Tesla: Kursziel 7000 USD - Diese zwei Faktoren könnten den Kurs im September beflügeln!
Liebe Leser,
in den sozialen Medien, am Aktienmarkt und im Silicon Valley ist wohl eines unumstritten – Elon Musk ist ein Marketing-Genie. Der Gründer von SpaceX und Tesla schießt als Marketing-Gag einen Tesla Model X ins All, raucht Cannabis während eines Interviews und schreibt auf Twitter, dass er den US-amerikanischen Rapper Kanye West bei seinem Präsidentschaftswahlkampf unterstützt oder er den Aktienpreis seines Unternehmens zu teuer findet. Vor wenigen Jahren noch gab es einen ähnlichen Hype um Steve Jobs. Apple ist nun mit über einer Billion USD an der Börse bewertet und dies nicht zuletzt aufgrund der genialen Marketing- und Vertriebs-Fähigkeiten von Steve Jobs.
Elon Musk gehört zweifelsfrei zu einem den genialsten Unternehmern unserer Zeit. Auch wenn viele Menschen deutlich weniger von Musk halten, ist es schwierig abzustreiten, dass er die komplette Automobilbranche aufgeräumt hat und nun deutlich kostengünstiger als vorherige Organisationen ins All fliegt. Tesla konnte im letzten Quartal einen Gewinn ausweisen. Daimler hat im Vergleich dazu einen Verlust in Höhe von 1,9 Mrd. Euro gemacht. Allein dies zeigt, wie disruptiv die derzeitige Entwicklung in der Automobilbranche ist.
Über die Bewertung von Tesla streiten sich die Geister. Manche, typischerweise Aktienanalysten aus der Automobilbranche, halten die Aktie von Tesla für überbewertet. Analysten aus der Technologie-Branche sehen in Tesla einen Vorreiter. Laut ihnen dürfe Tesla nicht als Automobil-, sondern als Technologieunternehmen verstanden werden. Catherine Wood, die Geschäftsführerin von ARK Invest, hat ein fünfjähriges Kursziel in Höhe von 7000 USD für die Tesla-Aktie ausgegeben. Das Kursziel von 7000 USD klingt für die meisten deutlich zu hoch. Allerdings sollte man sich zwei Gedanken in Erinnerung rufen:
- Zu sagen, dass eine Aktie nicht weiter fallen kann, weil sie bereits so stark gefallen ist, kann zu hohen Verlusten führen. Eine Aktie die von 100 USD auf 20 USD fällt, kann sich genauso einfach nochmal halbieren und dann bei 10 USD stehen.
- Eine Aktie, die bereits von 20 USD auf 40 USD gestiegen ist, kann sich genauso einfach nochmal verdoppeln und auf 80 USD steigen. Wer hätte schon gedacht, dass Cisco Systems über die Jahre hinweg um 77.000 % steigt?
Wo die Tesla-Aktie in ein, zwei oder fünf Jahren steht kann keiner sagen, aber die Aussage: "Tesla ist schon so stark gestiegen, die Aktie kann nicht noch weiter steigen" ist naiv und spiegelt nicht die Realität am Aktienmarkt wieder. Die Grenzen, nach oben und nach unten, existieren meist nur im eigenen Kopf. Um Tesla einschätzen zu können, ist eine quantitative Analyse notwendig.
Momentaufnahme: Das ist die Bewertung von Tesla heute
Die Bewertung von Tesla ist im Peer Group Vergleich sehr teuer. Allerdings lässt sich ein Peer Group Vergleich einzig basierend auf diesen Multiples nicht durchführen, da das disruptive Potenzial von Tesla in den Zahlen nur bedingt wiedergespiegelt wird. Die Bewertung zeigt, dass auch der Aktienmarkt begriffen hat, dass Tesla die Automobilbranche aufräumt. Im Aktienpreis sind hohe Erwartungen eingepreist. Schließlich ist Tesla gerade höher bewertet als Toyota und das obwohl Tesla letztes Jahr gerade mal 367.200 Autos verkauft. Toyota hat im Vergleich dazu 10,46 Mio. Autos verkauft. Das Umsatzwachstum von Tesla zeigt jedoch, dass eine höhere Bewertung gerechtfertigt ist. Die Frage ist nur: Wie viel höher ist die Bewertung gerechtfertigt?
Tipp: Hier könnt ihr Peer Group Vergleiche durchführen!
Die Argumentation hinter dem 7000 USD Kursziel
Um die Bewertung von Tesla in die richtige Perspektive zu rücken, ist es wichtig, die Gründe für die hohe Bewertung, bzw. in diesem Fall das 7000 USD Kursziel, zu verstehen. Die Grundlage der Bewertung ist "Wright’s Law" (Wright’s Gesetz). Wright’s Law drückt den Zusammenhang zwischen Kostensenkung und kumulativer Produktion in einer mathematischen Funktion aus. Die Kernaussage ist, dass bei der Verdopplung der Produktion die Kosten um einen gewissen Prozentsatz sinken. Erstmals stellte Theodore Wright, der Begründer des Gesetzes, diesen Zusammenhang bei der Produktion von Flugzeugen vor mehreren Jahrzehnten fest. Durch Wright’s Law lassen sich disruptive Entwicklungen und deren Tragweite besser einschätzen. Oftmals wird die Tragweite mit konservativen Methoden unterschätzt, unter anderem auch, da das Gehirn nicht exponentiell denken kann. Hier ein kleines Beispiel zu unterschiedlichen Wachstumsraten und deren Auswirkung auf die Ergebnisse in zehn Jahren. Die Grafik, ein Gedanken-Experiment, macht deutlich, dass auch wenn ein 7000 USD Kursziel hoch klingt, dieses bei hohen Wachstumsraten und einer gleichbleibenden Bewertung nicht unrealistisch sein muss. Das durchschnittliche Umsatzwachstum von Tesla in den letzten drei Jahren beträgt 51,99 %.
Der größte Kostenfaktor bei Elektroautos ist die Batterie. Dahingehend wird Wright’s Law auf die Kosten einer Batterie angewendet. ARK Invest hat dies getan und damit einen massiven Kostenrückgang prognostiziert. Innerhalb der letzten 10 Jahre sind die Kosten für eine Batterie bereits um 80 % zurückgegangen. Gleichzeitig ist die Energiedichte um 100 % gestiegen. TraderFox hat sich mit Samsung SDI bereits im Batteriemarkt positioniert. In den Live-Trading Sektionen wurde der Einstieg bekanntgegeben. Die folgende Grafik zeigt die Prognose von ARK Invest hinsichtlich der Batteriekosten.
Die Analysten hinter dem 7000 USD Kursziel gehen davon aus, dass bereits im Jahr 2022 ein Elektroauto mit 400km Reichweite billiger als ein vergleichbarer Verbrenner sein wird. Im Jahr 2024 soll ein E-Auto mit 400km Reichweite bereits 32 % günstiger als ein vergleichbarer Verbrenner sein. Aufgrund dieser Erkenntnis geht ARK Invest davon aus, dass die Prognosen für die Verkäufe von Elektroautos zu gering sind. Zurzeit gibt es in dem E-Auto- und Batteriemarkt eine enorme Dynamik. Auch TraderFox geht davon aus, dass das exponentielle Wachstum in der Batterieproduktion gerade erst begonnen hat. Das fünfjährige Kursziel von ARK Invest ist einerseits nachvollziehbar und logisch, aber auch Risiken ausgesetzt. Das Wachstum im Elektroauto-Markt hängt maßgeblich von anderen Unternehmen (größtenteils den Batterieherstellern), aber auch den traditionellen Autoherstellern ab. Sollten traditionelle Autohersteller, wie BMW, Daimler oder VW, es nicht schaffen die Produktion von E-Autos zu skalieren, dürfte das Wachstum des E-Auto-Marktes geringer ausfallen.
Neben der Diskussion um die Kosten der Batterie und der Skalierbarkeit der E-Auto-Produktion, gibt es ein weiteres wichtiges Kernthema: Tesla ist der Technologieführer im Bereich autonomes Fahren. Elon Musk geht davon aus, dass autonomes Fahren schon bald möglich sein wird. In einem Interview klingt Musk sehr überzeugt von der Technologie und sagt sogar, dass die technologische Barriere bei Tesla bereits überwunden wurde. Ein wichtiger Faktor für das autonome Fahren ist allerdings die Zulassung. Der Regierung muss bewiesen werden, dass autonomes Fahren sicherer als "menschliches Fahren" ist. Dies kann nur geschehen, wenn man mittels Big Data und trainierten Modellen Studien durchführt und Beweise liefert, dass dies der Fall ist. Tesla ist hinsichtlich der gesammelten Daten ebenfalls der Marktführer. Dahingehend dürfte Tesla die Beweise deutlich schneller als andere Autohersteller liefern.
Zwei Faktoren, die im September die Kurse beflügeln könnten
Es gibt zwei Faktoren, die bereits im September zu stärkeren Kursbewegungen der Tesla-Aktie führen könnten. Zum einen wird ein 5:1-Aktiensplit durchgeführt. Der Aktiensplit wird ab dem 31. August wirksam. Der geringere Aktienpreis dürfte dazu führen, dass mehr Kapital von Kleinanlegern in Tesla investiert wird. Dies könnte zu Kurssteigerungen führen. Außerdem wird die psychologische, wenn auch irrationale, Barriere eines Investments in ein sichtbar teures Unternehmen, gemessen am Aktienpreis von mehr als 1.600 USD, genommen.
Zum anderen ist am 22. September der sogenannte Battery Day. Der Battery Day sollte erstmals im März stattfinden, wurden nun aber verschoben. An diesem Tag wird Elon Musk die neuesten Entwicklungen, vor allem im Bereich der Batteriezelle, vorstellen. Neue Forschungserkenntnisse und technologische Durchbrüche dürften zu starken Kurssteigerungen führen. Im Bereich der Batteriezelle ist bereits bekannt, dass Tesla mit dem Unternehmen CATL zusammenarbeitet. CATL hat eine Batterie ohne Kobalt, dem teuersten Material in der Batterieproduktion, entwickelt. Außerdem wurden von Tesla in den vergangenen Monaten neue Patente im Bereich der Trocken-Elektroden angemeldet. Dieses Produktionsverfahren verspricht zahlreiche Vorteile. Prinzipiell kann Tesla mit vielen neuen Punkten ans Licht rücken. Neue Nachrichten im Bereich der Batteriezelle, im Bereich autonomes Fahren, im Bereich Solardach, im Bereich Massenfertigung oder im Bereich Recycling bieten Raum für positive Überraschungen.
Tesla steht kurz vor dem Ausbruch auf ein neues Hoch!
Die Tesla-Aktie ist seit dem Tiefpunkt des Corona-Abverkaufs innerhalb von 80 Handelstagen (vier Monate) um 400 % gestiegen. Derzeit ist die Aktie 8 % vom Allzeit-Hoch entfernt. Die Charttechnik sieht sehr bullish aus. Der Aktienmarkt steht dem Aktiensplit optimistisch gegenüber. Sollte die Tesla-Aktie unter erhöhtem Volumen auf ein neues Allzeithoch ausbrechen, stellt dies ein technisches Kaufsignal dar.
Tipp: Mit der TraderFox Börsensoftware kann nach technischen Indikatoren gescreent werden. Dadurch lassen sich attraktive Investment-Möglichkeiten finden!