziel von 84 auf 92 Euro. Independent Research hat Bayer heute auf "Hold" gesetzt und ein Kursziel von 76 Euro ausgesprochen. Über einen langen Zeitraum hinweg hat Bayer mit Klagen gekämpft. Diese bezogen sich auf das Produkt "Roundup", welches angeblich krebserregend sei. Nun wurde ein Vergleich erzielt, der Sicherheit in die Bewertung von Bayer gab. Laut der Deutschen Bank und Pareto ist Bayer derzeit unterbewertet und wurde durch die Klagen zu stark im Kurs abgestrafft.
Knapp 11 Mrd. USD für die Kläger
Für den Vergleich und mögliche künftige Fälle werden insgesamt circa 10,9 Mrd. USD fällig. Dadurch befreit sich Bayer von drei Viertel der 125.000 eingereichten und drohenden Klagen. Zwischen 8,8 und 9,6 Mrd. USD kostet das laufende Verfahren und Bayer kalkuliert mit zusätzlichen 1,25 Mrd. USD für die restlichen Klagen. Der Vergleich beschließt außerdem, dass ein unabhängiges Wirtschaftsgremium eingesetzt wird, welches klären wird, ob Bayers Produkt "Roundup" tatsächlich Lymphdrüsenkrebs verursacht. Dieser Prozess dürfte jedoch rund vier Jahre andauern. Die Finanzierung wird Bayer aus dem Mittelbestand, aus künftigen Überschüssen, durch Anleiheemissionen, sowie aus dem Verkauf des Tiergesundheit-Geschäfts bewerkstelligen. Laut Vorstandschef Werner Baumann soll das Produkt weiterhin verkauft werden, da man sich nicht außerhalb des regulatorischen Rahmens befand. Die US-Umweltbehörde EPA stimmte Bayer in den letzten Jahren zu. Nur die Krebsforschungsagentur IARC stufte den Wirkstoff als "wahrscheinlich krebserregend" ein. Nach Baumann seien die Vergleichs-Zahlungen langfristig die wahrscheinlich günstigere Lösung.
Günstige Bewertung im Peer Group Vergleich
Bayer ist auf Basis der Konsensschätzungen für 2020 mit einem KGV von 10 bewertet. Seitdem das Unternehmen im Juni 2018 den US-Saatgutkonzern Monsanto übernommen hat, ist die Aktie um knapp 30 % gefallen. Das durchschnittliche KGV im Sektor "Drug Manufactures" liegt bei 26, das durchschnittliche KGV im Sektor "Healthcare" liegt bei 31. Damit wird deutlich, dass die Bayer-Aktie deutliches Aufwärtspotenzial verspricht, wenn der Markt davon ausgeht, dass die Rechtsrisiken nun weitgehend eingepreist sind. Bayer hat 5 Mrd. € an Liquidität, ein Investment Grade Rating und erzielt Gewine in Milliarden-Höhe. Auch wenn 11 Mrd. USD eine stattliche Summe ist, wird Bayer in der Lage sein, diese zu zahlen. Die Aktie ist spekulativ wegen der Gefahr neuer Klagen am US-Markt, aber auch sehr reizvoll wegen der günstigen KGV-Bewertung.