Zooplus - Marktführer in Europa könnte bald aus der Price-Range ausbrechen!

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Liebe Leser,

das deutsche Unternehmen Zooplus AG konnte von den Shutdown-Maßnahmen der Regierungen als Reaktion auf den Corona-Virus profitieren. Zooplus ist im Online-Handel für den Haustierbedarf tätig. Das Unternehmen verkauft Tierfutter, Spielzeuge, Betten und Körbe für Hunde oder Katzen, etc. Insgesamt umfasst das Sortiment nach Angaben des Unternehmens mehr als 8000 Produkte. 80 % des Umsatzes wird mit dem Verkauf von Tierfutter erwirtschaftet. Neben dem Onlinehandel bietet Zooplus einen Online-Informationsdienst rund um das Thema Haustiere an. Außerdem hat das Unternehmen eine Kooperation mit über 13.000 Tierärzten in Europa. Damit entwickelt sich Zooplus auch neben dem Online-Handel weiter und stellt eine Plattform für Haustierbesitzer bereit. Das Unternehmen ist in über 30 Ländern aktiv. Das wohl beliebteste Feature von Zooplus ist das Abonnement-Modell. Tierbesitzer können sich z.B. Tierfutter automatisiert im 4-Wochen-Takt zukommen lassen. Dieses Modell erfreut sich großer Beliebtheit, da der Bestellprozess einfach ist und Zooplus mit günstigen Preisen überzeugen kann.

COVID-19 ist ein Wachstumstreiber für den Online-Handel!

Für viele Betroffene war und ist es immer noch unschön mit Gesichtsmaske einkaufen zu gehen. Zooplus bietet zumindest im Tierbereich Erleichterung, indem die Produkte für den Tierbedarf online bestellt werden können. Durch die Corona-Krise konnte Zooplus am Hochpunkt ein um 60 % erhöhtes Bestellvolumen verzeichnen. Dementsprechend betrug das Umsatzwachstum ganze 21 % im Q1-2020. Das Unternehmen berichtete, dass die erhöhte Nachfrage noch bis April robust blieb. Die Wiederkaufrate lag bei 94 %. Das bedeutet, dass 94 % der Kunden, die einmal bei Zooplus bestellt haben auch in der Zukunft wieder bestellen. Der Free Cashflow konnte von 10,5 Mio. Euro im Q1-2019 auf 40,4 Mio. Euro im Q1-2020 gesteigert werden. Der Vorstand des Unternehmens gab eine Prognoseerhöhung für das Geschäftsjahr 2020 bekannt. Die Bilanz des Unternehmens ist ebenfalls gesund. Liquiden Mitteln in Höhe von 118,3 Mio. Euro stehen Gesamtschulden in Höhe von 302,6 Mio. Euro gegenüber.

Das folgende Diagram von https://aktie.traderfox.com zeigt die Umsatz - und Gewinnentwicklung seit 2006. Der Umsatz konnte mit beeindruckender Stetigkeit gesteigert werden. Lediglich die Profitabilität lässt noch zu wünschen übrigen.

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Die folgenden drei Punkte könnten für ein erhöhtes Wachstum in den nächsten Jahren führen:

1. Der Online-Handel für Tierfutter ist ein Wachstumsmarkt mit großem Potenzial!

Noch über 90 % des Tierfutters/Haustierbedarfs wird offline gekauft. Damit bewegt sich Zooplus in einem Wachstumsmarkt mit sehr starken Aussichten. Nicht nur im Bereich Tierfutter, sondern nahezu überall schreitet die Digitalisierung in noch nie gewesenen Tempo voran. Online-Händler werden von diesem Trend profitieren und konventionelle Wettbewerber aus dem Markt drängen. Die Vorteile des Online-Handels für Tierfutter werden in den kommenden Jahren für viele Menschen deutlich sichtbarer werden. Tiernahrung und Einstreupakete sind oftmals unhandlich und schwer. Zooplus liefert diese direkt vor die Haustür. Dadurch wird Zooplus nicht nur für "Digital-Natives", sondern vor allem für ältere Menschen mit Haustieren attraktiv. 

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2. Kundenbindung ist genauso wichtig wie Kundenakquise! 

Katzen und Hunde sind für den Großteil des Geschäfts bei Zooplus verantwortlich. Diese Tiere besitzen eine Lebenserwartung von über 10 Jahren. Das bedeutet, dass Kunden, die einmal bei Zooplus bestellen und an das Unternehmen über das Abo-Modell gebunden werden, sehr lange Kunde bei Zooplus bleiben könnten. Das dies bereits der Fall ist, sieht man an der enorm hohen Wiederkaufrate von 94 %. Außerdem ist im Schnitt die zweite Bestellung von Kunden größer als die erste Bestellung. Dadurch wird deutlich, dass Kunden die Produkte von Zooplus attraktiv finden und diese womöglich auch weiterempfehlen. Durch das rapide Wachstum in den letzten Wochen könnte sich Zooplus zusätzlich durch Mundpropaganda unter Katzen- und Hundebesitzern verbreiten. Schafft es Zooplus weiterhin die Kunden an das Unternehmen zu binden, sollten Marketing-Ausgaben verringert werden und Margen noch weiter ausgebaut werden können. 

3. Optimierung des operativen Geschäfts zahlt sich aus!

Zooplus hat mehrere Optimierungsmaßnahmen unternommen. Außerdem setzt das Unternehmen eine Etragsmanagement-Strategie um. Beide Faktoren zeigten ihre Wirkung in den Q1-2020-Zahlen. Die Margen konnten kontinuierlich ausgebaut und die Kosten kontinuierlich gesenkt werden. Vor allem die Eigenmarken wachsen mit 34 % überproportional schnell und könnten ein starker Wachstumstreiber in den kommenden Jahren sein. In Q1-2020 wurden große Kostenblöcke substanziell gesenkt, was zu einer deutlich höheren Profitabilität führte. Wenn dieser Trend fortgesetzt werden kann, könnte Zooplus einen Kostenvorteil gegenüber anderen Wettbewerbern gewinnen.

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Risiken des Geschäftsmodells

Wie bei jedem Investment am Aktienmarkt, birgt auch dieses gewisse Risiken. Unter anderem ist das Geschätsmodell von Zooplus einem hohen Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Konkurrenten bauen nach und nach ihre Online Shops weiter aus und drücken somit die Margen. Zu den Konkurrenten zählen neben dem Online-Handel-Giganten Amazon auch andere Tierfutter-Hersteller wie Fressnapf oder ZooRoyal. Derzeit ist Zooplus allerdings noch Marktführer im Online-Handel mit Tierfutter in Europa.

Ein weiteres Risiko sind die geringen Margen. Im Schnitt gibt Zooplus circa 30 Euro für einen neuen Kunden aus. Das durchschnittliche Bestellvolumen der ersten Bestellung liegt bei 50-60 Euro. Nach Lagerungskosten, Logistik, Versand, etc. bleibt für Zooplus nicht viel übrig. Dementsprechend ist die Kundenbindung umso wichtiger. Können Kunden nicht langfristig gebunden werden, wird Zooplus deutlich an Profitabilität einbüßen müssen.

Ausbruch aus Price-Range könnte zu neuem 52-Wochen-Hoch führen!

Die Zooplus-Aktie (WKN: 511170) ist seit dem Corona-Tief im März um knapp 100 % gestiegen. Damit bewegt sich die Aktie in einem klaren Aufwärtstrend. In den letzten Wochen konsolidierte der Preis in einer Range zwischen 145 Euro und 133,50 Euro. Dabei ist vor allem ein starkes Volumen-Verhalten auffällig. An Tagen, an denen die Aktie stieg, war ein höheres Volumen zu verzeichnen als an Tagen, an denen die Aktie fiel. Außerdem zeigt die Zooplus-Aktie eine hohe relative Stärke. Obwohl der Gesamtmarkt in der letzten Woche schwach war, fiel die Zooplus-Aktie kaum und brach nicht nach unten aus der Price-Range aus. Bricht die Aktie über die Price-Range, sprich über 145 Euro, aus, steht einer nachhaltigen Aufwärtsbewegung nichts mehr im Wege.

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