Anlagetrend E-Commerce/Konsum/FinTech: Tracking Amazon (AMZN), Funko (FNKO), PayPal (PYPL) und Shoipify (SHOP).

Liebe Leser,

der E-Commerce-Trend fühlt sich vor den Hintergrund einer Vielzahl von wirtschaftlichen, politischen und geopolitischen Problemen überraschend gut. Dies beweisen auch die aktuellen News einiger Big-Player wie Shopify (SHOP) und Amazon (AMZN), die am vergangenen Black-Friday-Event neue Umsatz-Rekorde aufgestellt haben. Bemerkenswert ist hier die Tatsache, dass dies vor dem Hintergrund einer weiterhin viel zu hohen Inflation und einer möglichen harten Rezession geschieht. Und dies stimmt zuversichtlich. Sehr spannend ist hier auch das charttechnische Verhalten bei den schon erwähnten Top-Picks AMZN und SHOP, die weiterhin in einer Boden-Konsolidierung verbleiben, was v. a.  vor dem Hintergrund einer mittel- bis langfristigen Investment-These mit einem sehr netten CRV lockt. Dazu aber etwas später.

Was die Online-Verkäufe am Black Friday explizit angeht, so stiegen sie laut Adobe Analytics im Jahresvergleich um 2,3 %. Elektronik war ein wichtiger Wachstumstreiber mit einem Umsatzplus von 221 % gegenüber dem durchschnittlichen Tag im Oktober; Smart-Home-Artikel stiegen um 271 %; Die Audioausrüstung stieg um 230 %; Spielzeug stieg um 285 %; und Trainingsgeräte stiegen um 218 %. Mobile Transaktionen machten einen Rekord von 48 % des Online-Umsatzes aus, gegenüber 44 % im Vorjahr. Die Anzahl der BNPL-Transaktionen (jetzt kaufen, später bezahlen) Bestellungen stiegen um 78 % gegenüber der Vorwoche und um 2 % gegenüber 2021. Ihr Anteil an gesamten Online-Zahlungspraktiken wuchs auf 10,2 %.

Interessant ist hier auch die Verteilung von anderen Zahlungspraktiken, die wiederum für die Aktien einiger Payment-Konzerne und FinTechs interessant ist. So werden etwa 49,4 % aller Black-Friday-Einkäufe weiterhin mithilfe einer Kreditkarte abgewickelt, doch ihre Popularität sinkt kontinuierlich weiter, denn in den vergangenen Jahren 202/21 waren es jeweils 54,3 % bzw. 53,8 %. Auf Platz zwei mit +7,2 % auf 47,7 % sind die sog. Debit-Karten gelandet. Der Platz Nummer drei mit einem leichten Rückgang auf 26,7 % beliebt weiterhin hinter PayPal (PYPL).

Diese etwas negative Tendenz gerät hier leicht in die Vergessenheit, wenn auf das schnelle Wachstum der PYPL-Mobile-Payment-Lösung Venmo blickt. Die Popularität dieser Zahlungsmethode am Black Friday hat sich im Vergleich zum Vorjahr auf 8,2 % verdoppelt. Und dies ist sehr interessant, denn die PYPL-Aktie sich weiterhin in einer stark abverkauften Bodenkonsolidierung bei unter 100 USD befindet. Interessanterweise beobachten wir diese starke Wachstumstendenz bei allen Mobile-Payment-Lösungen wie Apple Pay (Anteilanstieg 7,8 % auf 12,7 %) und Google Pay (Anteilanstieg von 4,9 % auf 10 %). Und an dieser Stelle kommt die Annahme ins Spiel, dass sich gerade die Mobile-Payment-Lösungen in dem kommenden Jahrzehnt sichzum echten Wachstumstreiber für die gesamte Online-Payment-Industrie entwickeln werden.



Was Konsum-Vorlieben allgemein angeht, so hat sich hier nicht viel verändert. Zu den Topsellern gehörten weiterhin Spielzeuge wie Fortnite, Roblox, Bluey, Funko Pop! und Disney Encanto; Spielkonsolen und Spiele; Drohnen; Apple MacBooks; und Elektrische Haushaltsprodukte wie Dyson-Staubsauger, Haarstyler etc. Interessant ist in dieser Übersicht v. A. der Hinweis auf Funko-Spielzeuge, was mich persönlich zu einer sehr spekulativen, dennoch plausiblen Long-Rebound-Annahme verleiht, da die FNKO-Aktie vor wenigen Wochen massiv abverkauft wurde.

Grund dafür war die Kombination aus einer stark gesenkten Prognose und massiven Kurszielkürzungen auf bis zu 9 USD (BofA). Wie FNKO meldete, erwartet man 2022 ein EPS nur im Bereich von 0,85-0,95 USD statt 1,88-1,99 USD, wobei der Konsens mit 1,90 USD je Aktie rechnete. Auch beim Umsatz geht man nun von 1,29-1,33 Mrd. USD statt 1,3-1,35 Mrd. USD (Konsens: 1,33 USD) aus. Die Erst-Reaktion mit -60 % war heftig dennoch ist es ratsam die Aktie auf der Watchlist zu behalten, da es sich hierbei um eine panische Sell-Übertreibung handeln könne. V. a, wenn man sich an die Meldung vom Black Friday zu den Top-Sellern zurückerinnert. FNKO ist für Konsumprodukte der Popkultur bekannt. 

Der Konzern besitzt Lizenzen und die Rechte, um Produkte aus Zehntausenden von Film- und Serien-Charakteren herzustellen. Unter anderem werden Plüsch-, Wackelkopf- und Actionfiguren zu bekannten Stars aus Game of Thornes, Walking Dead, Disney, Marvel, Harry Potter, Doctor Who, etc. gefertigt. Was man hier braucht, ist lediglich eine Kombination aus Konsumstäke, die wir wegen der viel zu hohen Inflation nicht haben und des medialen Hypes rund um eine oder andere Film-Serie wie damals bei Game of Thrones zu der Funko entsprechende Produkte verkauft. Erst dann ist es mit einer dynamischen Erholungsbewegung zu rechnet. Und ja, da es sich hierbei um temporäre Ereignisse handelt, ist es wohl nur noch eine Farge der Zeit, bis die Inflation sich abschwächt und die Welt endlich eine neue brauchbare Top-Serie bekommt.



Und da wir schon mit unseren Top-Picks angefangen haben, machen wir mit der Aktie von Shopify (SHOP) weiter, die vor wenigen Tagen dynamisch ansprang. Und ja, der kurstreibende Impuls kam hier von besser als erwarteten Black Friday Zahlen und hat die Aktie in eine Rebound-Bewegung versetzt.

Wie SHOP meldete, hat man am Black Friday mit weltweit 3,36 Mrd. USD einen neuen Höchststand erreicht. Die Händler verzeichneten zur Spitze einen Umsatz von 3,5 Mio. USD pro Minute. Top-Produktkategorien sind Bekleidung & Accessoires, gefolgt von Gesundheit & Schönheit sowie Haus & Garten. Ein durchschnittlicher Warenkorbpreis: bei rund 102.31 USD oder 105.10 USD auf Basis konstanter Wechselkurse. Grenzüberschreitende Bestellungen weltweit am Black Friday machten 15 % der Gesamtbestellungen aus, wobei das Wachstum der POS-Verkäufe von Shopify-Händlern weltweit am Black Friday um 27 % wuchs. Und dies ist im Großen und Ganzen der Beweis dafür, dass sowohl der E-Commerce-Trend, wie aber auch der allgemeine Konsumtrend weiterhin trotz der viel zu hohen Inflation und der drohenden Rezession intakt sind.

Der Konzern ist ja eine Cloud-basierte Commerce-Plattform, wobei man verschiedene Technologien anbietet, die den Handel enorm optimieren und verbessern. Shopify bietet einen Abonnementplan ab 29 USD pro Monat für Unternehmen an und bietet auch viele weitere benachbarte Dienste an, mit denen KuMs reibungslos arbeiten können. Das Unternehmen spezialisiert sich ja auf die Cloud-Softwareentwicklung für Online-Marktplätze. Als wachstumstreibend fungieren hier u.a. der pandemiebedingte Aufschwung von E-Commerce und bis zuletzt der globale Stay-at-Home-Trend. Dabei hilft der Konzern mit seiner Software-Suite den aufstrebenden Unternehmen ihre Verkäufe online und über traditionelle persönliche Kanäle zu verwalten. Die Dienstleistungen reichen von der Webseiten-Verwaltung über Social Media Marketing bis hin zur digitalen Zahlungsannahme, was gerade bei den KuMs, einen sehr positiven Einklang findet. Und da der Konsumtrend selbst in solch schwierigen Zeiten weiter robust/stark bleibt, ist die SHOP-Story noch lange nicht vorbei.



Genauso wie auch bei dem größten E-Commerce-Player Amazon (AMZN). Ende Juli habe ich hier bereits meine Investment-These ausführlich erklärt. Die Story, die ich persönlich spiele, handelt von einem weiter andauernden Wachstum der AWS-Sparte und dem schnelleren Vorstoß Richtung Cloud, wobei AMZN sich immer mehr Richtung eines FinTech entwickeln wird. Und gerade Diese Story zeigte zuletzt eine Schwäche, da das Wachstum der Cloud-Sparte sich verlangsamte und de Amazon-Aktien sind seitdem um 25 % gefallen, da Bedenken hinsichtlich der kurzfristigen Wachstumsaussichten sowohl für das Kerngeschäft des Unternehmens (E-Commerce) als auch für AWS aufkamen.

Warum ich dennoch zuversichtlich bleibe, ist die Annahme, dass AWS laut Analysten-Schätzungen mehr als 50 % des Cloud-Marktes kontrolliert und insgesamt, obwohl langsamer als erwartet auf Wachstumskurs bleibt, um die 100 Mrd. USD-Umsatzmarke im Jahr 2023 zu erreichen. Das wäre mehr als das Dreifache als bspw. bei Salesforce (CRM), das nur halb so schnell wächst wie AWS. Und genau an dieser Stelle gehe ich davon aus, dass es bei AMZN-AWS-Story ein tatsächliches Neubewertungspotenzial lauern könnte.

Für plausible Wachstumsfantasien sorgen bei mir auch AWS-fremde Konzern-Initiativen in den Bereichen wie Gesundheitswesen, Streaming, Gaming etc. Kombiniert mit der dominanten Stellung im E-Commerse-Segment ergibt dies für mich eine plausible mittelfristige Investment-These. Und daher sehe ich zukünftig c.p. jede signifikante Aktienkorrektur eher als eine sehr lukrative Einstiegschance, um meine Position auszubauen, was ich demnächst auch vermutlich machen werde.



Viel Erfolg und bleiben Sie profitabel!

Verantwortlicher Redakteur Kulikov Leonid hält derzeit Aktien von Amazon (AMZN), die im Text mitangesprochen werden.

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